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Grabmale vor der Gruftenhalle

Planausschnitt vor der Gruftenhalle auf dem Alten Friedhof

Denkmal für die Opfer des Theaterbrandes

Granitstele 210 x 63 x 63 cm, darauf Figur eines Engels aus weißem Marmor, Höhe 165 cm

Inschrift Vorderseite:

+
HIER RUHEN
DIE
GESAMMELTEN
ÜBERRESTE
DER BEI DEM BRANDE
DES GR. HOFTHEATERS
AM 28. FEBRUAR 1847
VERUNGLÜCKTEN.
-----------
PS. 62. 2.
MEINE SEELE IST STILLE
ZU GOTT
DER MIR HILFT.

Inschrift Rückseite:

*
VON
GROSHERZOG
LEOPOLD
DEN TODTEN
ZUM GEDÄCHTNISS
DEN LEBENDEN
ZUM TROST.

Die Namen der Opfer wurden auf dem Denkmal mit dem Herkunftsort und dem Alter angegeben.
Rechte Seite:

ADELMANN, MART. KÖNIGHEIM. 18. JHR.
AMOLSCH, CHRISTN. KARLSRUHE. 15.
ANSELT, HERM. ELLERSTADT. 20.
BECHSTADT, WILHMINE. STUTTG. 20.
BECKER, KARL LUDW. KARLSR. 14.
BINDSCHADEL, CHRISTINE. U.OWISH. 30.
BINZ, THEODOR. ACHERN. 20.
BLUST, KARL. MALSCH. 18.
BOLZ, JOH. ADAM. LIEDOLSH. 26.
DATZ, JOH. OPPENH. 30.
DIETRICH, JAC. KARLSR. 16.
EITELBUSS, KAROLE. HERRENBG. 30.
ESSIG, PHILIPPINE. ÖSTRINGEN. 21.
EYTH, ADOLF. KARLSR. 13.
GERHARD, KARL. RINTH. 15.
GRIMM, EHEFRAU. KARLS. 29.
HAUG, FRIEDR. KARLSR. 24.
HINTENLANG, MARGAR. MECKESH. 19.
HOCHBERGER, ERNST. KARLSR. 17.
HOFMANN, ALBERT. W.ANGELLOCH. 28.
HOMBURGER, MAX. KARLSR. 23.
KAMMERER, BARB. GR. WETTERSBACH. 24.
KASPAR, AUGUSTE. KARLSR. 14.
KELLER, KAROLINE. FREIBURG. 34.
KELLER, LUDWIG. KARLSR. 16.
KLAR, JOHANNE. KARLSR. 17.
KLOTTER, KARL. KARLSR. 11.
KNOBLOCH, AUGUST. KARLSR. 11.
KOBE, EDUARD. KARLSR. 8.
KOBLENZER, KATHR. KIESELBRON. 20.
KOHLMANN, ALOIS. PESTH. 24.
FROMHOLZER, JOS. RUHMANSFELD. 22.

Linke Seite:

KRIEGER, LUDWIG. KARLS. 18. JAHR.
LAGAI, FRIEDRIKE. LAHR. 22.
LEHMAIER, MAX. MAINZ. 20.
LEHMANN, KARL. MANNH. 24.
LEVIS, LÖW. SCHÖNMATTENWAG. 36.
LUTZ, CHRISTIANE. WILDBAD. 26.
MARQUARDT, CHRISTIAN. KARLSR. 17.
MAYER, KATHARINA. SIMMERN. 31.
MINK, KAROLINE. KARLSR. 20.
OTT, CHRISTINE. GR.SACHSENHEIM. 43.
PAAR, WILHELM. KARLSR. 20.
PFEIFER, CHRISTIANE. GR.GARTACH. 35.
ROTHERMEL, JOSEPHA. OTTOBEUREN. 44.
RÜHLE, KATHARINA. LGN.STEINBACH. 35.
SCHILLING, KARL. KARLSR. 16.
SCHULER, JACOB. BASEL. 20.
SCHWARZ, PAULINE. LUDWIGSBURG. 24.
SIMON, JACOB. ALTLEININGEN. 19.
STEEGER, JACOB. AUE. 16.
STOFFLETH, PHILIPPINE. BRUCHSAL. 25.
STOTZ, SOPHIE MARIE. ROSENFELD. 23.
STURNI, KATHARINA. KARLSR. 23.
VOLLHARDT, JOH. HEINR. AUGSBURG. 24.
WABEL, FRIEDR. FRZ. JOS. KARLSR. 20.
WAGNER, CHRISTIAN. KARLSR. 43.
WAGNER, PHILIPPINE. WINTERBURG. 22.
WEBER, ADELHEID. KARLSR. 14.
WEBER, JOHANN GEORG. PFORZHEIM. 19.
WEIS, AUGUST. KARLSR. 17.
WEIS, JULIUS. KARLS. 15.
WEIS, JACOB. ALTLEININGEN, 23.
METZLER, LEODEGAR. RIEDERN. 22.

Am 28. Februar 1847 wurde das von Friedrich Weinbrenner entworfene Hoftheater bei einem Brand fast vollständig zerstört. Unter großer Anteilnahme des Fürstenhauses und der Einwohnerschaft fand am 4. März 1847 die Beisetzung der Überreste der 64 Verunglückten auf dem heutigen Alten Friedhof statt. Für die insgesamt acht Särge waren zwei Gräber nordwestlich der Gruftenhalle ausgehoben worden. Am 9. November 1848 wurde das Denkmal im Beisein von Oberbürgermeister Jakob Malsch, Vertretern des Gemeinderats, Beauftragten des Großherzogs und Angehörigen der Opfer enthüllt. Körperhaltung und Gestik der anmutig gestalteten Engelsfigur drücken verschiedene Aspekte der Trauer aus: Das nach vorn geneigte Haupt mit dem verinnerlichten Blick suggeriert tiefste Anteilnahme am Schicksal der zu Füßen der Figur Ruhenden, deren Namen, ehemals in vergoldeten Lettern, auf den beiden Sockelseiten zu lesen sind. Der Engel wurde von Bildhauer Reich in Hüfingen angefertigt.

Quellen und Literatur

Katja Förster: Denkmal für die Opfer des Theaterbrands, in: Stadtlexikon Karlsruhe, online unter:
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:top-3217

Trauerdenkmal auf dem Karlsruher Friedhofe. Einweihungsfest. Extrabeilage der Karlsruher Zeitung vom 1. November 1848, online unter:
https://digital.blb-karlsruhe.de/blbihd/content/pageview/3082676

Grabmal Friedrich Wilhelm Peter

Gelbe Sandsteinstele, oben ein Helm und ein Gürtel mit Axt als Symbole der Feuerwehr, 140 x 60 x 60 cm

Auf der Stele eine teilweise verwitterte Inschrift unter einem aus Efeu- und Eichenblättern gebundenen Kranz:

Friedrich Wilh. Peter
Bürger und Kaufmann,
Adjutant
… Karlsruher Feuerwehr.
…den 22 Oct. 1817
…den 7 Oct. 1851.

…Kameraden der
…Feuerwehr

Friedrich Wilhelm Peter (22. Oktober 1817 - 7. Oktober 1851) war Kaufmann und besaß eine Tapeten- und Werkzeughandlung Ecke Zähringer- und Kronenstraße. Er war verheiratet mit Karoline, geb. Willar.

Nach dem Brand des Hoftheaters, der zahlreiche Besucherinnen und Besucher das Leben gekostet hatte (siehe Grabmal 34), wurde im Frühjahr 1847 die Freiwillige Feuerwehr Karlsruhe gegründet. Friedrich Wilhelm Peter war 1848 Adjutant des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr. Er verunglückte bei einer Übung der Feuerwehr am 30. Juni 1851 und starb später an seinen Verletzungen. Sein Grabmal stifteten seine Kameraden der Feuerwehr.

Quellen und Literatur

Peter Pretsch: Grabmal eines Feuerwehrmanns, in: Blick in die Geschichte Nr. 135 vom 17. Juni 2022, online unter:
https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/stadtarchiv/blick-in-die-geschichte/ausgaben/blick-135/grabmal-feuerwehrmann

Karlsruher Zeitung vom 8. Oktober 1851 (Todesanzeige der Feuerwehr)

Grabmal Caroline Streule

Stele aus rotem Sandstein mit Aufsatz einer Platte mit Tympanon und Akroterien im klassizistischen Stil, 150 x 50 x 50 cm

Inschrift unter einem Kranz aus Mohn:

HIER RUHET
CAROLINE STREUL[E]
GEB. DRECHSLER
GEB. DEN 10. MAERZ 180[3]
GEST. DEN 24. MAERZ 1849

Caroline Streule, geb. Drechsler (10. März 1803 - 24. März 1849) war die Witwe des bereits 1839 verstorbenen badischen Rittmeisters Anton Streule.

Quellen und Literatur

Sterbeeintrag im Standesbuch der evangelischen Gemeinde Karlsruhe 1849, S. 374, Nr. 75 (GLA 390, Nr. 1950)

Karlsruher Zeitung vom 5. Juni 1839 (Todesanzeige Rittmeister Streule)

Grabmal Marie Buchegger

Weiße Sandsteinliegeplatte mit Kreuz, 200 x 90 cm

Inschrift:

[Erste Zeile unleserlich]
Marie B[uchegger]
[Die weitere Inschrift unleserlich]

Die Inschrift lautete, ergänzt nach dem Bestandsverzeichnis 1956:
Hier ruhet an der Seite des Gatten
Marie Buchegger, geb. Preis
geb. 29. September 1809
gest. 25. April 1870

Marie Buchegger, geb. Preis (ca. 1810 - 25. April 1870) wurde in Heitersheim im heutigen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald geboren. Sie war verheiratet mit Dr. Ferdinand Buchegger (1805-1865), Leibarzt von Großherzog Friedrich I. und Mitglied der Sanitätskommission. Er setzte sich gemeinsam mit seiner Frau für die Fürsorge für Arme und Kranke ein. Marie Buchegger gehörte zu den Initiatorinnen des 1859 gegründeten Badischen Frauenvereins. Bis zu ihrem Tod 1870 war sie im Karlsruher Zentralkomitee des Landesvereins aktiv.

Quellen und Literatur

Geschichte des Badischen Frauenvereins, Karlsruhe (2) 1906, S. 1, 16, 55 und 667.

Friedrich von Weech: Ferdinand Buchegger, in: Badische Biographien 1 (1875), S. 137 f., online unter: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226474

Ergänzung des Bestandsverzeichnisses der Grabzeichen in und vor der Gruftenhalle auf dem Lutherplatz, 21. 3. 1956, in: StadtAK 1/GA 383

Grabmal Friedrich Freiherr von Stetten-Buchenbach

Liegeplatte aus Granit, 220 x 95 x 50 cm, oben leere wappenförmige Aussparung, darunter

Inschrift:

HIER RUHT IN GOTT
FREIHERR FRIEDRICH
VON STETTEN
BUCHENBACH
GR: BAD: KAMERHERR
U: FORSTMEISTER
GEB: D: 31 MAI 1786
GEST: D: 14 MAI 1854
UNSER KEINER LEBT
IHM SELBER

Friedrich Freiherr von Stetten-Buchenbach (31. Mai 1786 - 14. Mai 1854), Sohn des Oberforstmeisters Karl Ludwig Magnus Freiherr von Stetten in Kandern, schlug ebenfalls eine Laufbahn im badischen Forstdienst ein. Er wurde 1806 zum Jagdjunker und 1810 wie sein Vater zum Forstmeister in Kandern ernannt. 1821 erhielt er den Titel Kammerherr. 1831 wurde er in den Ruhestand versetzt, aber 1833 wieder im Hofforst- und Jagdwesen beschäftigt.

Das Grabdenkmal für seine Frau und seinen Sohn Wilhelm befindet sich in der Gruftenhalle (siehe Grabmal 1).

Weitere Mitglieder der Familie von Stetten waren laut Gruftenbuch in einem Familiengrab auf Lit. E begraben, das heute nicht mehr vorhanden ist. Friedrich Gustav von Stetten (1764-1808), seine Ehefrau Charlotte, geb. Lamprecht (+ 1827), seine Schwester Charlotte (+ 1832) sowie Eleonore von Stetten (1802-1867) aus der Linie von Bodenhof, verheiratet mit Oberst N. Walz.

Charlotte Eleonore Luise von Stetten wurde in einer Gruft in der Kapelle beigesetzt (siehe Grabmal 73).

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 141f., 169.

Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 54, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Grabmal Karl August Hermann von Franken

Sockel aus rotem Sandstein mit aufgesetzter Halbsäule, davor ein Scheinsarkophag, 230 x 100 x 55 cm

Inschrift:

Carl August Hermann von Franken
Großh. Bad. GeneralMayor. General
Adjudant Sr. KH des Grossherzogs und
General-Inspecteur der Infanterie.
Großkreuz des Zähringer Löwen u. Kommandeur
des Carl Friederichs Militair Verdienst Ordens
Offizier der Französischen Ehren Legion
Ritter des Königlichen Preußischen rothen
Adler Ordens 2ter Claße und Ritter des
Rußischen St. Wladimir Ordens 3ter Claße.
Geb. den 9ten Octb: 1774 Gest: den 20 ten Febr. 1828

Karl August Hermann von Franken (9. Oktober 1774 - 20. Februar 1828) begann seine militärische Laufbahn in der Armee der Landgrafschaft Hessen-Kassel. 1803 wechselte er in badische Dienste. In der badischen Armee stieg er rasch auf, 1810 wurde er Kommandeur des Regiments Großherzog, 1813/14 Generalmajor, Stadtkommandant und Polizeidirektor von Karlsruhe, 1815 Generalinspekteur der Landwehr, 1817 Generalinspekteur der Infanterie. 1820 heiratete er Melanie von Rottberg.

Quellen und Literatur

Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 3, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Ludwig Wilhelm Löhlein: Karl von Franken, in: Badische Biographien hrsg. von Friedrich von Weech. Erster Teil, Heidelberg 1875, S. 257 f., online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226474

Karlsruher Intelligenz- und Wochen-Blatt vom 10. Dezember 1820 (Heirat)

Grabmal Karl Reinhard und Maria Martha Käsberg

Sockel aus Rotsandstein mit beschädigtem Aufsatz in Form eines Kapitells im klassizistischen Stil, 165 x 60 x 60 cm

Inschrift auf dem Aufsatz:

Familien-Gruft

Inschrift auf dem Sockel:

Karl Reinhard Kaesberg
Großh: Kammer-Rath.
geb: den 31. Jan: 1752,
gest: den 25. Sept: 1826
dessen Gattin:
Maria Martha Kaesberg
verwittwete Flachsland.
geb: den 26. Nov: 1757,
gest. den 27. Nov: 1827.

Karl Reinhard Käsberg (31. Januar 1752 - 25. September 1826) machte als badischer Verwaltungsbeamter Karriere. 1792 Rechnungsadjunct, dann Rechnungsrevisor. 1798 wurde er Forstverwalter und 1810 Domänenverwalter in Karlsruhe. Am Bau der Evangelischen Stadtkirche war er als Rechnungsführer und Mitglied der Kirchenbaukommission beteiligt. 1823 erhielt er den Titel Kammerrat.

Maria Martha Käsberg, geb. Zahn, verwitwete Flachsland (26. November 1757 - 27. November 1827), seine Ehefrau, stammte vermutlich aus einer Calwer Holzhändlerfamilie. Sie heiratete 1779 in Calw in erster Ehe Johann Friedrich Wilhelm Flachsland.

In der Familiengruft wurden auch Maria Marthas Sohn Friedrich Flachsland aus ihrer ersten Ehe und dessen Ehefrau Luise bestattet. Ihr Grabdenkmal ist nicht mehr vorhanden.

Quellen und Literatur

Freiherr Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 190, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2012. S. 38 f.

Grabmal Auguste Sophie Kümmich

Grabstele aus Rotsandstein mit sich nach oben verjüngendem Abschluss und Relief eines Vorhangs, 120 x 52 x 52 cm

Inschrift:

Hier schläft eine der edelsten Frauen
die Wittwe des + Oberbergraths
Kümmich zu Candern
Frau Auguste Sophie gb: Reich,
+. den 18. Merz 1837 ihres Alters
im 69. Jahr.
Geweiht aus Liebe u: Verehrung
von ihrem Bruder
W. Reich, Geheimenrat.

Auguste Sophie Kümmich, geb. Reich (ca. 1768 - 18. März 1837) stammte aus Kandern, wo sie auch nach der Heirat mit Oberbergrat Christoph Friedrich Kümmich lebte. Dieser verwaltete die Eisenwerke in Kandern. In und um Kandern im Südschwarzwald wurde bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts Eisenerz abgebaut. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1821 zog sie nach Karlsruhe und lebte dort in der Spitalstraße 46, nur wenige Häuser entfernt von ihrem Bruder, Geheimrat Christoph Wilhelm Reich, der nach ihrem Tod das Grabmal errichten ließ.

Der Grabstein ihrer Tochter Wilhelmine, die Friedrich Wilhelm Freiherr von Stetten-Buchenbach heiratete, hat sich ebenfalls auf dem Alten Friedhof erhalten (siehe Grabmal 1).

Quellen und Literatur

Karlsruher Zeitung vom 24. November 1821. (Todesanzeige Christoph Friedrich Kümmich)

Rudolf Metz: Gewinnung von Bodenrohstoffen im Schwarzwald, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg, Stuttgart 1972-1988, Sachgruppe XI, Karte 10, Beiwort, online unter:
https://www.leo-bw.de/media/kgl_atlas/current/delivered/pdf/HABW_11_10.pdf

Grabmal Cäcilie Freifrau von Meysenbug

Grabstele mit kleinem Aufsatz in Form eines Kubus aus weißem Sandstein auf Sockel, 150 x 50 x 50 cm

Inschrift zwischen Efeuzweigen:

……..
…. Gott
Cäcilie
Freifrau von Meysenbug
geb. Taets von Amerongen, geb. d. 21 April 1820
vermählt d. 26 Mai 1846,
Gest. den 15 März 1848.

Darunter Heiratswappen:

links Wappenschild Meysenbug, rechts Taets von Amerongen

Cäcilie Freifrau von Meysenbug, geb. Taets von Amerongen (21. April 1820 - 15. März 1848) war die Ehefrau des Freiherrn Wilhelm Rivalier von Meysenbug (1813-1866), der im badischen diplomatischen Dienst in Stuttgart, Wien und Berlin tätig war. Dort vermittelte er 1849 nach dem Ausbruch der Revolution in Baden das militärische Eingreifen Preußens, das zur Niederschlagung der Revolution führte. 1856-1860 war er Staatsminister des großherzoglichen Hauses und der auswärtigen Angelegenheiten. Cäcilie von Meysenbug starb zwei Jahre nach ihrer Hochzeit im Alter von 27 Jahren kinderlos.

Quellen und Literatur

Anonym: Wilhelm Freiherr Rivalier von Meysenbug, in: Badische Biographien hrsg. von Friedrich von Weech. Zweiter Teil, Heidelberg 1875, S. 78-80, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226485

Grabdenkmal für Christian Friedrich und Auguste Hoyer sowie für Auguste Dorothea und Georg Joseph Kintzinger

Grabstele aus Rotsandstein mit Aufsatz einer Platte mit Akroterien, 150 x 50 x 50 cm

An den Seitenwänden teilweise stark verwitterte Inschriften:

Hier ruht sanft
Christian Friedr: Daniel Hoyer
gewesener Grosher: Bad: Oec: Rath
geb: den … Nov: 1766, gest: den 9 [Sept:] 1818.
---------------------------------
(4-zeiliger Spruch)

Augu[ste] Hoyer
ge[borene] Fuchs
geb ……. Sept. 1772
folgte dem Gatten und der
Tochter …… Sept. 1838:
Das [Leben] trennt
Der Tod vereint

In der zugehörigen Familiengruft wurden vier Mitglieder der Familie bestattet. Christian Friedrich Hoyer (November 1766 - 9. September 1818) und seine Frau Auguste Hoyer, geb. Fuchs (September 1772 - September 1838), ihre Tochter Auguste Dorothea Kintzinger, geb. Hoyer (1798 - 1825) und deren Ehemann Georg Joseph Kintzinger (1782 - 1872).

Christian Friedrich Hoyer war als Buchhalter und ab 1803 als Verwalter des Kammerguts Gottesaue tätig und erhielt 1816 den Titel Ökonomierat verliehen. Im Jahr 1817, als eine schwere Hungersnot in Baden herrschte, wurde er nach Amsterdam geschickt, um dort Getreide zu kaufen.

Sein Schwiegersohn, der Jurist Georg Joseph Kintzinger, stieg vom Hofgerichtsadvokat zum Stadtamtsassessor in Karlsruhe (1819) und zum Amtmann in Offenburg (1820) auf. Nach seiner Pensionierung war er als Sekretär bei der katholischen Kirchensektion tätig und führte den Titel Kanzleirat. Er und seine früh verstorbene Frau Auguste Dorothea hatten fünf Kinder.

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 149.

Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 145 (zu Christian Friedrich Hoyer) und S. 163 (zu Georg Joseph Kintzinger), online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Grabmal Ernst Friedrich und Luise Ziegler

Grabstele in Form einer gotischen Fiale aus Rotsandstein, 150 x 60 x 60 cm

Inschriften Vorderseite:

Oben:

Inschrift verwittert

Unten:

Der
in dem Herrn
Entschlafene ist
geboren zu Schopfheim
am 21. September 1777, und
gestorben zu Carlsruhe
am 25. J[anuar 183]4.


Inschrift linke Seite:

Scheiden
ist
des Menschen
Loos
hienieden:

 

Inschrift rechte Seite:

Seyn
und
Bleiben
all [?]
im Himmel

 

Inschriften Rückseite:

Oben:

Verwittert, am Anfang einer Zeile Lui……
weiter unten geb oder ges lesbar

Unten:

Verwittert, unklar ob dort eine weitere Inschrift war.

Die Beigesetzten konnten anhand der Liste von 1959 und des Gruftenbuchs identifiziert werden.

Ernst Friedrich Ziegler (21. September 1777 - 25. Januar 1834) aus Schopfheim, Actuar, 1806 Regimentsquartiermeister beim Husaren-Regiment Markgraf Ludwig, 1808 Sekretär beim Großherzoglichen Oberhofmarschallamt. Im selben Jahr Heirat mit Luise Ziegler. 1819 Oberhofmarschallamts-Revisor mit dem Titel Rat.

Luise Ziegler (* ca. 1785 - 27. Oktober 1860), Tochter von Johann Friedrich Weiß und Christiane, geb. Paulue.

Quellen und Literatur

Karl August Ferdinand von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 83, 91, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biographien, Karlsruhe 2012, S. 55.

Standesbuch der lutherischen und der reformierten Gemeinde Karlsruhe 1806-1809 (GLA 390, Nr. 1934) (Eheschließung)

Großherzoglich Badisches Mittelrheinisches Provinzial-Blatt vom 15. Januar 1808. (Ernennung)

Karlsruher Zeitung vom 28. Januar 1834 (Todesanzeige Ernst Friedrich Ziegler)

Karlsruher Tagblatt vom 30. Oktober 1860 (Meldung Tod von Luise Ziegler)

Grabmal Gustav von Struve

Grabstele mit einrahmenden Pilastern und giebelförmiger Überdachung mit bekrönenden Zieraufsätzen aus rotem Sandstein, 185 x 77 x 70 cm

Inschrift:

Hier ruht die Asche
des Russisch-Kaiserlichen
Staatsraths u: Ritters
Gustaf von Struve.
Geschäftsträger am Groß-
herzoglich-Badischen Hofe,
gbr: zu Regensburg 26. Sept.
1763.
gest: zu Carlsruhe d: 6. May
1828.
Er ruht in Frieden;
Sein Andenken segnen die Seinen
und ehren Alle die Ihn kanten.

Gustav von Struve (26. September 1763 - 6. Mai 1828) war wie sein Vater Diplomat in Diensten des russischen Kaiserreichs. Nach mehreren beruflichen Stationen unter anderem in Warschau, Regensburg und Stuttgart wirkte er ab 1817 bis zu seinem Tod als russischer Gesandter in Karlsruhe.

Bekannt wurde insbesondere in Baden sein Sohn Gustav Struve. Der Rechtsanwalt legte 1847 seinen Adelstitel ab und spielte in der Badischen Revolution 1848/49 eine wichtige Rolle aufseiten der Revolutionäre.

Quellen und Literatur

Wikipedia-Artikel "Johann Gustav von Struve", online unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gustav_von_Struve

Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden, Stuttgart 1845, S. 324 f. (zur Familie Struve), online unter:
https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb10428039

Grabdenkmal Friedrich und Emilie Leiblin

Grabstele aus weißem Sandstein mit Rundbogenabschluss und kleinem Aufsatz, 175 x 120 x 70 cm

Inschrift:

Friedrich Leiblin,
Oberstleutnant,
geb. d. 21. Juni 1792,
gest. d. 30. Mai 1854.
--------------------
Emilie Leiblin
geb. von Podewils,
geb. d. 27. Sept. 1799,
gest. d. 13. Juni
1856.

Stark verwitterte Inschrift auf dem Sockel:

… wieder sehen
… freuen,
und … nehmen,
… oh 16 22 (?)

Friedrich Leiblin (21. Juni 1792 - 30. Mai 1854) und Emilie Leiblin, geb. von Podewils (27. September 1799 - 13. Juni 1856)

Friedrich Leiblin machte beim badischen Militär Karriere, erhielt mehrere Auszeichnungen und beendete als Oberstleutnant seinen Dienst.

Die in Striegau in Oberschlesien geborene Emilie von Podewils zog nach dem Tod des Vaters mit der Mutter nach Offenburg. Friedrich und Emilie heirateten 1831 in Freiburg. Ihre Tochter Caroline heiratete 1866 den Oberschulrat Otto Deimling.

Quellen und Literatur

Badische Felddienstauszeichnungen/Träger aus Durlach: Friedrich Leiblin, online unter:
https://wiki.genealogy.net/index.php?title=Badische_Felddienstauszeichnung/Tr%C3%A4ger_aus_Durlach&oldid=547384

Karlsruher Tagblatt vom 29. Juli 1856. (Kirchenbuchauszug zum Tod von Emilie Leiblin)

Karl Broßner: "Deimling, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 570 f.,
online unter:
https://www.deutsche-biographie.de/pnd116055219.html#ndbcontent

(Denkmal für die in der badischen Revolution 1849 im Feldzug gegen die Freischärler gefallenen preußischen Soldaten)

Preußendenkmal auf dem Alten Friedhof, 2021

Bau aus rotem Sandstein

Inschrift:

Die vier Seiten des Baus trugen Listen mit den Namen der 137 getöteten preußischen Soldaten. Die Südwestseite war stark beschädigt, heute sind die dort aufgeführten Namen nicht mehr lesbar. Die Namensliste der 1959 noch lesbaren Namen der drei anderen Seiten finden Sie in der Totenliste des Preußendenkmals 1,21 MB (PDF) (PDF, 1,20 MB).

Bald nach der Niederschlagung der Badischen Revolution im Sommer 1849 durch zwei preußische Armeekorps äußerte König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen den Wunsch, zu Ehren der gefallenen preußischen Soldaten eine monumentale Gedenkstätte auf dem Friedhof in Karlsruhe zu errichten. Weder Großherzog Leopold, der den Preußenkönig um die militärische Intervention gebeten hatte, noch die Stadtverwaltung, die mehrheitlich reaktionär eingestellt war, hatten gegen das Vorhaben etwas einzuwenden, zumal sich für Hof und Gemeinde keinerlei finanzielle Verpflichtungen ergaben.

Der König beauftragte den Karlsruher Architekten Friedrich Eisenlohr, nach dessen Plänen bereits die neogotische Friedhofskapelle (1837-1842) errichtet worden war, mit dem Entwurf des Denkmals, in den er gezielt seine eigenen Vorstellungen einfließen ließ. Ihm stand ein Monument in Form eines neogotischen Baldachins auf mehrstufigem Unterbau und Postament vor Augen, wie es zum Beispiel Karl Friedrich Schinkel 1815 für die Gedenkstätte von Prinz Leopold von Hessen-Homburg in Großgörschen konzipiert hatte. Am 23. Juli 1852, dem dritten Jahrestag der Kapitulation der Revolutionäre in der Festung Rastatt, fand in Anwesenheit zahlreicher preußischer und badischer Militärs die feierliche Einweihung des Preußendenkmals statt. Das von vielen als Siegerdenkmal empfundene Bauwerk sorgte allerdings bald für einen Streit über die Unterhaltskosten.

Auf einem vierstufigen quadratischen Unterbau aus Sandstein erhebt sich die von Basis und Gesims gefasste Sockelzone, an deren vier Seiten die 137 Namen der gefallenen preußischen Soldaten in gotischer Schrift eingemeißelt waren. Im Zentrum des massiven, zur Mitte hin leicht ansteigenden Postaments stand ein monumentales Kreuz aus weißem Marmor, das im Schnittpunkt das Antlitz Christi zeigte. Dieses wurde von dem mächtigen sandsteinernen Baldachin überfangen, dessen vier Stützen nach außen als Strebepfeiler ausgebildet sind. Ihre Fialen mit den Krabben besetzten und von bronzenen Adlern bekrönten Spitzhelmen reichten weit über das flache Pyramidendach hinaus und fassten die auf der Dachspitze auf einem Sockel angebrachte überlebensgroße Statue des drachentötenden Erzengels Michael.

Die in Zink ausgeführte und anschließend bronzierte Erzengelskulptur des Berliner Bildhauers August Kiss hatte Friedrich Wilhelm IV. gestiftet. Auf seine Verfügung hin wurde sie erst am Tag der Einweihung auf dem Denkmal angebracht. Die Figur des Drachentöters, die den Sieg des Guten über das Böse symbolisiert, erfuhr durch vier Bibelzitate auf dem umlaufenden Fries eine inhaltliche Erweiterung. Größe und Ikonografie des Ehrenmals sollten vor allem den politischen Machtanspruch Preußens sowie sein christlich begründetes Recht des scharfen Durchgreifens während und nach der Revolution demonstrieren. Die vier Bronzeadler wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen, die Figur des Erzengels 1953 und das Marmorkreuz 1965 entfernt. Die sandsteinerne Architektur des Monuments, die bereits 1859 erstmals renoviert werden musste, weist heute erhebliche Witterungsschäden auf. (Katja Förster)

Preußendenkmal auf dem Alten Friedhof, um 1907

Quellen und Literatur

Ursula Merkel: Preußen-Denkmal, in: Gerlinde Brandenburger u.a.: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945. Karlsruhe 1987, S. 242-250 (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Bd.7), online unter: https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/vergriffene_publikationen

Katja Förster: Preußendenkmal, in: Karlsruher Stadtlexikon, online unter:
https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:top-3257

Namensliste der getöteten preußischen Soldaten, in: Übersicht zum Verzeichnis der im Bereich des Lutherplatzes noch vorhandenen Grabmale bzw. Denkmale [1959] (Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 4)

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