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Grabmale an der Kapelle

Planausschnitt der Kapelle auf dem Alten Friedhof

Grabdenkmal Ludwig Graf von Sponeck und Maria Magdalena Gräfin von Sponeck

Grabstein aus gelbem Sandstein mit zwei nebeneinander liegenden Inschriftsfeldern, in der Mitte das Familienwappen, 63 x 90 x 8 cm

Inschrift links:

Ludwig                     
Graf von Sponeck                
Großh. Bad. Major a. D.            
geb. d. 22 Februar
1802
gest. d. 12 October
1855.

 

Inschrift rechts

Maria Magdalena
Gräfin von Sponeck
geb. Hasenstab.
geb. d. 12. Mai
1810.
gest. d. 24. Mai
1865.

Ludwig Graf von Sponeck (22. Februar 1802 - 12. Oktober 1855) schlug wie sein Vater die Militärlaufbahn in badischen Diensten ein, die er 1850 als Major beendete.

Maria Magdalena Gräfin von Sponeck (12. Mai 1810 - 24. Mai 1865)
Maria Magdalena Hasenstab aus Biebrich heiratete 1832 in Karlsruhe Ludwig Graf von Sponeck. Ihre Brüder waren wie ihr Mann Offiziere.

 

Weitere acht Familienmitglieder waren in einer separaten heute nicht mehr vorhandenen Familiengruft auf dem Alten Friedhof beigesetzt worden und wurden 1882 teilweise auf den Hauptfriedhof umgebettet.
 

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 198.

Jean-Pierre Dormois: Herzog Leopold Eberhard und die Linie der Grafen von Sponeck, in: Biographisches Lexikon des Hauses Württemberg, Stuttgart, Berlin, Köln 1997, S. 242-245, online unter:
https://www.leo-bw.de

Grabdenkmal Maria und Josephine Scheffel

Epitaph aus gelbem Sandstein in gotischer Form mit weißer Inschriftstafel aus Marmor. Unten auf dem Sockel eine zweite, schwarze Inschriftstafel, 260 x 63 x 18 cm

Obere Inschrift:

Maria Scheffel
geb. den 27ten Juni 1829.
gest. den 19ten Februar 1857.
______________________
Selig die reinen Herzens sind
sie werden Gott anschauen.
Bergpredigt
______________________
Bei Gott ist Wiederfinden


Untere Inschrift:

An der Seite der Tochter
ruht ihre Mutter
Frau Josephine Scheffel=Krederer
geb. am 22. October 1805.
gest. am 5. Februar 1865.
_________________________
Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen.

Maria Scheffel (27. Juni 1829 - 19. Februar 1857) starb während eines Besuches bei ihrem Bruder, dem Schriftsteller Joseph Victor, in München an Typhus. Sie sollte sich dort weiter zur Malerin ausbilden lassen, nachdem sie schon früher Unterricht bei dem Tiermaler Rudolf Kuntz und Karl Ludwig Frommel, dem Direktor der Großherzoglichen Gemäldegalerie, erhalten hatte.

Josephine Scheffel, geb. Krederer (22. Oktober 1805 - 5. Februar 1865) wurde  in Oberndorf am Neckar geboren und war die Mutter des Dichters Joseph Victor von Scheffel. Sie schrieb selbst Gedichte, Theaterstücke und Märchen. 1848 war sie eine der Gründerinnen und Vorsitzende des Elisabethenvereins. Dieser hatte sich die Unterstützung von Karlsruher*innen, die durch Alter, Krankheiten oder Unfälle in Not geraten waren, zur Aufgabe gemacht. 1859 war sie eine der Gründerinnen des badischen Frauenvereins.

Josephine Scheffel

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011. S. 199 f.

Wilhelm Zentner: Marie Scheffel. Erinnerungsblatt für eine Vergessene, in: Ekkhart. Jahrbuch für das Badner Land 1959, S. 71-80.

Wikipedia-Artikel "Josephine Scheffel", online unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Josephine_Scheffel

Foto Mutter: Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS III 1347

Grabdenkmal Carl und Alexander Graf von Broussel

Wandplatte aus weißem Marmor, 120 x 90 x 8 cm

Inschrift:

Hier ruhen in Gott
Carl Augustin Graf von Broußel u. Amboville
geboren in Bar-le-Duc den 6ten Juli 1785
vermählt mit Therese Gräfin von Hohenegg
gestorben in Carlsruhe den 1ten Juni 1859

Alexander Johann Carl Maria Graf von Broußel u. Amboville
geboren in Bar le Duc, den 9ten Januar 1790
Intendant der Hof-Domänen und Oberst Kammerherr
Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs
Leopold von Baden
gestorben in Carlsruhe den 14* Juni 1872

Darunter das Familienwappen

Rotsandsteinplatte für Carl Graf von Broussel

Unter der Wandplatte aus Marmor eine als Mauerstein behandelte Rotsandsteinplatte, 29 x 44 cm

Inschrift:

Graf
Carl von Brouss[el]
+ [1859]

 

Die Rotsandsteinplatte in der Mauer dürfte anlässlich der Beerdigung des Grafen Carl von Broussel 1859 angebracht worden sein. Nachdem 1872 auch sein Bruder Alexander in dieser Gruft beigesetzt worden war, brachte man die Wandplatte aus weißem Marmor, die auf die beiden hier Bestatteten verweist, über der ursprünglichen Platte an.
Die Ergänzungen der verwitterten Stellen auf der Sandsteinplatte nach der Liste von 1959.
 

Carl Graf von Broussel (6. Juli 1785 - 1. Juni 1859) entstammte einer französischen Adelsfamilie aus Bar-le-Duc in Lothringen, die während der französischen Revolution 1791 nach Karlsruhe emigriert war. Über ihn ist wenig bekannt. Er war mit der 1849 in Obertürkheim verstorbenen Therese Gräfin von Hohegg verheiratet. In den Karlsruher Adressbüchern erscheint er nur in den Jahren 1820 bis 1823 und im Gegensatz zu seinem Bruder Alexander ohne Berufsangabe. Von 1829 bis kurz vor seinem Tod lebte er nach den Angaben der dortigen Adressbücher in Stuttgart.

In einem Brief vom 3. Juli 1819 urteilt Therese Huber wenig schmeichelhaft über ihn: "Fräulein Hohnecks Heirath mit dem lahmen Graf Brüssel ist erklärt - das ist horribel! Er hat 30000 Gulden POUR TOUT POTAGE und sie gar nichts da ihre Hofdamen Gage wegfällt, also wird sie mit 1500 Gulden Einkommen Frau eines einfältigen, lahmen Grafen."

 

Alexander Graf von Broussel (9. Januar 1790 - 14. Juni 1872), der Bruder von Carl, trat in den badischen Forstdienst ein. Unter Großherzog Leopold stieg der Forstmeister zum Oberstkammerherrn und Intendanten der Hofdomänen auf. 1830 wurde ihm das Kommandeurskreuz mit Eichenlaub des Zähringer Löwenordens verliehen, 1833 wurde er zum Mitglied des neu gebildeten Oberhofverwaltungsrats, der obersten Behörde in Hof-, Justiz- und Verwaltungssachen, ernannt. 1839 ließ er die Battertfelsen über Baden-Baden durch einen Felsenweg erschließen. Im Frühjahr 1848 wurde der unbeliebte Beamte unter dem Eindruck der Märzaufstände pensioniert.

Der Junggeselle war wohl einer der reichsten Männer in Karlsruhe und hinterließ nach seinem Tod im Sommer 1872 fast eine halbe Million Gulden sowie eine Bibliothek von 1.000 Bänden. Er vermachte sozialen Einrichtungen in Karlsruhe größere Summen.

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011. S. 209-211.

BNN vom 4. Januar 1958 (R. G. Haebler: Ein Begräbnis Erster Classe zu Carlsruhe. Aus den Verlassenschaftspapieren des Oberstkammerherren a. D. und Weinhändler Graf Alexander de Broussel).

Denkwürdigkeiten des Markgrafen Wilhelm von Baden. Hrsg. von der Badischen Historischen Kommission. Bearbeitet von Karl Obser. Erster Band. 1792-1818, Heidelberg 1906, S. 6. (zur Herkunft der Familie)

J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Zweiten Bandes sechste Abtheilung. Der Adel in Baden nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des Fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend. Bearbeitet von C. A. Freiherrn von Grass, illustrirt von A. u. U. von Bierbrauer-Brennstein, Nürnberg 1878, S. 33, online unter:
https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0047

Therese Huber. Briefe. Band 7: Oktober 1818-1820. Band 7.1: Briefe. Bearbeitet von Jessica Stegemann. Berlin / Boston 2013, S. 287.

Grabdenkmal Ludwig Freiherr von Fischer und Julie Freifrau von Fischer

Epitaph aus gelbem Sandstein mit Familienwappen, 135 x 80 x 17 cm

Inschrift links:

Ludwig Freiherr
von Fischer
Gr. badischer
Generalmajor
geb: d: 21 September
1784.
gest: d: 5 Juni
1859.

Inschrift rechts:

Julie Freifrau
von Fischer
geb: Nägele
geb: d: 21 Dezember
1792
gefolgt dem Gatten
den 6 Oktober
1862.

Ludwig Freiherr von Fischer (21. September 1784 - 5. Juni 1859) machte nach dem Besuch der Ingenieurschule in Wien und der Militärschule in Besancon Karriere im badischen Militär. 1843 wurde er zum Generalmajor befördert. Von 1845 bis 1848 war er, wie bereits sein Vater, Finanzminister Karl Friedrich Fischer, vom Großherzog ernanntes Mitglied der Ersten Kammer der badischen Ständeversammlung.

Ludwig Freiherr von Fischer

Julie Freifrau von Fischer, geb. Nägele (21. Dezember 1792 - 6. Oktober 1862)
Zu ihr liegen keine weiteren Informationen vor.

Quellen und Literatur

Ludwig Löhlein: Wilhelm Ludwig Freiherr von Fischer, in: Badische Biographien 1 (1875), S. 253 f., online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226474

Hans-Peter Becht (Bearb.): Handbuch der badischen Ständeversammlung und des badischen Landtags 1819-1933. Erster Teilband, Stuttgart 2021, S. 157.

Heinrich Thalmann (Hrsg.) Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien. Karlsruhe 2011. Seite 212 f.

Karl Freiherr von Wechmar: Handbuch für Baden und seine Diener oder Verzeichniß aller badischen Diener vom Jahr 1790 bis 1840, nebst Nachtrag bis 1845, Heidelberg 1846, S. 5, 297, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-221399

Bild: Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oIII 168

Grabdenkmal Carl Weltzien

Als Mauerstein behandelter Grabstein aus rotem Sandstein, 45 x 30 cm

Inschrift:

C. Weltzien
+ 1870

Carl Weltzien (8. Februar 1813 - 14. November 1870), der in St. Petersburg geborene Sohn eines Kaufmanns, zog 1823 mit seinen Eltern nach Karlsruhe. Nach Abschluss eines Medizinstudiums studierte er noch mehrere Jahre Naturwissenschaften an verschiedenen Universitäten. Seit 1841 wirkte er als Dozent für Chemie am Polytechnikum, 1850 erhielt er die erste dort vergebene ordentliche Professur für Chemie. In der Folge richtete er am Polytechnikum eines der modernsten Labore seiner Zeit ein. 1860 organisierte Weltzien in Karlsruhe den Ersten Internationalen Chemikerkongress. Diese erste Zusammenkunft von Fachvertretern aus der ganzen Welt legte die Basis für eine Vereinheitlichung der chemischen Nomenklatur und leistete damit einen grundlegenden Beitrag für die Entwicklung der modernen Chemie.

Am 15. Oktober 1884 wurden die auf dem Alten Friedhof bestatteten Mitglieder der Familie Weltzien auf den neuen Hauptfriedhof umgebettet und zusammengeführt. Neben Karl Weltzien waren dies seine Eltern und seine wenige Monate vor ihm verstorbene Tochter Olga. Letztere drei Personen waren 1849 bis 1870 in der Gruftenhalle beigesetzt worden. Für Karl Weltzien hatte seine Witwe 1870 eine eigene Gruft unter der Kapelle gekauft.

Brustbild Carl Weltzien

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 102 (Eltern und Tochter Olga), S. 234 (Carl Weltzien)

Meinrad Welker: Carl Weltzien, in: Stadtlexikon Karlsruhe, online unter: https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:bio-0177

Grabdenkmal Philipp Jakob und Karl Scheffel

Epitaph aus gelbem Bundsandstein: oben Kreuz in gotischer Form, darunter Anker mit Eichenlaub, darunter Lorbeerkranz über eingelegter Marmorplatte mit Inschrift. Im Sockel Marmorplatte mit weiterer Inschrift, 250 x 64 x 17 cm

Inschrift oben:

Ph. Jak. Scheffel
Großh. Bad. Major
u. Oberbaurat

geb. 29. Juni 1789
in Gengenbach
gest. 16. Januar 1869
in Karlsruhe

 

Inschrift im Sockel:

KARL SCHEFFEL
geb. 23. April 1827
gest. 10. Oktober 1879

Philipp Jakob Scheffel (29. Juni 1789 - 16. Januar 1869), der Vater des Dichters Joseph Viktor von Scheffel, kämpfte nach einer Ingenieursausbildung ab 1814 in den Befreiungskriegen gegen Napoleon. Sein höchster Rang war Major. 1817 war er Mitglied der Kommission, welche die Rheingrenze nach den Bestimmungen des Pariser Friedens festlegte. Anschließend arbeitete er in der Wasser- und Straßenbaudirektion, zuletzt als Leiter der Direktion.

Philipp Jakob Scheffel

Karl Scheffel (23. April 1827 - 10. Oktober 1879), der Sohn von Philipp Jakob Scheffel, war zeitlebens körperlich und geistig beeinträchtigt. In der Todesanzeige für seinen Bruder schrieb Joseph Victor von Scheffel: "Er war von Kindheit an gelähmt und sein Leben eine Kette von Leiden". Vermutlich war er der Karl Scheffel, dessen Entmündigung 1866 vom Amtsgericht im Karlsruher Tagblatt bekannt gemacht wurde.

Quellen und Literatur

Friedrich von Weech: Philipp Josef[!] Scheffel, in: Badische Biographien 2 (1875), S. 249, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226485

Karlsruher Tagblatt vom 22. August 1866 (Entmündigung Karl Scheffel)

Karlsruher Zeitung vom 11. Oktober 1879 (Todesanzeige Karl Scheffel)

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 226.

Grabdenkmal Isabel von Cancrin

Epitaph aus Marmor auf Granitsockel, 260 x 85 x 25 cm

Inschrift des Epitaphs unter dem Familienwappen aus Bronze:

Hier ruht in Gott
Isabel von Cancrin
geborene Lämmert
geb. 14 April 1850
in Rio de Janeiro,
gest. 18 Februar 1873 in Baden-Baden

Inschrift auf dem Sockel:

Schützte der Sehnsucht Gewalt
vor Tod und Grab,
Nie würde diese Erde
Deinen Staub umschließen

(Die letzte Zeile der Inschrift auf dem in der Erde versenkten Teil des Sockels)
 

Isabel von Cancrin, geb. Lämmert (14. April 1850 - 18. Februar 1873) war die Tochter des badischen Konsuls Eduard Lämmert in Rio de Janeiro, der dort ab 1828 als Buchhändler und Buchdruckereibesitzer tätig war. Sie heiratete 1870 in Karlsruhe Ferdinand von Cancrin und starb nur eine Woche nach der Geburt ihrer gleichnamigen Tochter.

Der Premierleutnant Ferdinand von Cancrin stammte aus einer Familie von Bergwerksdirektoren in Bieber im hessischen Teil des Spessarts. Der badische Zweig der Familie ging auf seinen Großvater Ludwig zurück, der als Kommandeur des Husarenregiments 1812 in Russland gefallen war. Die Nachkommen von Ferdinand, der 1876 erneut heiratete, betrieben von 1904 bis 1990 das Hofgut Weiberhof im bayrischen Teil des Spessarts bei Aschaffenburg.

Quellen und Literatur

Ludwig von Cancrin, in: Badische Biographien 1 (1875), S. 144, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226474

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011. S. 241.

Archäologisches Spessart-Projekt e.V.: Grabstätte von Cancrin. Über Bieber und St. Petersburg zum Weiberhof, online unter:
https://www.spessartprojekt.de

Mauerstein für Ludwig Georg Winter

Als Mauerstein behandelter Rotsandstein, 35 x 46 cm

Inschrift:

GEORG
LUDWIG WINTER
+ 1838

Ludwig Georg Winter (18. Januar 1778 - 27. März 1838) wurde im Prechtal im Schwarzwald geboren. Er war mit Friederike Ernestine Henriette geb. Maler (1786-1858) verheiratet. Der Sohn eines Pfarrers machte als Beamter im badischen Staatsdienst Karriere, er wurde 1831 Innenminister und führte seit 1833 als Staatsminister das Kabinett. Er setzte sich vor allem für den Eisenbahnbau in Baden, den Beitritt zum Zollverein und eine neue Gemeindeordnung ein. Ihm zu Ehren wurde ein Denkmal beim Alten Bahnhof errichtet, das sich heute nach seiner Versetzung in der Nähe des Albtalbahnhofs befindet. Winter wurde in der Gruft unter der Apsis der Friedhofskapelle begraben, die von der Stadt Karlsruhe gekauft worden war.

Quellen und Literatur

K. Schenkel: Ludwig Georg Winter, in Badische Biographien hrsg. von Friedrich von Weech. Zweiter Teil, Heidelberg 1875, S. 493-510, online unter:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:31-226485

Friedrich von Weech: Winter, Ludwig Georg, in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 465-468, online unter:
https://www.deutsche-biographie.de/pnd117409820.html#adbcontent

Kurzbiographie aus dem Vorwort zum Findbuch zu Winters Nachlass im Generallandesarchiv Karlsruhe, online unter:
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/einfueh.php?bestand=15125

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 166 f.

Grabplatte Charlotte Eleonore Freifrau von Stetten

Platte aus rotem Sandstein mit Inschrift und Umrahmung, 65 x 47 x 5 cm

Inschrift:

Hier ruhet
Freifrau Charlotte v. Stetten
geb. Freiin von Gemmingen
Guttenberg
geb. den 8. Juli 1777
gest. den 11. Mai 1843

Charlotte Eleonore Freifrau von Stetten, geb. Freiin von Gemmingen-Guttenberg (8. Juli 1777 - 11. Mai 1843) heiratete 1800 den Oberhofmeister und Geheimrat Eberhard Ludwig Maximilian Freiherr von Stetten (1764-1838). Sie erhielt in der Friedhofskapelle eine eigene Gruft. Weitere Mitglieder der Familie Stetten aus der Linie Buchenbacher Haus wurden in der Gruftenhalle und auf dem Friedhof bestattet (siehe Grabmal 1).

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe, Schüler recherchieren Biographien, Karlsruhe 2011, S. 169.

E. von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden. Ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden 1886, S. 153 (Charlotte von Stetten), S. 468 (Eberhard Ludwig von Stetten), online unter:
https://doi.org/10.11588/diglit.3036#0142

Grabplatte Christine Bellingham. Die Grabplatte ist seit 2021/22 nicht mehr vorhanden.

Stark verwitterte Platte aus rotem Sandstein, 44 x 46 cm. Die Platte ist heute nicht mehr vorhanden (Stand 2023).

Inschrift:

……………………….
Dunany House……Louth
……………………….
She was born …… the name o..
Nicholson and
Died on the 23 of Septbr. 1844
in Wildbad in Württemberg

Reste der Grabplatte Christine Bellingham, 2022

Christine Bellingham, geb. Nicholson (ca. 1792 - 23. September 1844) heiratete 1813 Alan O'Bryan Bellingham (1770-1859) und war seine zweite Ehefrau. Das Paar lebte im Dunany House beim Dorf Castlebellingham im County Louth, Irland.

Christine Bellingham starb in Wildbad, vermutlich auf einer Kur- und Badereise. Der Londoner Badearzt Augustus Bozzi Granville hatte 1837 die Wildbader Therme in Großbritannien populär gemacht, wonach die Zahl der englischsprachigen Besucher das Bades stark anstieg.

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 170 f.

Genealogische Tafel zur Familie Bellingham, hier Seite 7, online unter: https://nickreddan.net/trees/bellingham.PDF

Genealogische Daten zum Ehepaar Bellingham, online unter:
https://bellinghamroot.tripod.com/bellingh/pafg06.htm

Sterbeeintrag von Christine Bellingham im Standesbuch 1838-1844 der evangelischen Gemeinde Karlsruhe, Verzeichnis der 1844 Verstorbenen, S. 106, Nr. 287, online unter: http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1218806-610

Grabplatte Emil Johann von Röder

Gelber Sandstein mit eingelegter Marmorplatte mit Familienwappen, 55 x 50 x 9 cm

Inschrift:

Hier ruht
EMIL JOHANN VON RÖDER
geb. Carlsruhe d. 3. August 1859
gest. …………….17. April 1863
___________

Den Kindern ist das Himmelreich

Emil Johann von Röder (3. August 1859 - 17. April 1863) war der früh verstorbene Sohn des Freiherrn Felix Röder von Diersburg (1811-1885), Offizier, beteiligt an der Niederschlagung der Badischen Revolution 1849, zuletzt Oberst, 1871-1874 Mitglied der I. Kammer der badischen Ständeversammlung und seiner zweiten Ehefrau Emilie Freiin von La Roche.

Emil Johann wurde in einer Gruft zusammen mit der ersten Ehefrau seines Vaters, Eleonore Auguste Freifrau Röder von Diersburg (siehe Grabmal 77), und seiner Stiefschwester Felicie (gest. 1844, kein Grabmal erhalten) beigesetzt.
 

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 192 f.

Oberbadisches Geschlechterbuch. Hrsg. von der Badischen Historischen Kommission. Bearbeitet von J. Kindler von Knobloch und O. Freiherr von Stotzingen. Dritter Band. M-R. Heidelberg 1919, S. 585, online unter:
https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0589

Grabdenkmal Regine Reuter

Grabzeichen aus rotem Sandstein, 100 x 55 x 9 cm

Inschrift:

Hier ruht
Frau
Regine Reuter
geb. Tromann
geb. 3 Maerz 1769
gest. 9 Novbr. 1834.
    Die Stadtgemeinde

Regine Reuter (3. März 1769 - 9. November 1834), die Tochter des Hofmetzgers, Stadtbaumeisters und Bürgermeisters (1799-1800) Georg Friedrich Trohmann, heiratete 1790 den Hofmetzger Heinrich Jacob Reuter, der bereits 1805 starb. Ihr Sohn Georg Friedrich Ludwig Reuter starb 1811 im Alter von 21 Jahren, die Tochter Maria Magdalena Reuter 1825 im Alter von 29 Jahren. Regine Reuter stiftete testamentarisch 3.500 Gulden für den Bau einer Kapelle auf dem Alten Friedhof, die bis 1837 nach Plänen von Friedrich Eisenlohr errichtet wurde.

Regine Reuter war ursprünglich mit ihrer Tochter in einer Rabattengruft bestattet worden. Als der Friedhof nach seiner Schließung teilweise eingeebnet wurde, ließ die Stadt 1890 die sterblichen Überreste der Stifterin in eine frei gewordene Gruft der Friedhofskapelle transferieren und dieses neue Grabzeichen herstellen.

Quellen und Literatur

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 44.

Karlsruher Tagblatt vom 3. Januar 1929 (Aus Alt-Karlsruhe. Die alte Friedhofskapelle).

Grabdenkmal Eleonore Auguste Freifrau Röder von Diersburg

Gelber Sandstein in neogotischer Gestaltung mit Heiratswappen (rechts Stockhorner von Starein, links Röder von Diersburg), 205 x 80 x 20 cm

Inschrift:

Hier ruht
Eleonore Auguste
Röder von Diersburg,
geb. von Stockhorner-Starein
geb. den 20 Dezember 1814
gest. den 10. November 1853.

____________________________

..........
..... Gattin
und
..... Mutter
ist
unsere Hoffnung

Evang. Joh. Cap. XVI. V. 22.

Eleonore Auguste Freifrau Röder von Diersburg (20. Dezember 1814 - 10. November 1853) wurde in Freiburg geboren. Sie war die Tochter des Karl Freiherrn Stockhorner von Starein und der Reichsgräfin zu Leiningen-Heidesheim-Falkenburg. 1841 heiratete sie Felix Freiherr Röder von Diersburg (1811-1885, Offizier, beteiligt an der Niederschlagung der Badischen Revolution 1849, zuletzt Oberst, 1871-1874 Mitglied der I. Kammer der badischen Ständeversammlung). Ihre Tochter Felicie starb bereits 1844 im Alter von 10 Monaten. Auch sie wurde in der Gruft der Mutter begraben, ein Grabmal ist nicht bekannt.

Das am Ende der Inschrift angegebene Bibelzitat ist kein Hinweis auf die Herkunft der vorhergehenden Zeilen. Vielmehr ergänzt sie diese, denn die Stelle aus dem Johannesevangelium lautet: So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen und niemand nimmt euch eure Freude.

Quellen und Literatur

Oberbadisches Geschlechterbuch. Hrsg. von der Badischen Historischen Kommission. Bearbeitet von J. Kindler von Knobloch und O. Freiherr von Stotzingen. Dritter Band. M-R. Heidelberg 1919, S. 585, online unter:
https://doi.org/10.11588/diglit.2607#0589

Zu den Familien und ihren Wappen:
J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Zweiten Bandes sechste Abtheilung. Der Adel in Baden nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des Fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend. Bearbeitet von C. A. Freiherrn von Grass, illustrirt von A. u. U. von Bierbrauer-Brennstein, Nürnberg 1878. Röder von Diersburg: S. 12 und Tafel 9; Stockhorner von Starein: S. 78 und Tafel 46, online unter:
https://gdz.sub.uni-goettingen.de/id/PPN82561516X

Heinrich Thalmann (Hrsg.): Das Gruftenbuch Carlsruhe. Schüler recherchieren Biografien, Karlsruhe 2011, S. 192 f.

Kriegerdenkmal Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 auf dem Alten Friedhof

Über einem Podest aus rotem Sandstein ein Sockel aus hellem Sandstein. Darauf eine Figurengruppe aus weißem Marmor.

Inschrift auf Bronzeplatte:

DEM ANDENKEN DER HIER
AUF DEM FRIEDHOFE
RUHENDEN, IM KRIEGE DER
JAHRE 1870 UND 1871
GEFALLENEN DEUTSCHEN
DIE STADT KARLSRUHE.

Auf den anderen Sockelseiten die 266 Namen der gefallenen Soldaten

Zum Jahreswechsel 1871/72 beschloss die Stadt, den 266 deutschen Soldaten, die in Karlsruher Lazaretten ihren im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erlittenen Verwundungen erlegen waren, ein Denkmal zu errichten. Am 2. September 1877, dem siebten Jahrestag der Schlacht von Sedan, fand die feierliche Enthüllung des Kriegerdenkmals an der Südwestseite des Ettinger-Tor-Platzes statt. Entworfen hatte es der Karlsruher Bildhauer Hermann Volz. Das auf mehreren Stufen stehende Postament trägt eine aus einem weißen Marmorblock herausgearbeitete Figurengruppe: die Allegorie der Germania reicht dem sterbenden Helden den Lorbeerkranz. Aufgrund des verkehrsgerechten Ausbaus der Kriegsstraße wurde das Denkmal im Mai 1963 auf das Gelände des Alten Friedhofs in die Nähe der Kapelle versetzt. Der mehrstufige Unterbau wurde dabei beseitigt, so dass die Skulptur eine stärkere Wirkung entfaltet.

Quellen und Literatur

Ursula Merkel: Kriegerdenkmal der Stadt Karlsruhe (1870/71), in: Gerlinde Brandenburger u.a.: Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945, Karlsruhe (2) 1989, S. 318-326 (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 7),
online unter: https://stadtgeschichte.karlsruhe.de/vergriffene_publikationen


Katja Förster: Kriegerdenkmal der Stadt Karlsruhe, in: Stadtlexikon Karlsruhe, online unter: https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:top-3242

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