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Ausgestellt und vorgestellt - Blick ins Archiv

 

Karlsruher Briganten

 

Ein ganz besonderes Ferienerlebnis hatten die damals sechs- und siebenjährigen Südstadtbuben Ernst Sonnenwald, Albert Engelhardt, Josef Weidemann, Erich Steinhauser und Ludwig Eckert an einem Samstag im August 1910: von Großherzogin Luise wurden sie zu Kaffee und Kuchen in das Stadtgarten-Restaurant eingeladen und anschließend - vermutlich beim Tiergartenweg/Ecke Ettlinger Straße - fotografiert.

Gruppenfoto

Dass der Anlass für die Entstehung dieses erfrischenden Gruppenfotos rekonstruiert werden konnte, geht auf eine Suchaktion der "Badischen Neuesten Nachrichten" im Jahr 1951 zurück. In einer vier Folgen umfassenden Artikelserie "Den Karlsruher Briganten auf der Spur" bemühten sich die "BNN", die Identität der fünf Jungen zu ermitteln. Wie erfreulich für die Karlsruher Stadtgeschichte, dass dieses Unternehmen gelungen ist! Spannend und bewegend ist es, in der Zeitgeschichtlichen Sammlung des Stadtarchivs Karlsruhe die Begleitumstände für das Zustandekommen dieses anrührenden Fotos und die weiteren Lebensschicksale der fünf Jungen nachzulesen. Wie schön, dass die Briganten-Buben nicht anonym geblieben sind und stellvertretend für viele andere Karlsruher Kinder mit ihrem Namen, ihren Lebensumständen und Schicksalen in die Stadtgeschichte eingegangen sind!

Aus der Gruppenaufnahme des großherzoglichen Fotografen vom August 1910 ist bald darauf eine Postkarte entstanden, verlegt vom Karlsruher Buch- und Papierhändler Ernst Borasch. Die Briganten-Buben jedoch wurden zunehmend von anderen deutschen Städten vermarktet und gingen deshalb auch als "Pforzemer Seckel", "Freiburger Bobbele", "Badener Buwe", "Brusler Holzlumpe", "Kölsche Rabaue" und "Wiesbadener Buben" um die Welt.


Angelika Sauer

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