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BNN vom 6. Juni 2020

Pressebericht über das Stadtmuseum

Corona-Krise bedroht Sanierungspläne

Prinz-Max-Palais ist marode / Kulturbürgermeister sieht "ungewisse finanzielle Rahmenbedingungen"

Von unserem Redaktionsmitglied Theo Westermann

In die Jahre gekommen: Das Prinz-Max-Palais ist ein wichtiger Baustein der städtischen Kulturszene, aber die Zukunft ist unklar

Die Corona-Krise und das dadurch entstehende Loch im städtischen Haushalt könnte auch die dringend notwendige Sanierung des Prinz-Max-Palais in der Karlstraße gefährden. Das zuständige Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft wird den Kulturausschuss am 18. Juni über den aktuellen baulichen Sachstand informieren. Verwaltungsintern werden die verschiedenen Investitionsprojekte, wie immer, priorisiert, dieses Mal allerdings unter dem Vorzeichen der Corona-Krise.

Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat bei den Haushaltsberatungen. Die Stadt geht von einem corona-verursachten Fehlbetrag von bis zu 200 Millionen Euro für 2020 aus. "Aus meiner Sicht duldet die Sanierung des Gebäudes keinen weiteren Aufschub. Anderenfalls droht die Schließung des Hauses", macht Kulturbürgermeister Albert Käuflein unmissverständlich klar. Aber natürlich gebe es "ungewisse finanzieller Rahmenbedingungen", so Käuflein gegenüber den BNN. "Stand heute weiß ich nicht, was rauskommt."

Im Gebäude addieren sich eine Fülle von Problemen. Dabei geht es unter anderem um fehlende Klimatisierung, mangelnden Brandschutz, eine generell marode Bausubstanz mit desolatem Dach und erneuerungsbedürftigen Fenstern. Eine kostenkontrollierte Planung liegt noch nicht vor. "Insofern sind alle Zahlen zu den möglichen Kosten noch nicht valide", sagt Käuflein. Bisher war von einem Betrag von bis zu 15 Millionen Euro die Rede.

Die Stadt bemühe sich derzeit auch um Bundeszuschüsse, führt Käuflein weiter aus. Insofern könne er den Vorstoß des CDU-Bundestagsabgeordneten Ingo Wellenreuther nur begrüßen. "Manchmal braucht es in der Politik Impulse von verschiedenen Seiten." Wellenreuther hatte in einem Schreiben an die Staatsministerin für Kultur im Kanzleramt, Monika Grütters, um Prüfung der Möglichkeiten gebeten, die erforderlichen Renovierungsarbeiten zu bezuschussen, die BNN hatten berichtet. Er verwies auch auf die Historie des Gebäudes, unter anderem als erster Standort des 1951 gegründeten Bundesverfassungsgerichts. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert war in den vergangenen Jahren immer wieder Gegenstand eines angedachten Wechselspiels verschiedener Kultureinrichtungen mit Blick auf einen eventuellen Bibliotheksneubau auf dem Kronenplatz – allerdings ist dies ebenfalls eine Planung aus der Zeit vor dem Coronavirus.

Alle Einrichtungen im Prinz-Max-Palais haben nach der corona-bedingten Schließung wieder geöffnet, das Stadtmuseum seit dem 7. Mai, die Kinder- und Jugendbibliothek seit dem 5. Mai, die Literarische Gesellschaft seit dem 17. Mai, genauso auch das Café Max.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 6. Juni 2020

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