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Ausgestellt und vorgestellt - Blick ins Archiv

 

Die letzte Ruhestätte des Karlsruher Stadtgründers


Die Pyramide in der Mitte des Marktplatzes ist heute das Wahrzeichen von Karlsruhe und ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Stadtbildes. Die meisten Karlsruher wissen, dass sie die Grabstätte des Stadtgründers Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach ist. Doch kaum einer weiß, wie es in ihrem Innern aussieht.

Dieses Objekt zeigt eine colorierte Bleistiftzeichnung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, in der der Künstler seine Vorstellung vom Innern der Pyramide festhielt - einen großen Altarraum, in dessen Mitte der Sarg des Markgrafen aufgebahrt ist. In Wirklichkeit sieht es in der von Friedrich Weinbrenner entworfenen Steinpyramide jedoch ganz anders aus.

Blick in das Innere der Pyramide (Phantasiebild)

Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach wurde nach seinem Tod 1738 in der Gruft der Konkordienkirche begraben. Als diese 1807 der Stadterweiterung und damit dem Bau des Marktplatzes weichen musste, wurde zum Schutz der Gruft zunächst provisorisch eine hölzerne Pyramide errichtet, die zudem bewacht wurde.
Ursprünglich hätte sie durch ein ebenfalls von Weinbrenner entworfenes Denkmal in Form einer Kolossalstatue der Stadtgöttin Rhea ersetzt werden sollen, was aber durch die hohen Kosten wieder verworfen wurde. Auch die Umbettung des Sarges in die neu erbaute Stadtkirche wurde nicht umgesetzt.
Erst 1823 lässt Großherzog Ludwig I. die ursprüngliche Idee Weinbrenners, die hölzerne durch eine steinerne Pyramide zu ersetzen, realisieren.

Einem von Weinbrenner gezeichneten Querschnitt lässt sich entnehmen, dass sich in der Pyramide insgesamt drei übereinander liegende Kammern befinden. Die unterste ist die seit 1738 verschlossene Gruft der Konkordienkirche mit dem Sarg des Markgrafen, die unterhalb des Straßenniveaus liegt. Darüber befindet sich innerhalb der Pyramide eine weitere Kammer, in deren Mitte der damalige Karlsruher Stadtplan, eingemeißelt in eine Steinplatte, angebracht ist.

Diese Kammer ist durch eine Tür hinter der Bronzeplatte theoretisch betretbar, wurde aber seit der Fertigstellung der Pyramide 1825 nur zweimal geöffnet. 1889 durch Großherzog Friedrich I. und ein weiteres Mal 1998 unter Anwesenheit eines Vertreters der markgräflichen Familie. Die Kammer in der Spitze dient lediglich der Belüftung und ist mit den von außen sichtbaren, kreuzförmigen Schlitzen verbunden.


Lisa Hauser

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