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Blick in die Geschichte Nr. 133

vom 17. Dezember 2021

Biographie Fritz Brill

Fritz Brill (1906 - 1982)

Er war 1931 nicht nur der erste Deutsche Meister im Herreneinzel und gemischten Doppel des erst zu Jahresbeginn gegründeten Deutschen Ringtennis-Bundes (DRB), sondern der maßgebliche "Macher" des jungen Sportfachverbandes. Zweifelsohne gebührt das Verdienst dem einstigen technischen Bürgermeister von Karlsruhe, Hermann Schneider, Ringtennis in Karlsruhe eingeführt und zu einer Sportart entwickelt zu haben, Fritz Brill war jedoch derjenige, der Ringtennis maßgeblich fachlich prägte und das Verbandsgeschehen wie kein anderer gestaltete.

Hermann Schneider, der erste Präsident des DRB, berief den am 18. Juni 1906 in Karlsruhe geborenen Fritz Brill, der 1931 an der Technischen Hochschule Karlsruhe sein Studium als Maschinenbauingenieur gerade abgeschlossen hatte, zum Schriftführer und ehrenamtlichen Geschäftsführer des DRB. Für Ringtennis und Fritz Brill passte es, dass er beruflich eine erste Anstellung bei der Fa. Ritter in Durlach fand. General-Direktor dieser Firma war der Engländer Frederik Rumsey, der Vorsitzender des 1930 gegründeten Karlsruher Ringtennis-Clubs war und im DRB als Bundesleiter fungierte. Es ist anzunehmen, dass er Fritz Brill gewisse berufliche Freiräume gewährte und dieser die Einrichtungen der Firma nutzen konnte.

Auch in familiärer Hinsicht tangierte Ringtennis Fritz Brill. Sein Vater war ein guter Altersklassenspieler, mit seinem Bruder Gustav bildete er ein erfolgreiches Herrendoppel, seine spätere Frau Getrud (geb. Kreber) wurde 1931 und 1932 Deutsche Meisterin im Damendoppel. Im DRB war Fritz Brill für Schneider und Rumsey der wichtigste Mitarbeiter. Obwohl er nach wie vor im DRB ein absoluter Spitzenspieler war, wirkte er unermüdlich und erfolgreich in der Verbands-Administration. Als der DRB Anfang 1932 die Verbandszeitschrift "RINGTENNIS" herausgab, wurde er Redakteur dieser Publikation. Durch die politischen Umwälzungen geriet der DRB 1933 in eine Krise. Trotz aller Probleme hielt Fritz Brill den DRB bis zu dessen zwangsweiser Auflösung und Überführung in die Deutsche Turnerschaft (DT) 1935 auf Kurs. Es war deshalb folgerichtig, dass er von der DT zum Ringtennis-Reichsobmann berufen wurde.

Durch seinen beruflichen Wechsel 1938 nach Breslau musste er dieses Ehrenamt abgeben. 1942 wechselte er zur Waggonbaufirma SEAG nach Dreis-Tiefenbach (heute Netphen) bei Siegen. Dort gründete er nach 1945 die heutige Ringtennis-Gemeinschaft Weidenau (heute Siegen), die bis zur Gegenwart zu den erfolgreichsten deutschen Vereinen zählt. Nicht verwunderlich war, dass Fritz Brill mit seiner Vita von 1957-1961 als Bundesobmann im Deutschen Turner-Bund amtierte. Durch seine beruflichen Veränderungen nach Salzgitter, Wolfsburg und Berlin musste er sämtliche Ringtennisaktivitäten aufgeben. Fritz Brill ist am 18. Dezember 1982 im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben.

Gernot Horn, Geschäftsführer des Badischen Turnerbundes (1970 - 2000), vielfacher Deutscher Ringtennismeister, Karlsruhe

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