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Stadtteilchroniken

Bis 1975 wurden zahlreiche bis dahin selbstständige Orte nach Karlsruhe eingemeindet. Sie sind oft viele Jahrhunderte älter als die Fächerstadt. Die Geschichte dieser Stadtteile vor der Eingemeindung wird hier in Daten vorgestellt.

Die Entwicklung der späteren Landeshauptstadt, die bald bis an die Gemarkungsgrenzen wuchs, führte dazu, dass 1812 zuerst Klein-Karlsruhe und seit 1866 bis 1975 weitere siebzehn Gemeinden in die Stadt eingegliedert wurden. Die Eingemeindungen waren zwar zumeist freiwillig, aber der Verlust der Selbstständigkeit war doch vielfach Anlass für ein stark ausgeprägtes, ortsteilbezogenes "Wir-Gefühl". Daran änderten auch die vielen Vorteile nichts, welche die Eingemeindungsverträge für die neuen Ortsteile brachten. Dieses engere Heimatbewusstsein ist in der Regel eingebunden in eine gesamtstädtische Identität, die ihre Prägekraft aus den Gemeinsamkeiten der historischen Entwicklung des gesamten Siedlungsraums gewinnt.

Kurze Chroniken ehemals selbstständiger Stadtteile bis zur Eingemeindung nach Karlsruhe

1110 | Erste urkundliche Erwähnung der Ansiedlung "Burdam" bzw. "Burtan" in der Bestätigungsurkunde Kaiser Heinrichs V. über Güterbesitz des Klosters Gottesaue auf Beiertheimer Gemarkung.

13. Jh. | Das Obereigentum des Dorfes geht an die badische Markgrafschaft über.

1379 | Der Trigelhof in Beiertheim wird an das Kloster Gottesaue verkauft.

14.-16. Jh. | Das Dorf gehört zur Markgenossenschaft der Hardtdörfer, die zu ihrem Grundherrn, dem Kloster Gottesaue, in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis stehen.

1488 | Beiertheim wird eine Kirchenfiliale von Knielingen.

1521, 13. November | Gründung der "Bruderschaft unserer lieben Frauen" in Beiertheim.

1523 | Vollendung des Flügelaltars des unbekannten Meisters L. F. aus Straßburg, der für die Michaelskapelle bestimmt und den Orts- und Kirchenheiligen St. Michael und St. Wendelin geweiht ist.

1527 | Erste Erwähnung der St. Michaelskapelle.

1535 | Bei der Landesteilung wird Beiertheim wegen seiner kirchlichen Zugehörigkeit zu dem baden-badisch gewordenen Bulach auch politisch von der Markgrafschaft Baden-Baden beansprucht.

1556 | Nach der Säkularisation des Klosters Gottesaue gehen die Rechte des Klosters über das Dorf an die baden-durlachische Herrschaft über.

1582 | Durch eine Entscheidung des Reichskammergerichts wird der Streit über die territoriale Zugehörigkeit Beiertheims zugunsten von Baden-Baden entschieden.

1718 | Seither ist der "Schauertag" nachweisbar, an dem die alljährliche Verlosung der Allmend- und Gemeindewiesen unter den Bürgern durchgeführt wird. Aus gegebenem Anlass zahlt die Gemeinde jedem Bürger einen Umtrunk bestehend aus Wein und Brot. Um 1800 verliert sich der Brauch.

1740-1743 | Umfassende Erneuerung der St. Michaelskapelle nach Plänen von Johann Michael Ludwig Rohrer.

1772 | Pflanzung der kanadischen Silberpappel auf dem Gelände des späteren Stephanienbades durch Markgraf Karl Friedrich.

1780 | Bau des Stephanienbades durch den Werkmeister Joseph Berckmüller.

1800 | Seither verkauft die Gemeinde Beiertheim weite Teile ihrer ursprünglich 435 Hektar umfassenden Gemarkung an die aufstrebende Stadt Karlsruhe. Das Gelände um das Ettlinger Tor, der heutige Festplatz, der neue Hauptbahnhof, das Vincentiuskrankenhaus, die Kriegsstraße sowie die Südstadt, die Südweststadt, der Stadtgarten und Teile der Weststadt werden auf ehemaligem Beiertheimer Gebiet errichtet.

1805 | Brand des Stephanienbades.

1808 | Wiederaufbau des Stephanienbades nach Plänen von Friedrich Weinbrenner. Es wird 1811 eingeweiht.

1809 | Beiertheim, das bisher zum Landamt Ettlingen gehörte, wird dem Landamt Karlsruhe unterstellt.

1817 | Bau des Tanzhauses durch Friedrich Weinbrenner.

1820 | Etwa um diese Zeit wird Beiertheim zum Ausflugsziel und Badeort der Residenzstadt Karlsruhe.

1823 | Die Gemeinde zählt 492 Einwohner.

1831 | Bau des Rat- und Schulhauses.

1859 | Ein Rechtsstreit zwischen Beiertheim und Karlsruhe wegen der Abtretung des Sallenwäldchens wird zugunsten von Karlsruhe entschieden.

1862 | Gründung des Gesangvereins "Freundschaft".

1875 | Die Gemeinde zählt 1.498 Einwohner. Bau eines neuen Rathauses.

1876 | Der Karlsruher Bürgermeister Karl Schnetzler schlägt vor, Beiertheim einzugemeinden, um der Raumnot der Stadt an ihrer südwestlichen Begrenzung abzuhelfen.

1880 | Der Hannoveraner Carl Knust erwirbt das Stephanienbad für 48.000 Mark. Er lässt am Stephanienbad eine neue Flussbade- und Waschanstalt an der Alb unter Mithilfe von Prof. Josef Durm bauen.

1884 | Gründung der Beiertheimer Turnerschaft.

1890 | Beiertheim hat 1.257 Einwohner, davon 1.140 Katholiken.

1898 | Gründung des Beiertheimer Fußballvereins.

1903 | Erweiterung des Stephanienbades zum "Ersten Karlsruher Licht-, Luft- und Sonnenbad". Kurz darauf kommt es wegen des Baus des Karlsruher Hauptbahnhofes zu mehrjährigen Enteignungsprozessen, die das Gebiet um das Stephanienbad zum Gegenstand haben.

1905 | Der Bade- und Waschbetrieb am Stephanienbad muss eingestellt werden. Die kanadische Silberpappel, größte Pappel Europas, wird gefällt.

1906 | Stiftung des Arbeitergesangvereins "Freiheit".

1907, 1. Januar | Eingemeindung nach Karlsruhe. Der Ort zählt 2.280 Einwohner.

1193, 18. Mai | Erste Erwähnung des Ortes "Bulande" in einer Urkunde des Papstes Cölestin III. Die Gemeinde gehört zum Besitz des Klosters Frauenalb und zählt außerdem zur Markgenossenschaft der Hardtdörfer.

1371 | Die Beiertheimer Adelsfamilie Trigel von Öwisheim verkauft dem Ritter Eberhard von Gertringen ihren Hofbesitz in Bulach, den sie als Lehen des badischen Markgrafen innehatte.

1388 | Die Pfarrkirche St. Cyriakus wird erstmals urkundlich erwähnt.

1435 | Verfügung des Baden-Badener Spitalmeisters Schnabel, dass Bulach sein Getreide in der Appenmühle bei Daxlanden ausmahlen lassen müsse.

1466 | Bartholomäus von Gertringen verkauft zwei Höfe in Bulach an das Stift Ettlingen.

1521, 13. November | Gründung der "Bruderschaft zur lieben Frauen" in Bulach.

1535 | Bulach fällt durch den badischen Teilungsvertrag an die Markgrafschaft Baden-Baden.

1541 | Beginn eines jahrelangen Streits zwischen Bulach und Daxlanden um den "Zinserling-Wald".

1683 | Bulach zählt 28 Familien.

1727 | Umbau der alten Pfarrkirche durch den Rastatter Baumeister Johann Ludwig Michael Rohrer.

1772 | Bulach wird eine selbstständige katholische Pfarrei.

1784, 4. April | Grenzregulierung zwischen den Gemeinden Bulach, Daxlanden und Grünwinkel.

1790/91 | Neubau des Pfarrhauses.

1834 | Beginn der Bauarbeiten für eine neuromanische Basilika nach den Plänen von Heinrich Hübsch an der Stelle der alten Pfarrkirche. Sie wird am 21. Dezember 1837 geweiht.

1842 | Bauliche Erneuerung des Rat- und Schulhauses.

1862 | Gründung des Gesangvereins "Eintracht".

1870 | Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich Bulach vom Bauerndorf zum Arbeiterwohngebiet.

1892, 12. November | Abtretung des Bannwaldes an die Stadt Karlsruhe zur Ansiedlung von Industrie und zur Anlage des Güterbahnhofes.

1885 | Gründung des Männergesangvereins "Frohsinn".

1887 | Errichtung der Friedhofskapelle.

1897 | Gründung des Sportvereins "Karlsruher Athletengesellschaft".

1899 | Gründung des Arbeitergesangvereins "Freundschaft".

1900 | Verkauf des sogenannten "Lutherischen Wäldchens" an die Stadt Karlsruhe. In den folgenden Jahren lassen sich mehrere Großwäschereien an der Alb nieder.

1903 | Abtretung von Gelände zum Bau des Rheinhafens. Gründung des Rad- und Kraftfahrerbundes "Solidarität".

1903-1905 | Bau des Rathauses an der Grünwinkler Straße.

1904 | Gründung des Arbeitersportvereins "Freie Turnerschaft". Der Verein wird 1933 verboten und kann erst 1946 die Vereinsarbeit wiederaufnehmen.

1906 | Erwerbung einer 1735 in Straßburg angefertigten Silbermann-Orgel aus der Baden-Badener Stiftskirche für die Pfarrkirche St. Cyriakus.

1909/10 | Bau des Schulhauses an der Grünwinkler Straße.

1913 | Übernahme der Gasversorgung durch die Stadt Karlsruhe.

1914-1918 | Übernahme der Stromversorgung durch die Stadt Karlsruhe.

1925 | Bulach hat 2.349 Einwohner, davon 1.989 Katholiken.

1926 | Eingemeidung der Gemarkung Scheibenhardt nach Bulach.

1929, 1. April | Eingemeindung nach Karlsruhe.

1261 | In einer Papsturkunde wird die "villa daslar" erwähnt. Der Ort ist aber wohl deutlich älter, worauf Besitzverhältnisse der Klöster Weißenburg und Gottesaue in Daxlanden verweisen.

1369 | Erste urkundliche Erwähnung der Appenmühle, die als Schenkung an das Spital in Baden bestätigt wird. Sie bleibt bis ins 18. Jahrhundert in dessen Besitz. Sie ist Bannmühle für Bulach, Beiertheim, Daxlanden, Mühlburg und Knielingen.

1407 | Der Erzbischof Friedrich zu Köln entscheidet einen Streit um Jagdrechte in der "Daheslarerau" und anderen Gebieten zwischen dem König Rupprecht von Bayern und Markgraf Bernhard I. zugunsten des Markgrafen.

1463 | Daxlanden wird selbstständige Pfarrei, zuvor gehörte es kirchlich zu Forchheim.

1535 | Bei der Teilung der Markgrafschaft fällt Daxlanden an Baden-Baden und gehört zum Amt Ettlingen.

1579 | Im Goldgrund bei Daxlanden erlebt die Goldwäscherei eine Blütezeit. Im 18. Jahrhundert wird sie unergiebig.

1651, 6. März | Nach einem Dammbruch verliert Daxlanden durch Hochwasser 700 Morgen Feld, 20 Häuser und die Kirche. Dies ist eine von vielen Hochwasserkatastrophen, die den Ort heimsuchen. Das neue Daxlanden wird danach auf dem Hochgestade zurückversetzt errichtet.

1665 | Der Gastwirt und Müller Franz Strauß aus Mühlburg baut die im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Appenmühle wieder auf. 1689 wird sie von den Franzosen niedergebrannt.

1673/1677 | Errichtung neuer Rheindämme um Daxlanden und Rappenwört. Schon früher z. B. 1560, 1652/53 hat man versucht, durch Rheinkorrektion und Dammbauten den Rhein zu bändigen.

1690 | Frühestens in diesem Jahr wird in der heutigen Malvenstraße das wohl älteste der noch erhaltenen Fachwerkhäuser Daxlandens errichtet. 1689 war der Ort von den Franzosen zerstört worden.

1698 | Daxlanden muss sich 500 Gulden zur Bezahlung einer Kriegskontribution an französische Truppen vom Schultheiß von Hagenbach leihen.

18. Jh. | In Daxlanden, seit dem Mittelalter Zollstation für die Rheinschiffahrt, blüht das Zollwesen dank der Flößerei von Holz aus dem Schwarzwald nach Holland. Auch die württembergische Harzniederlage (seit 1668) bringt Verkehr und Zolleinnahmen in den Ort.

1713-1723 | Errichtung einer neuen Kirche (St. Valentin) nach Plänen von Johann Ludwig Michael Rohrer. Der Bau ist von Markgräfin Sibylla Augusta veranlasst, da das bestehende "Ersatzkirchlein" baufällig war und den 64 Bürgern, 4 Witwen (Ehefrauen werden nicht gesondert gezählt) und 164 Kindern des Ortes nicht mehr zugemutet werden kann. 1835 wird die Kirche durch einen Anbau erweitert.

1776, 18. Mai | Daxlander Bürger und pfälzische Untertanen geraten handgreiflich aneinander, weil die Pfälzer im Goldgrund ohne Berechtigung Weiden hauen wollten. Drei Frauen ertrinken dabei. Solche Streitigkeiten gab es für die Daxlander als Grenzbewohner häufiger.

1783 | Einrichtung einer herrschaftlichen Jagdfischerei, für die drei englische Matrosen eingestellt werden. Einer, der Schiffsmeister Harry York, erhält das Recht, in seinem Wohnhaus die Wirtschaft zum "Schiff" zu betreiben.

1813 | Daxlanden hat 844 Einwohner, die in 154 Wohngebäuden leben. Die Pferdezucht ist neben dem Fischfang auf dem Rhein eine wichtige Einnahmequelle.

1819/21 | Rheinkorrektion nach Plänen Johann Gottfried Tullas bei Daxlanden. Damit verliert der Ort seine Funktion als Schiffs- und Zollstation an Maxau. Rappenwört wird endgültig rechtsrheinisch.

1828 | Der Gemeinderat beklagt, dass seit 1795 1.300 Morgen Land durch Hochwasser verloren gegangen seien. Besonders schwere Überschwemmungen habe es 1758, 1760, 1784, 1791, 1797 und 1802 gegeben.

1847 | Gründung des Gesangvereins "Liederkranz".

1850 | Durch Ableitung des Federbachs werden die Fritschlach und der Kastenwört entwässert und dadurch 1.700 Morgen wertvolles Land gewonnen.

1874, Mai | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Daxlanden, die bei der Eingemeindung 1910 als selbstständige Wehr fortbesteht.

1885 | Es leben 2.658 Einwohner in 337 Wohnhäusern in Daxlanden.

1889 | Gründung des "Turnverein Daxlanden" in der Gaststätte "Adler". 1905 spaltet er sich in die "Freie Turnerschaft", die 1933 verboten wird, und in die 1906 gegründete "Turngemeinde". Am 6. Januar 1946 findet die Gründungsversammlung des "TSV Daxlanden 1889" statt, der auf der Tradition der früheren Vereine aufbaut.

1894 | Die Stadt Karlsruhe kauft die Appenmühle mit der Gastwirtschaft, ein inzwischen beliebter Ausflugsort der Karlsruher. Nach dem Brand des Mühlgebäudes 1895 wird dieses noch im selben Jahr wieder aufgebaut.

1896 | Gründung des "Musikverein Lyra" im Gasthaus "Zum Lamm". 1921 bildete dieser Verein mit der 1918 gegründeten "Musikvereinigung Daxlanden" den "Arbeitermusikverein Daxlanden" mit etwa 400 Mitgliedern. Dieser musste 1933 auf Anweisung der NSDAP-Ortsgruppenleitung mit dem "Musikverein Harmonie" zusammengehen.

1901 | Mit der Eröffnung des Rheinhafens ist auch der Wandel in der Erwerbsstruktur des Ortes verknüpft. Die Arbeit in den Firmen in den nahegelegenen Industriegebieten des Rheinhafens und bei Grünwinkel macht aus dem ehemaligen Fischer- und Bauerndorf immer mehr ein Arbeiterdorf.

1910, 1. Januar | Eingemeindung des Ortes mit 4.227 Einwohnern nach Karlsruhe.

 

1196 | Durlach, 1161 noch Dorf ("villa") genannt, ist eine staufische Stadt.

1219/1234 | Durlach wird Eigengut des Markgrafen von Baden.

1418 | Die Stadt erhält das Recht, zwei Jahrmärkte zu halten. Sie hat wahrscheinlich schon sehr viel länger das Wochenmarktrecht.

1525, 8. April | Während des Bauernkrieges kommen 2.500 aufständische Bauern in die Stadt, denen die Durlacher ihre Tore öffnen. Von hier aus ziehen sie weiter zum Kloster Gottesaue, das sie zerstören.

1556 | Durlach wird protestantisch.

1565 | Markgraf Karl II. verlegt seine Residenz von Pforzheim nach Durlach, das einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erlebt. Bau der Karlsburg auf dem Areal eines ehemaligen Jagdschlosses außerhalb der ursprünglichen Stadtmauern.

1586 | Errichtung des "Gymnasium illustre" durch den Markgrafen, das bald fast den Rang einer Universität erlangt.

1601 | Gründung der Schützengesellschaft Durlach.

1648/1688 | Nachdem die Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges überwunden sind, erlebt Durlach eine wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit.

1689, 15./16. August | Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wird Durlach von den Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von der Karlsburg bleibt nur der Prinzessenbau stehen.

1698 | Beginn des Wiederaufbaus der Stadt nach Modellplänen von Thomas Lefèvre. Neubau des Schlosses nach Plänen von Egidio Rossi, von denen jedoch aus Geldmangel nur zwei Gebäudeflügel verwirklicht werden. In der nach Plänen von Giovanni Mazza wieder aufgebauten Stadtkirche kann Anfang September 1700 der erste Gottesdienst gefeiert werden.

1715 | Beginn des Wiederaufbaus des Rathauses, dessen barocke Fassade 1845 bei den Umbauten nach Plänen des Durlacher Architekten Jakob Hochstetter ihr heutiges Aussehen erhält.

1715, 17. Juni | Grundsteinlegung des neuen Schlosses im Hardtwald und Gründung von Karlsruhe. In den folgenden Jahren werden die Regierungskollegien und das "Gymnasium illustre" nach Karlsruhe verlegt, Durlach wird zu einer Ackerbürgerstadt, die die neue Residenz mit Früchten und Getreide versorgt.

1723 | Errichtung der Fayence, die bis 1847 besteht. Auch andere Manufakturen werden in Durlach, nicht in Karlsruhe, angesiedelt wie 1735 die Münze und 1747 die Seidenkompagnie.

1743, Juli | Brand im Stadtkern, dem 15 Häuser zum Opfer fallen.

1781 | Neubau für das Pädagogium, der 1960 abgerissen wird.

1786 | Gründung des Weinbauversuchsgutes.

1810 | Bei der Neuorganisation der Verwaltung des unter napoleonischem Einfluss konstituierten Großherzogtums Baden wird Durlach bis 1832 zur Kreisstadt erhoben.

1824 | Bau einer Wasserleitung nach Karlsruhe, das von nun an mit Durlacher Wasser versorgt wird.

1829 | Erscheinen des Durlacher Wochenblattes, das seit 1897 als Tageszeitung herausgegeben und 1964 eingestellt wird.

1833 | Die Karlsburg wird zur Kaserne, in der die Garnison bis zum Bau der Markgrafenkaserne 1913 untergebracht ist.

1834 | Einrichtung der Gewerbeschule. Wachsende Bemühungen um Kinderbetreuung (Rettungsanstalt für sittlich verwahrloste Kinder 1837, Kinderbewahranstalt 1846) und schulische Ausbildung (Töchterschule 1825, Angliederung einer höheren Bürgerschule an das Pädagogium 1841).

1843 | Durlach erhält eine Eisenbahnanbindung an die Strecke Heidelberg-Karlsruhe.

1844 | Gründung des Gesangvereins"Liederkranz", dem 1846 der Turnverein und 1847 der Bürgerverein folgen. Diese Vereine sind Ausdruck des gewachsenen bürgerlichen Selbstbewusstseins und der Demokratiebestrebungen. Nach dem Scheitern der Revolution werden die Vereine verboten.

1846 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr durch Christian Hengst, die sich beim Hoftheaterbrand von 1847 in Karlsruhe bewährt.

1849, 25. Juli | Gefecht bei Durlach zwischen Preußen und Freischärlern. Zwar hat die Revolution 1848/49 viele Anhänger in Durlach, dessen Bürgerwehr eine rote statt der üblichen weißen Fahne hat ("das rote Durlach"), doch beteiligen sie sich an diesem Gefecht nicht.

1855 | Gründung der Maschinenfabrik Sebold, später Badische Maschinenfabrik.

1859 | Trennung der Gemarkungen von Durlach und dem Dorf Aue, das 1110 erstmals urkundlich erwähnt wird.

1860 | Im folgenden Jahrzehnt erwacht das Vereinsleben neu, das in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg eine Blütezeit erlebt.

1869 | Gründung eines nationalliberalen Bezirksvereins. Die Nationalliberalen werden bis zum Erstarken der Sozialdemokratie die einflussreichste politische Kraft in Durlach.

1872 | Gründung der Nähmaschinenfabrik Gritzner, die bis zum Ersten Weltkrieg zu einer der größten Nähmaschinenfabriken Europas wird und die mehrere tausend Arbeiter und Arbeiterinnen, auch aus den umliegenden Dörfern, beschäftigt.

1878, 22. September | Auf dem Gelände der ehemaligen Amtskellerei wird die Friedrich-Schule in Anwesenheit des Großherzogs eingeweiht. In diesen Bau der "Vereinigten Schulen" zieht auch das bisher im gegenüberliegenden Pädagogiumsgebäude untergebrachte Pro- und Realgymnasium ein.

1882 | Gründung der Lederfabrik Hermann&Ettlinger. Die Lederindustrie wird neben der eisenverarbeitenden Industrie zum bedeutendsten Wirtschaftszweig der Stadt.

1889 | Gründung des Durlacher "Vereins zur Erzielung volkstümlicher Wahlen". Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich die damals noch verbotene SPD.

1890 | Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wird Durlach zur Industriestadt, in der bald schon über 50 Prozent der Bevölkerung zur Arbeiterschaft zählen. Die Einwohnerzahl steigt von fast 7.700 im Jahr 1885 auf fast 14.000 im Jahr 1910. Durlach verliert seinen konfessionellen Charakter als protestantische Stadt, der Anteil der Katholiken steigt. Die Sozialdemokratie wird zur einflussreichsten politischen Partei.

1896/97 | Durlach erhält eine moderne Wasserversorgung, die die Pumpbrunnen durch Wasserhähne ablöst. Die steigende Einwohnerdichte verlangt nach einer modernen Infrastruktur. Seit 1890 gibt es in Durlach eine Fernsprechanlage, seit 1900 eine elektrische Straßenbahn nach Karlsruhe statt der bisherigen Dampfbahn (seit 1881) und seit 1907 eine öffentliche Bad- und Schwimmanstalt. 1899 erwirbt die Stadt das bisher privat betriebene Gaswerk.

1897 | Mit Dr. Philipp Reichardt tritt der erste hauptamtliche Bürgermeister sein Amt an.

1898 | Grundsteinlegung der St. Peter-und-Paul-Kirche, der ersten katholischen Kirche in Durlach seit der Einführung der Reformation 1556.

1907, 23. September | Einweihung des von dem Architekturbüro Wellbrock und Schäfers entworfenen Neubaus für das zum Vollgymnasium erweiterte Progymnasium. Die Friedrichschule war für die wachsenden Schülerzahlen zu klein geworden. Seit der Verlegung des Gymnasiums nach Karlsruhe hatte Durlach kein Gymnasium.

1911 | Eröffnung des neuen Bahnhofs an seiner heutigen Stelle. Beginn der Arbeiten am Hauptkanal für die Kanalisation.

1915 | Einweihung der Hindenburgschule, heute Pestalozzischule. Einführung der elektrischen Straßenbeleuchtung.

1918/19 | Durlach verliert, da es zur entmilitarisierten Zone gehört, seine Garnison.

1921 | Eingemeindung des Dorfes Aue.

1922 und 1925 | Anlässlich einer Demonstration gegen die Ermordung des Außenministers Walther Rathenau stürmen Demonstranten das Rathaus und werfen die dort befindlichen Fürstenbildnisse auf den Marktplatz, wo sie zerstört werden. Durch diesen "Bildersturm" und durch die Auseinandersetzungen anlässlich der Reichspräsidentenwahl 1925 bestätigt die Stadt ihren Ruf als "das rote Durlach".

1924 | Durlach, seit Jahrhunderten Amtsstadt, verliert seinen Status als Bezirksamtsstadt. Bis auf drei werden die Gemeinden des bisherigen Amtsbezirks Durlach dem Amtsbezirk Karlsruhe zugeteilt.

1925 | Seit diesem Jahr hat Durlach ununterbrochen die meisten Erwerbslosen aller mittleren badischen Städte. 1931 leben in der Stadt 18.000 Einwohner, davon sind 1.800 arbeitslos und 500 Wohlfahrtsempfänger.

1926 | Beginn der Arbeiten für die Verlegung der Pfinz.

1931 | Der Gemeinderat fasst den Beschluss, mit Karlsruhe Verhandlungen über eine Eingemeindung aufzunehmen. Die Zurückhaltung der Landeshauptstadt und der Umschlag der öffentlichen Meinung in Durlach, die gegen eine Eingemeindung ist, lässt die Stadträte noch im gleichen Jahr die Verhandlungen abbrechen.

1933 | Der ehemalige Bürgermeister Jean Ritzert wird in "Schutzhaft" genommen, zahlreiche Verhaftungen und Haussuchungen. Die Nationalsozialisten lösen die Arbeitersport- und Gesangvereine in Durlach und Aue auf und verbieten sie.

1938, 1. April | Durlach wird der Landeshauptstadt Karlsruhe gegen den Willen der Durlacher zwangseingemeindet. Die Stadt zählt 19.014 Einwohner.

991 | Erste urkundliche Erwähnung von Grötzingen als Besitztum des Klosters Weißenburg.

1255 | Erste urkundliche Erwähnung der Dorfkirche.

1272 | Markgraf Rudolf I. von Baden ist Lehnsträger von Grötzingen, das Dorf seitdem im Herrschaftsgebiet der Markgrafen von Baden, ab 1535 (nach der Teilung der Markgrafschaft) von Baden-Durlach.

1505/06 | Abtrennung der Durlacher Gemarkung, die aus der Grötzinger entstanden ist.

1556 | Einführung der Reformation.

1563 | Befreiung vom Besthaupt, d. h. der Abgabe des besten Stück Viehs beim Tode des Bauern an den Markgrafen.

1583 | Bau des Rathauses, das 1668 seine heutige Gestalt erhält. Grötzingen ist mit 281 Fronpflichtigen eine blühende Gemeinde.

1618/1648 | Der Dreißigjährige Krieg und die Pest lassen die Bevölkerung verarmen. Das Dorf liegt darnieder und die wirtschaftliche Entwicklung wird um Jahrzehnte zurückgeworfen.

1689, August | Das Dorf wird im Pfälzischen Erbfolgekrieg verwüstet und teilweise niedergebrannt.

1698 | Das Grötzinger Schloss, seit Markgraf Christoph I. (1475-1527) in markgräflichem Besitz, wird zeitweise, bis die zerstörte Karlsburg in Durlach wieder aufgebaut ist, zum Wohnsitz des Markgrafen Friedrich Magnus. Seine Gattin Augusta Maria lässt das Schloss zu seiner heutigen Gestalt ausbauen, seitdem heißt es nach ihr Augustenburg.

1698-1715 | Für den Wiederaufbau Durlachs und die Errichtung Karlsruhes wird in Grötzingens Steinbrüchen der Buntsandstein gebrochen, für dessen Transport 1766/67 der Steinschiffkanal angelegt wird.

1798 | Einweihung der Synagoge, die auch die Durlacher Juden besuchen.

1839 | Vertrag über die Zehntablösung, für die das Dorf 24.987 Gulden zahlen muss. In den folgenden Jahren wandern viele Einwohner aufgrund der wirtschaftlichen Not aus.

1847 | Gründung des Gesangvereins "Eintracht", der 1849 verboten wird.

1848, 10.-12. März | Gewalttätigkeiten gegen die Juden, die auf ihr Bürgerrecht verzichten müssen.

1849 | Während der Revolution hat das Dorf eine Bürgerwehr, die sich jedoch an den Kämpfen nicht beteiligt. Am 25. Juni wird Grötzingen von preußischen Truppen besetzt.

1859 | Eröffnung der Bahnlinie Durlach - Wilferdingen.

1868 | Gründung der Privatsparkasse.

1888 | Friedrich Kallmorgen lässt sich nieder. Es entsteht die Malerkolonie, der Otto und Jenny Fikentscher, Gustav Kampmann, Franz Hein u. v. a. angehören.

1890 | Eröffnung des Zweigwerks der seit 1896 so firmierenden Karlsruher Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik ("Patron"), die 1900 240 Arbeiter beschäftigt. Das Grötzinger Eisenwerk hat 1914 380 Arbeiter.

1910 | Anschluss an das Durlacher Gas- und Wasserwerk.

1920 | Das nachfolgende Jahrzehnt ist eine Blütezeit des Vereinslebens.

1930 | Zunahme der Arbeitslosigkeit. Die Gemeinde lässt in Notstandsarbeiten einige Straßen kanalisieren und das Rathaus renovieren. Zur Behebung des Wohnungsmangels wird das Gasthaus "Bären" zum Wohnhaus umgebaut.

1931, 7. Mai | Letzte große Überschwemmung des Dorfes durch die Pfinz. Im November wird die katholische Heilig-Kreuz-Kirche eingeweiht.

1933 | Absetzung des bisherigen Bürgermeisters und Auflösung der Arbeitervereine "Bahnfrei", "Liederkranz" und des "Musikvereins".

1934 | Beginn der Pfinzkorrektion und Bau der Wiesenäckersiedlung.

1938, 10. November | Zerstörung der Synagoge durch Nationalsozialisten.

1940, 22. Oktober | Die 21 noch in Grötzingen lebenden Juden werden nach Gurs deportiert.

1944, 24./25. April | Großer Luftangriff auf Grötzingen. Das Dorf wird zu 24 Prozent zerstört.

1945, 5. April | Kampflose Besetzung durch die Franzosen. In den folgenden Jahren kommen Flüchtlinge und Vertriebene in das Dorf. Bis 1950 wächst die Zahl der Einwohner von 4.232 im Jahre 1939 auf 5.255.

1949 | Gründung der Arbeitsgemeinschaft "Heimatfreunde". Die Vereine erwachen zu neuem Leben.

1954-1958 | Erstellung von sieben Bauernhöfen im "Brühl".

1957 | Eröffnung der Heinrich-Dietrich-Schule. Der Erweiterungsbau wird 1975 eingeweiht.

1963 | Kauf der Augustenburg durch das Land, die bis 1979 zum Wohnstift umgebaut wird.

1966 | Beginn der Erschließung des Gewerbegebietes Roßweid.

1969 | Das Dorf gewinnt den 1. Preis des Dorfverschönerungswettbewerbes des Landkreises.

1974, 1. Januar | Mit der Eingemeindung nach Karlsruhe, deren Vertrag Bürgermeister Herbert Schweizer und Oberbürgermeister Otto Dullenkopf am 12. Dezember 1973 unterzeichnet haben, endet das mehrjährige Ringen um den Zusammenschluss mit Karlsruhe oder mit den heute zur Gemeinde Pfinztal zusammengeschlossenen Orten Berghausen, Söllingen, Kleinsteinbach und Wöschbach. 1975 zählt der Ort 7.264 Einwohner.

1976 | Baubeginn für den Wohnpark Grötzingen auf dem Gelände der "Patron".

1977 | Errichtung des Sportzentrums mit der Emil-Arheit-Halle.

1979 | Fertigstellung der Renovierungsarbeiten an der Augustenburg.

1986/1987 | Einweihung der Begegnungsstätte und Neugestaltung des Rathausplatzes.

1991 | Tausendjahrfeier von Grötzingen. Der Stadtteil zählt ca. 9.200 Einwohner.

1994 | Baubeginn für den B 10-Tunnel.

1995 | Einweihung der Unterführung Kirchstraße.

1999 | Verkehrsfreigabe des B 10-Tunnels.

2001 | Einweihung des Glockenturms auf dem Friedhof.

2005 | Freigabe der Rodbergwegbrücke.

1278 | Erste Erwähnung der evangelischen Pfarrkirche.

1289 | Die Namensform "Grünenweterspach" taucht in den Quellen auf; bis dahin wird in der Regel der Name "Weddirsbach, Weterspach" erwähnt. Verschiedene Grundherren waren im Spätmittelalter in Grünwettersbach begütert, so die Herren von Remchingen, von Württemberg, von Baden sowie insbesondere das Kloster Herrenalb.

1348, 22. Mai | Der Archidiakon und Propst von St. German in Speyer überträgt die Patronatsrechte der Pfarrkirche zu Grünwettersbach dem Deutschorden.

1350, 7. Juni | Erstmals wird mit Bertsch Fuchs von Ettlingen ein Grünwettersbacher Schultheiß urkundlich erwähnt.

1369, 5. Oktober | Die Edelknechte Balsam und Kraft von Wettersbach werden als Ortsadlige genannt.

1534 | Einführung der Reformation. Anstellung des ersten evangelischen Pfarrers.

1535 | Säkularisation des Klosters Herrenalb durch Herzog Ulrich von Württemberg und damit Übergang von Grünwettersbach an Württemberg. Grünwettersbach gehört daraufhin zum württembergischen Oberamt Neuenbürg, umgeben von badischem Territorium.

1553 | Das Kirchenpatronatsrecht geht an Württemberg über.

1648 | Nach dem Dreißigjährigen Krieg leben in Grünwettersbach nur noch 15 Einwohner.

1689 | Plünderung und Brand durch die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg.

1743 | Bau des Pfarrhauses.

1755 | Bau des Schulhauses an der heutigen Kirchstraße 8.

1782 | Grünwettersbach hat 575 Einwohner.

1783 | Neuerrichtung des 1871 abgebrochenen Langhauses der evangelischen Kirche, deren Turm als ältestes Bauwerk des Dorfes aus dem 13. Jahrhundert stammt.

1806, 19. Oktober | Grünwettersbach fällt durch Tausch an das Großherzogtum Baden (Amt Durlach).

1812 | Grünwettersbach hat 777 Einwohner.

1833, 2. März | Unterzeichnung des Fronablösungsvertrags zwischen der Großherzoglichen Forstverwaltung und der Gemeinde Grünwettersbach.

1837, 11. August | Ein schweres Unwetter richtet Schäden in Höhe von 33.415 Gulden an.

1846 | Abbruch des alten Schulgebäudes und Bau eines neuen Schulhauses.

1846, 26. Februar | Unterzeichnung des Zehntablösungsvertrags zwischen dem Großherzoglich-badischen Domänenärar und der Gemeinde Grünwettersbach.

1848 | Grünwettersbach hat 1.056 Einwohner.

1856 | Gründung des Gesangvereins "Sängerhain".

1881, Oktober | An der Stelle des 1880 abgebrochenen alten Rathauses wird das neue eingeweiht.

1887, 13. August | Antrag beim Gemeinderat auf Errichtung einer "Cigarrenfabrik" Riger & Co aus Karlsruhe.

1892 | Gründung des "Allgemeinen Sportvereins". Fertigstellung der Leitung zur Wasserversorgung durch den Zweckverband Alb-Pfinz-Hügelland.

1900 | Grünwettersbach hat 1.163 Einwohner.

1933 | Ablösung des seit dreizehn Jahren amtierenden Bürgermeisters Josef Lehmann.

1944, 28. September | Bei einem schweren Jagdbomber-Luftangriff, der wohl der im Ort gelegenen Marinenachschubeinheit gilt, stirbt ein Soldat. Es gibt weiter zwei Schwerverletzte und zahlreiche Gebäudeschäden.

1945, 7. April | Besetzung durch die Franzosen.

1945 | Grünwettersbach hat 1.399 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg finden 178 Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten ein neues Zuhause in Grünwettersbach.

1971 | Der Ort hat 3.300 Einwohner.

1971, 23. Juli | Grundsteinlegung zum Bau der neuen Grund- und Hauptschule.

1972, 1. Januar | Zusammenschluss von Grünwettersbach und Palmbach zu einer Fusionsgemeinde unter dem Namen "Wettersbach".

1975, 1. Januar | Der am 28. Juni 1974 in Wettersbach unterzeichnete Eingemeindungsvertrag mit Karlsruhe tritt in Kraft. Der Ort zählt 4.766 Einwohner, davon 3.393 im Ortsteil Grünwettersbach.

 

1468 | Ersterwähnung eines 100 Morgen umfassenden Hofes "im Kregen Winckel" in einem markgräflichen Amtsbuch.

1673 | Erste Erwähnung des Hofes seit dem Dreißigjährigen Krieg. Er war offensichtlich seitdem unbewirtschaftet.

1710 | Um den ehemaligen Gutshof Grünwinkel bildet sich auf Veranlassung der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden eine Arbeiterkolonie mit 18 Familien und damit das Dorf Grünwinkel. Der Ort ist Zollstation.

1713 | Bau einer Holzkapelle für Grünwinkel.

1714, 7. September | Die Gemeinden Bulach, Daxlanden und Grünwinkel schließen einen Vertrag, der den landarmen Einwohnern von Grünwinkel 80 Morgen Feld zusichert.

1759 | Bau einer neuen Kapelle. Die heute noch existierende Albkapelle wird 1913 aus verkehrstechnischen Gründen an das rechte Hochufer der Alb versetzt.

1766 | Erstmalige Erwähnung eines Lehrers, des Schulpräzeptors Valentin Gräser.

1784 | Grünwinkel erhält eine eigene Gemarkung.

1798 | Pflasterung der durch Grünwinkel verlaufenden Pappelallee, wobei sämtliche Bäume gefällt werden.

1807 | Der ehemalige Gutshof mit Brauerei, Branntweinbrennerei und Puderfabrik sowie der "Badische Hof" sind im Besitz des Majors von Hornig. Im Ort gibt es eine Ziegelhütte.

1808 | Bau des ersten Schulhauses für Grünwinkel.

1809 | Grünwinkel kommt zum Amt Karlsruhe. Im Ort leben 216 Einwohner.

1812 | Bei einem Brandunglück wird die Wirtschaft zum "Grünen Baum" zerstört. Wiederaufbau 1815.

1814 | Die Bierbrauerei und Essigsiederei des Karl Maier, der 1811 den Besitz des Majors von Hornig erworben hat, brennen nieder.

1818 | Das wiederaufgebaute Anwesen sowie die benachbarte Gastwirtschaft "Badischer Hof" geraten erneut in Brand.

1820 | Infolge der häufigen Brand-Unglücksfälle erhält Grünwinkel zum ersten Mal eine Feuerspritze. Die Bierbrauerei und Essigsiederei Karl Maier werden Eigentum des Staatsrats Wilhelm Reinhard.

1837-1838 | Schließung der Grünwinkler Schule wegen Lehrermangels. Die Kinder werden vom Daxlander Lehrer mitbetreut.

1849 | Staatsrat Wilhelm Reinhard verkauft sein seit Beginn der 1830er Jahre an den Fabrikanten Anton Sinner verpachtetes Anwesen an dessen Sohn Georg Sinner.

1852 | In Grünwinkel existieren außer der Sinner'schen Essigsiederei und Branntweinbrennerei sowie der Ziegelhütte folgende Gewerbebetriebe: eine Schreinerwerkstatt, zwei Schustereien, zwei Schneiderbetriebe, je eine Bäckerei und Metzgerei, ein Maurerbetrieb sowie drei Gaststätten.

1860 | Bau eines neuen Rat- und Schulhauses für Grünwinkel.

1862 | Gründung des "Turn- und Sportverein".

1865 | Von den 423 Einwohnern sind 356 katholisch und 67 evangelisch.

1874 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Grünwinkel.

1884 | Gründung des Gesangvereins "Liedertafel-Lyra".

1885 | Die seit dem Tod Georg Sinners von seinen Söhnen unter Leitung von Robert Sinner geführte Firma "Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- und Presshefefabrikation vorm. Sinner" wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie entwickelt sich zu einer international operierenden Nährmittelfabrik.

1890 | Eröffnung der Lokalbahn Karlsruhe - Durmersheim, die auch durch Grünwinkel fährt.

1909, 1. Januar | Eingemeindung von Grünwinkel nach Karlsruhe. Der Ort zählt 2.022 Einwohner.

1919 | Beginn des Siedlungsbaus mit der Gartenvorstadt, ab 1923 folgt die Albsiedlung, ab 1931 wird auf dem Gewann Hardeck und seit 1933 auf dem Gewann Heidenstücker gebaut. Weitere Bauabschnitte folgen in der Nachkriegszeit.

1938 | Das nach Plänen von Friedrich Beichel erbaute Schulhaus in der Hopfenstraße wird eröffnet. Die Lokalbahn stellt ihren Betrieb ein.

1941 | Im Zweiten Weltkrieg werden in Grünwinkel Wohnhäuser, aber 1944 auch ein großer Teil der Industriebetriebe zerstört.

1956 | Erster Gottesdienst in der von Werner Groh geplanten St. Josefskirche. Mit dem 50. Jubiläum des Kleintierzuchtvereins findet erstmals das Hahnenfest in Grünwinkel statt.

1960 | Einweihung der von Otto Bartning geplanten Thomaskirche.

1972 | Die Brauerei Moninger übernimmt die Sinner A.G. und baut sie zum eigenen Produktionsstandort aus.

1983 | Enthüllung des von Günther Kranz geschaffenen Krähenbrunnens.

1984 | D' Badisch Bühn feiert Premiere.

2005 | Planung und Realisierung einer neuen Ortsmitte für Grünwinkel.

2009 | Die Arbeiten am Albgrün in Grünwinkel sind abgeschlossen. Der Stadtteil feiert "100 Jahre Grünwinkel in Karlsruhe". Grünwinkel zählt über 10.000 Einwohner.

991 | Im Güterbuch des Abtes Edelinus von Weißenburg aus dem 13. Jahrhundert wird für das Jahr 991 der Ort erstmals unter dem Namen "Habachesfelt" erwähnt.

1261, 2. Dezember | Papst Urban IV. bestätigt, dass die Höfe in "Hagesvelt" mit allem Zubehör dem 1094 gegründeten Kloster Gottesaue gehören.

1373 | Erwähnung von Einnahmen der Mechthildis von Sponheim, Markgräfinwitwe von Baden, aus dem "Henstenhof" in Hagsfeld.

1453 | Markgraf Jakob I. vermacht Hagsfeld seinem Sohn Georg.

1499 | Erwähnung der Laurentiuskirche als Eigentum des Klosters Gottesaue.

1556 | In der Markgrafschaft Baden-Durlach, zu der Hagsfeld seit 1535 gehört, wird die Reformation eingeführt. Der letzte katholische Pfarrer von Hagsfeld, Peter Koch, stirbt wenig später als letzter Mönch im Kloster Gottesaue.

1637 | Infolge des Dreißigjährigen Krieges zählt der Ort nur noch elf Familien. 1650 sind es noch 45 Einwohner.

1656 | Erste Erwähnung eines Lehrers.

1689 | Die Schule wird im Rathaus oder im Haus des Schulmeisters abgehalten. Bis auf wenige Häuser, z. B. das Rathaus, wird der Ort im Pfälzischen Erbfolgekrieg von französischen Truppen zerstört.

1735 | Neubau des Gasthauses zur Krone.

1739 | Erweiterung der Laurentiuskirche.

1741 | Hagsfeld zählt 268 Einwohner. Die Auswanderungswelle zur Jahrhundertmitte wird durch Gesetze eingedämmt, so dass 1813 im Ort 489 Einwohner leben, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht ernähren.

1754 | Errichtung des ersten Schulhauses am heutigen Ruschgraben.

1755 | Pflasterung der Hauptstraße und Anlage einer Abflussrinne.

1784 | Vollendung des Pfarrhausbaus.

1818 | Einzäunung des Hardtwaldes zum Schutz des Jagdreviers und der Felder vor Wildschäden.

1828 | Nach dem Hardtvertrag wird der Bau- und Brennholzbezug aus dem Hardtwald für Hagsfeld und acht andere Gemeinden erstmals urkundlich festgelegt.

1846 | Erbauung der zweiten Schule durch Residenzbaumeister Carl Küntzle.

1851 | Hagsfeld zählt 908 Einwohner und 110 Häuser.

1864 | Einrichtung einer "Kinderpflegeschule für Kinder von Industriearbeitern".

1866-69 | Abriss des alten Rathauses und Neubau am Platz des alten Hirtenhauses nach Plänen von Leopold Heinrich. Nach dem Krieg von 1870/71 werden am alten Platz des Rathauses ein Kriegerdenkmal errichtet und zwei Linden gepflanzt, die dem Platz seinen heutigen Namen geben.

1870 | Bau des Jägerhauses, das nach 1963 dem Ausbau der Waldstadt weichen muss.

1873 | Gründung des Gesangvereins "Bürgerverein Liederkranz".

1874 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, die sich 1925 einen Spielmannszug angliedert.

1883 | Erbauung der dritten Schule im Ruschgraben.

1890 | Gründung des Gesangvereins "Frohsinn" durch Industriearbeiter.

1891 | Anschluss an die Karlsruher Lokalbahn Durmersheim - Spöck, die den etwa 300-350 Fabrikarbeitern den Weg zur Arbeit nach Karlsruhe verkürzt. Im Ort gibt es nur noch neun Vollerwerbsbauern.

1895 | Anschluss an die Bahnlinie nach Mannheim und Bau eines Bahnhofs. Gründung des Turnvereins.

1898 | Es existieren drei Fußballvereine.

1909 | Verlegung einer Gasleitung.

1911 | Eröffnung des vierten Schulhauses. Hagsfeld hat 2.000 Einwohner.

1920 | Gründung der Schuhfabrik Raupp, die bis 1974 produziert.

1922 | Stillegung der Lokalbahn zwischen Hagsfeld und Spöck.

1930 | Aufteilung der "abgesonderten Gemarkung Hardtwald" an die angrenzenden Gemeinden. Hagsfeld erhält einen fast hundertprozentigen Gebietszuwachs.

1933 | Die 1907 gegründete "Freie Turnerschaft" und der "Arbeitersportverein" werden von den Nationalsozialisten verboten.

1936 | Verlegung des Bahnhofs der Lokalbahn vor den Bahnübergang der Eisenbahnstrecke nach Mannheim.

1937 | Anstelle des 1818 angelegte Hirschkanals, der zur Wildtränkung diente, wird der Pfinzentlastungskanal gebaut, der vor Hochwasser schützen soll.

1938, 1. April | Eingemeindung nach Karlsruhe auf Anordnung des Reichsstatthalters in Baden, Robert Wagner. 1933 hatte die NSDAP den Hagsfelder Wunsch auf Eingliederung nach Karlsruhe noch abgelehnt. Hagsfeld zählt 2.962 Einwohner.

1262, 9. Februar | Erste urkundliche Erwähnung von "Durrenweterspach".

1281, 25. Mai | "Durrenweitersbach" fällt mit anderen Besitzungen des Grafen von Eberstein als Pfand an Markgraf Hermann von Baden.

1295-1491 | Urkundliche Erwähnungen belegen Landbesitz der Klöster Herrenalb und Lichtental, der Grafen von Württemberg und des Spitals Ettlingen in dem Ort.

1535 | Mit der Teilung Badens fällt die Grundherrschaft des Ortes, wo 1568 32 Hofstätten existieren, an Baden-Durlach.

1615 | Der Ort brennt bis auf fünf Häuser ab.

1648 | Am Ende des Dreißigjährigen Krieges leben nur noch wenige Einwohner in Dürrenwettersbach.

1706 | Der spätere Markgraf und Karlsruher Stadtgründer Karl Wilhelm erwirbt nach einem Rechtsstreit von der Witwe des markgräflichen Oberstallmeisters Terzy von Cronental die Güter der Gemarkung Dürrenwettersbach. Er nennt sie nun Hohenwettersbach.

1710 | Anlage des Dorfbrunnens, aus dem bis 1892 die Wasserversorgung erfolgt.

1725 | Karoline von Wangen, uneheliche Tochter des Markgrafen Karl Wilhelm und seit 1711 Besitzerin des Gutes Hohenwettersbach, vermählt sich mit dem markgräflichen Obermarschall und Obervogt Wilhelm Friedrich Schilling von Canstatt. Das Paar erhält vom Markgrafen nun auch den 1566 erstmals erwähnten Batzenhof.

1740 | Bau des ersten Schulhauses.

1742 | Bau der Kirche an der Dorfstraße im barocken Stil.

1760 | Neubau eines zweistöckigen Herrenhauses. Die landwirtschaftlichen und die Bauarbeiter dürfen sich auf herrschaftlichem Grund als Kolonisten Häuser bauen. Der Baugrund und das von ihnen bewirtschaftete Land wird jedoch nicht ihr Eigentum.

1799 | Nach Aufhebung der Leibeigenschaft in Baden im Jahre 1783 schließt die Grundherrschaft mit den Ortsansässigen Aufnahmeverträge ab. Darin werden Fronpflichten und Abgaben festgesetzt. Wer nicht unterzeichnet, muss das Dorf verlassen.

1806 | Die Hohenwettersbacher, die sich u. a. durch Heimarbeit, Arbeit in Steinbrüchen und Wandergewerbe ihren Unterhalt verdienen, erzielen mit der Herstellung von Zündhölzern einen Gewinn von 400 Gulden.

1813 | Die Grundherrschaft verliert die niedere Gerichtsbarkeit. Jakob F. Pfanndörfer wird zum ersten Stabhalter gewählt und vom Oberamt mit der Wahrnehmung polizeilicher Befugnisse beauftragt.

1831 | Hohenwettersbach zählt 625 Einwohner.

1839 | Zerstörung der Kirche durch einen Brand. Neubau an gleicher Stelle 1841.

1848 | Die Revolution stärkt den Freiheitswillen der Hohenwettersbacher. Sie fordern in einer Klageschrift an den Landtag die Erhebung zur selbstständigen Gemeinde.

1864, 1. Oktober | Das Gesetz zur Bildung der selbstständigen Gemeinde vom 22. Juni 1863 tritt in Kraft. Damit finden jahrzehntelange Auseinandersetzungen, in deren Verlauf auch die Auswanderung der Kolonisten nach Amerika geplant und ein Heiratsverbot verhängt wurden, ihr Ende. Der neue Ort hat 438 Einwohner und eine Gemarkung von etwa 300 Morgen Land.

1873 | Gründung des Gesangvereins "Liederkranz-Liedertafel Hohenwettersbach".

1875/76 | Bau der Tiefentalstraße.

1892 | Die Wasserversorgung erfolgt über den Hochbehälter des Zweckverbandes Alb-Pfinz-Hügelland bei Busenbach.

1910 | Die Einwohnerzahl ist auf 715 angestiegen.

1921/22 | Einführung der Elektrizität.

1925 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1931 | Die seit 1864 getrennten Gemarkungen des Hofgutes und des Ortes werden vereinigt.

1933 | Auflösung des 1892 gegründeten Sportvereins aus politischen Gründen.

1935 | Errichtung der Kapelle für die katholische Pfarrei.

1945, 7. April | Bei der Besetzung des Dorfes durch die Franzosen kommen vier Einwohner ums Leben. Die Neugründung des Sportvereins erfolgt noch in diesem Jahr.

1947 | Die Zahl der Einwohner wächst von 744 im Jahr 1939 durch den Zustrom von Flüchtlingen auf 942.

1951 | Fertigstellung des unterirdischen Kanals für den Tiefentalbach im Ortsetter.

1960, 2. September | Einweihung des neuen Schulhauses.

1960 | Gründung des Musikvereins. Der Ort zählt 1.014 Einwohner.

1962, 15. Juni | Einführung der geordneten Müllabfuhr.

1971, 19. Dezember | Unterzeichnung des Eingemeindungsvertrags in Hohenwettersbach durch Bürgermeister Erwin Gräber und Oberbürgermeister Otto Dullenkopf. Der Vertrag tritt am 1.1.1972 in Kraft. Der Ort zählt 1.410 Einwohner.

1972, 14. Mai | Einsegnung der neu erbauten katholischen Kirche St. Konrad.

1981, 6. März | Die neue Sport- und Mehrzweckhalle "Lustgartenhalle" wird ihrer Bestimmung übergeben.

2002, August | Umbau und Erweiterung der Grundschule "Schule im Lustgarten".

2007, 30. Juni | Zwischen 1976 und 1999 wurden die Baugebiete "Rehbuckel I", "Taglöhnergärten/Rotenbüschle", "50 Morgen" und "Rehbuckel II" ausgewiesen. Daraufhin stieg die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner auf 2.773.

2012, Juli | Festwochenende zu den Feierlichkeiten des 750-jährigen Bestehens von Hohenwettersbach.

786 | Früheste urkundliche Erwähnung als "Cnutlinga" im Codex des Klosters Lorsch. Verschiedene Grabungsfunde auf Knielinger Gemarkung verweisen auf eine Besiedlung des Raumes schon in der Bronzezeit.

817 | Schenkungsbücher des Klosters Lorsch verzeichnen die letzte Schenkung aus Knielinger Grundbesitz.

1110 | Bestätigung Kaiser Heinrichs V. von Besitztümern des Klosters Gottesaue in Knielingen.

1256 | Erwähnung eines Dekans in Knielingen.

1283 | Markgraf Hermann von Baden verpfändet seine Einkünfte aus Knielingen und Neureut an Peter Schöneck von Straßburg.

1398 | Aufteilung von Fischereirechten zwischen Knielingen und Wörth.

1464 | Bestätigung der St. Sebastianskaplanei durch den Speyerer Domprobst.

1480 | Erbauung einer Kirche im gotischen Stil.

1535 | Bei der Teilung der Markgrafschaft fällt der Ort an Baden-Durlach.

1563 | Markgraf Karl II. befreit die Knielinger von der Abgabe des Besthauptes (des besten Stück Viehs) beim Todesfall des Bauern.

1581 | Tod des verdienten Schultheißen Bernhard Metz.

1637 | Erste Erwähnung eines Lehrers.

1688 | Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brennen französische Truppen den Ort fast vollständig nieder.

1700-02 | Wiederherstellung der Kirche nach Plänen des Baumeisters Thomas Lefèvre.

1712 | Bau des ersten Schulhauses.

1714 | Im Ort leben 570 Einwohner.

1719 | Wiederaufbau des Rathauses.

1727 | Die Knielinger klagen vergeblich gegen den Markgrafen auf Befreiung vom Zehnten.

1728 | Die Gastwirtschaften "Schwanen" und "Krone" erhalten die Schildgerechtigkeit, die 1754 auch der "Adler" erhält.

1770 | Das Hochwasser des Rheins verursacht hier große Schäden.

1816 | Die etwa 1.200 Einwohner leben vor allem vom Hanf- und Flachsanbau wie von der stark betriebenen Pferdezucht. Der Ortsvorsteher bezeichnet Knielingen als "reichste Gemeinde im Landamtskreis".

1817 | Beginn der Rheinregulierung durch Oberstleutnant Johann Gottfried Tulla mit dem "Knielinger Durchstich". Der Widerstand der Bauern dagegen resultiert aus dem Verlust wertvoller Wiesen und Goldgründe, die linksrheinisch werden.

1835 | Erwerb der Rheininsel Abtsgründel durch Markgraf Maximilian von Baden und Errichtung des Hofgutes Maxau.

1838 | Tausch des Knielinger linksrheinischen Waibelwaldes gegen den rechtsrheinischen Wörther Hörnlesgrund.

1840, 25. August | Einweihung der Schiffbrücke über den Rhein. Dort entsteht auch ein Rheinbad, das bis 1939 betrieben wird, und ein Gasthof.

1842 | Erteilung der Freihafenrechte für den Rheinhafen Maxau. Gründung des Gesangvereins "Eintracht".

1845 | Bau einer neuen Schule.

1848/49 | Starke Auswanderung aus Knielingen.

1849 | Während der badischen Revolution ziehen die pfälzischen Freischaren über die Knielinger Schiffbrücke nach Karlsruhe.

1858/60 | Abbruch des alten Langhauses der evangelischen Kirche und Neubau im neugotischen Stil durch Baumeister Carl Küntzle.

1862 | Eisenbahnanschluss durch die Maxau-Bahn hergestellt. Ausbau des Maxauer Hafens.

1865 | Einweihung der neuen Eisenbahn- und Straßenschiffbrücke über den Rhein.

1869 | Gründung des Gesangvereins "Frohsinn".

1870 | Starke Einquartierungen während des Deutsch-Französischen Krieges. Im Ort leben 2.000 Einwohner.

1871 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Ackerbau und Viehzucht bleiben die Lebensgrundlage des Ortes, aber ein Trend zur Industriearbeit lässt sich schon feststellen.

1875 | Wie das Rathaus werden zahlreiche alte Häuser abgerissen und im neuen Stil wiedererrichtet.

1884 | Bau der Zellulosefabrik von Vogel und Bernheimer in Maxau.

1887 | Bau eines weiteren Schulhauses.

1889 | Neugründung des 1849 aufgelösten Gesangvereins "Eintracht".

1891 | Gründung des Turnvereins, der 1908 eine eigene Halle erhält.

1895 | Errichtung der Steinkohlen-Brikettfabrik Maxau, die nur zehn Jahre besteht.

1902 | Schließung des Maxauer Hafens nach Eröffnung des Rheinhafens. Unter den etwa 3.200 Einwohnern wächst der Anteil der Arbeiter nur langsam und beträgt bei der Eingemeindung etwa 10 Prozent.

1903 | Gründung des Gesangvereins"Liederkranz".

1907 | Arbeiter gründen den "Sängerbund".

1912 | Ein ehrgeiziger Bebauungsplan sieht u. a. großzügige Parkanlagen vor. Er wird nur zum Teil verwirklicht.

1913 | Fertigstellung der Viktor-von-Scheffel-Schule.

1918 | Im Ersten Weltkrieg haben 132 Knielinger ihr Leben verloren. Besetzung der Rheinbrücke durch die Franzosen.

1922 | Einrichtung einer Notkirche der katholischen Gemeinde im Gasthaus "Zum Hirschen".

1923, März | Besetzung durch eine französische Kompanie infolge des Ruhrkonfliktes bis September 1924.

1924 | Aus den pferdesportlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Pferde- und Fohlenmarkt seit den 1870er Jahren entsteht der Reit- und Rennverein.

1924-25 | Bau der Straßenbahnlinie Karlsruhe - Knielingen.

1933 | Bürgermeister Jakob Dörr wird seines Amtes enthoben und durch einen linientreuen Nationalsozialisten ersetzt. Der "Sängerbund" wird verboten und der Arbeiterfußballverein von 1926 mit der "Germania" von 1905 zum "VfB Knielingen" vereinigt.

1935, 1. April | Eingemeindung in die Stadt Karlsruhe durch Anordnung des "Reichsstatthalters" in Baden Robert Wagner. Knielingen zählt 5.250 Einwohner.

1248 | Früheste urkundliche Erwähnung unter dem Namen "Mulenberc".

1258 | Erste Erwähnung einer Burg "Mulnberg", als deren Besitzer 1265 Markgraf Rudolf I. von Baden genannt wird.

1274 | Besetzung von Mühlburg, Grötzingen und Durlach sowie anderer Orte durch Kaiser Rudolf I. von Habsburg.

1335 | Kaiser Ludwig IV. schenkt Markgraf Rudolf IV. die Burg Mühlburg und alle anderen Lehen, die sein Vetter Rudolf Hesso 1331 vom Reich erhalten hatte.

1424 | Oberrheinische Städte (darunter Basel, Straßburg und Freiburg), Württemberg, die Pfalz und der Bischof von Speyer verbünden sich, um Markgraf Bernhard I. aus seiner Herrschaft zu vertreiben. Sie belagern wochenlang Mühlburg, das aber standhält. Abschluss eines Friedensvertrages, der "Mühlberger Richtung".

1428 | Bruch des Friedensvertrages und Besetzung Mühlburgs durch oberrheinische Truppen.

1468 | Erwähnung einer neu errichteten Ölmühle und einer herrschaftlichen Mahlmühle bei der Burg.

1475 | Erste Erwähnung eines Entenfangs.

1528 | Markgraf Philipp I. lässt einen Entwurf für den Ausbau der Burg zum Schloss fertigen.

1555 | Markgraf Karl II. wählt das Schloss zur Sommerresidenz und errichtet einen größeren Bau, den Markgraf Ernst Friedrich um 1600 prächtig einrichten lässt.

1668 | Markgraf Friedrich Magnus lässt das Schloss, das Tillys Truppen 1622 im Dreißigjährigen Krieg niederbrannten, wiederherstellen. Die wenigen Bewohner leben vom Dienst bei der Herrschaft.

1670 | Mühlburg erhält das Stadtrecht. Mit einem Freiheitsbrief, nicht unähnlich dem später für Karlsruhe verkündeten, soll die Besiedelung gefördert werden.

1673 | Baumeister Georg Andreas Böckler fertigt Baupläne für die neue Stadt.

1689 | Zerstörung des Schlosses und der im Entstehen begriffenen Stadt durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Die Steine des Schlosses werden 1715 zum Bau des Karlsruher Schlosses verwendet.

1699 | Die Stadtprivilegien werden erneuert und zeitigen nun mehr Erfolg. 1714 wohnen 521 Einwohner im Ort.

1719 | Bau eines "Kirchen- und Rathauses", das von allen Konfessionen bezahlt wird. Hier sind auch Schulräume untergebracht.

1729 | Mühlburg hat 700 Einwohner und zwölf Schild- sowie eine Reihe von Gassenwirtschaften.

1765 | Einrichtung einer Segeltuchfabrik durch einen Straßburger Kaufmann.

1769 | Gründung des v. Seldeneckschen Freigutes mit Krappfabrik und Biersiederei (seit 1770) durch Prinz Wilhelm Ludwig für Wilhelmine Christine Schortmann, spätere Freifrau v. Seldeneck, mit der er in morganatischer Ehe lebt.

1786 | Errichtung der evangelischen Pfarrkirche nach Plänen von Johann Friedrich Weyking.

1793 | Die kaiserliche Kriegskanzlei amtiert in Mühlburg.

1794 | Bau einer Mühle am Landgraben.

1814 | Die Stadt zählt in 96 Gebäuden 714 Einwohner. Viele verdienen ihren Unterhalt in Karlsruhe.

1834 | Beginn des Vereinslebens mit der Gründung der "Casino Gesellschaft" durch Honoratioren.

1844, 25. November | Geburt von Carl Benz, dem Erfinder des Automobils. Seine theoretische und praktische Ausbildung erhält er am Karlsruher Polytechnikum und in der dortigen Maschinenbaugesellschaft.

1848 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1850 | Mit Beginn der katholischen Bestattungen finden sich Anzeichen religiöser Intoleranz.

1856 | Gründung der Eisengießerei Seneca.

1861 | Gründung des Turnvereins, der heutigen "Turnerschaft Mühlburg".

1862 | Der spätere Gesangverein "Frohsinn" wird als Arbeiterbildungsverein gegründet. Mühlburg wird Haltestation der Maxau-Bahn, die seit 1865 auf einer Pontonbrücke auch über den Rhein fährt.

1865 | Mühlburg hat 2.000 Einwohner.

1868 | Planung für den Bau einer katholischen Kirche, der durch den Kulturkampf bis 1886 verzögert wird.

1870 | Um diese Zeit hat die Mühlburger Produktion von Glacé-Leder der Firma W. Ellstätter Weltruf.

1874 | Neubau eines Schulhauses. Darin wird die Simultanschule eingerichtet, mit der die seit 1857 bestehende katholische Schule zu existieren aufhört. Das Schulgebäude dient heute der Vogesenschule.

1877 | Mit der Pferdebahn erhält Mühlburg neben der Maxau-Bahn eine weitere Verkehrsverbindung nach Karlsruhe. Die am heutigen Lameyplatz gelegene Mühle wird stillgelegt, aber erst 1942 abgebrochen.

1886, 1. Januar | Eingliederung Mühlburgs in die Stadt Karlsruhe. Mühlburg hat 4.110 Einwohner. In der von Adolf Williard geplanten Kirche von St. Peter und Paul findet in diesem Jahr an Weihnachten der erste Gottesdienst statt.

1260 | Erste urkundliche Erwähnung in einem Vertrag zwischen Markgraf Rudolf I. und dem Kloster Gottesaue vom 15. April über eine Neurodung (Novale, Neureut) und Dorfgründung des Markgrafen auf Eggensteiner Gemarkung.

1273 | Neureut wird anlässlich der Belagerung Mühlburgs durch König Rudolf geplündert.

1275 | Markgraf Rudolf I. schenkt dem Kloster Gottesaue die Dörfer Rintheim und Eggenstein ohne Neureut, das seit diesem Zeitpunkt als selbstständige Gemeinde anzusehen ist.

1424 | Neureut wird von den Gegnern Markgraf Bernhards I. geplündert, die das benachbarte Wasserschloss Mühlburg belagern.

1525 | Die Ämter Mühlburg und Durlach, damit auch Neureut, schließen sich dem Bauernaufstand an. Nach der Niederlage der Aufständischen huldigt Neureut am 29. Mai wieder dem Markgrafen.

1535 | Bei der Teilung der Markgrafschaft Baden fällt Neureut mit Pforzheim, Mühlburg und Durlach an Markgraf Ernst, dem Begründer der Durlacher Linie.

1556 | Der Ort wird unter Markgraf Karl II. evangelisch.

1563 | Die Neureuter kaufen sich von der Leibeigenschaft frei.

1636 | Während des Dreißigjährigen Krieges fliehen die Neureuter nach Durlach, da ihr Dorf gemeinsam mit Knielingen und Eggenstein von drei Reiterabteilungen besetzt ist.

1688-1697 | Durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg wird Neureut in Mitleidenschaft gezogen, die Dorfbewohner verlassen zeitweise den Ort.

1699 | Französische Glaubensflüchtlinge - Hugenotten - gründen in unmittelbarer Nachbarschaft Welschneureut.

1720 | Welschneureut erhält eine eigene Kirche, die bereits 1751 durch einen Neubau ersetzt werden muss.

1731 | Der bis dahin zur Pfarrei Mühlburg gehörige Ort Teutschneureut - so die Bezeichnung für den alten Ort - erhält einen eigenen Pfarrer, der zugleich die Schulmeisterstelle übertragen bekommt.

1754 | In Welschneureut wird der erste Ziehbrunnen errichtet.

1774/75 | Bau eines Schulhauses in Teutschneureut.

1807 | Bau eines Schul- und Rathauses in Welschneureut.

1846 | In beiden Orten entstehen Gesangvereine "Liederkranz".

1851 | Einweihung des Hardthauses, das sich an dem Vorbild des von August Hermann Francke in Halle begründeten Waisenhauses orientiert.

1854 | Wegen des zunehmenden Wohnungsmangels wird ein Ortsbauplan aufgestellt, der neues Baugelände zwischen Mitteltortstraße und Kirchhof ausweist.

1856 | Bau des Teutschneureuter Rathauses.

1859 | In beiden Orten entstehen Frauenvereine.

1870 | Die Neureuter Bemühungen um einen Anschluss an die Eisenbahnlinie Mannheim - Graben - Karlsruhe sind vergeblich. Die Eisenbahn führt östlich an Neureut vorbei.

1876/77 | Bau eines neuen Schulhauses in Teutschneureut, das 1959 dem Erweiterungsbau der jetzigen Nordschule weichen muss.

1884 | Bau des heutigen alten Welschneureuter Schulhauses.

1884-88 | Bau der Teutschneureuter Kirche.

1886 | In Welschneureut wird eine Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1892 | Der Turnverein Welschneureut, heute "TuS Neureut", wird gegründet.

1895 | Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Teutschneureut. Ungefähr 600 Teutschneureuter Männer fahren täglich nach Karlsruhe zur Arbeit.

1907 | In Welschneureut entsteht der Fußballverein "FC Germania", ein Jahr später folgt in Teutschneureut der "FC Alemannia".

1908/09 | Bau eines weiteren Schulhauses in Teutschneureut.

1912 | Welschneureut erhält ein dem Teutschneureuter ähnliches Schulhaus. In Welschneureut werden erstmals zwei sozialdemokratische Gemeinderäte gewählt.

1913/14 | Verhandlungen mit der Stadt Karlsruhe über den Bau einer Straßenbahnverbindung werden erfolgreich abgeschlossen. Bei Kriegsbeginn werden die gerade begonnenen Arbeiten allerdings eingestellt und nach dem Ersten Weltkrieg nicht wieder aufgenommen.

1914 | Rund 900 Arbeitskräfte, 600 aus Teutschneureut, pendeln nach Karlsruhe. Die traditionelle Arbeit in der Landwirtschaft wird zum größten Teil von den Frauen ausgeführt. Der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Wandel von einem Bauerndorf zu einem Arbeiterdorf ist damit vollzogen. Die Gemeinden zählen 1910 zusammen 3.603 Einwohner. Die Matzenfabrik Strauß nimmt ihren Betrieb auf. Zu diesem Zeitpunkt bestehen schon eine Lackfabrik, eine Zementfabrik und eine Dampfsägerei. Neureut erhält von Karlsruhe elektrischen Strom.

1914-1918 | Im Ersten Weltkrieg fallen 45 Soldaten aus Welschneureut und 103 aus Teutschneureut.

1921 | In Welschneureut errichtet eine Siedlungsgenossenschaft die ersten zwei Häuser in der Gartensiedlung am Hardtwaldrand.

1923 | Gründung einer Majolikafabrik.

1925 | Zur Behebung der nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Wohnungsnot wird eine Siedlungsgesellschaft gegründet.

1929-1935 | Bau der Kirchfeldsiedlung.

1933 | Gleichschaltung beider Gemeinden, erzwungener Rücktritt der Bürgermeister, die durch Nationalsozialisten ersetzt werden.

1935 | Am 1. November wird Welschneureut nach Teutschneureut eingemeindet. Der Ort heißt nun "Neureut (Baden)".

1938/39 | Mehrere Hundert Westwallarbeiter werden einquartiert.

1944 | Bei dem schweren Luftangriff auf Karlsruhe am 27. September 1944 werden in Neureut 18 Häuser, das Hardthaus und die Welschneureuter Kirche fast völlig zerstört. Seit 1940 war auch das Dorf Neureut immer wieder von Luftangriffen betroffen, die zahlreiche Verletzte und bis Kriegsende 31 Menschenleben forderten. 238 Soldaten aus Neureut fallen im Zweiten Weltkrieg, weitere 67 gelten als vermisst.

1950 | Aus der ehemaligen Gartensiedlung wird in den folgenden Jahren der neue Ortsteil Heide.

1951 | Bau einer Wasserleitung. Bis dahin wurde der Ort mit Brunnen versorgt.

1954 | Einweihung der Waldschule.

1956 | Mitte Oktober überschreitet Neureut die 10.000-Einwohnergrenze. In der Nachkriegszeit hatten sich zahlreiche Flüchtlinge niedergelassen, die zu diesem Zeitpunkt mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausmachen. Der größte Teil der Neubürger wohnt in der Kirchfeldsiedlung und der Neuen Siedlung, die im Anschluss an die Kirchfeldsiedlung entstand.

1960 | Neureut feiert 850 Jahre Ersterwähnung. Man ging irrtümlich davon aus, dass in einer Urkunde König Heinrichs V. für das Kloster Gottesaue aus dem Jahr 1110 Neureut bereits genannt wurde. Bei der dort aufgeführten Neurodung "Novale" handelt es sich aber noch nicht um Neureut. Mit fast 11.000 Einwohnern ist Neureut größte baden-württembergische Landgemeinde.

1964 | Erstes Hallenbad im Landkreis Karlsruhe.

1969 | Neureut erhält ein Gymnasium, das zunächst in der Waldschule, seit 1973 in einem eigenen Gebäude untergebracht ist.

1972 | Der Ort erhält eine Realschule.

1974 | Baubeginn der Badnerland-Halle, die 1977 fertiggestellt wird.

1975, 14. Februar | Nach heftigem Widerstand wird Neureut mit dem Urteil des Staatsgerichtshofes, bei dem die Gemeinde eine Klage gegen das Gemeindereformgesetz des Landtags vom 19. Juli 1974 angestrengt hatte, doch nach Karlsruhe eingemeindet. Der Eingemeindungsvertrag wird am 10. April von Oberbürgermeister Otto Dullenkopf und Bürgermeister Hermann Meinzer im Haus Solms unterzeichnet. Der Ort zählt 13.645 Einwohner.

1701 | Aus Hessen-Darmstadt kommend, gründen 28 Waldenserfamilien den Ort La Balme. Sie dürfen sich auf der Gemarkung Grünwettersbach, die seit dem Dreißigjährigen Krieg und den Verwüstungen durch französische Truppen 1689 zum Teil verödet ist, niederlassen. Der Ortsname erinnert an das Heimatdorf La Balme im Chisonetal in den Alpen, von wo die Waldenser wegen ihres Glaubens vertrieben worden waren. Noch im 18. Jahrhundert bürgert sich für den Ort der Name Palmbach ein.

1720 | Da das den Waldensern überlassene Land zur Ernährung nicht ausreicht, erhalten 12 Familien die Erlaubnis zur Auswanderung.

1722 | Palmbach erhält mit Jaques Resplandin seinen ersten eigenen Pfarrer.

1725 | Bau der ersten Kirche. Der schlichte Fachwerkbau wird am 25. November eingeweiht.

1729 | Errichtung eines Pfarrhauses.

1806 | Palmbach, bisher dem Amt Neuenbürg (Württemberg) zugehörig, wird infolge der Bildung des Großherzogtums Baden dem Amt Durlach angegliedert und damit badisch.

1809 | Errichtung des ersten Schulhauses und Anstellung des ersten deutschen Lehrers. Zuvor wurden die Kinder von Ortsansässigen französisch und deutsch unterrichtet.

1829 | In Palmbach sind nach einem amtlichen Bericht über die Vermögensverhältnisse "zwei Drittel der Gemeinde vergantet, die übrigen hart mit Schulden gedrückt". Es existieren zwei Gastwirtschaften.

1844 | Einrichtung des Rathauses in einem 1790 erbauten Wohnhaus.

1870 | In Palmbach zeichnet sich ein Strukturwandel ab. Viele Bauern verdienen in nahegelegenen Steinbrüchen oder den entstehenden Fabriken in Durlach, Karlsruhe und Ettlingen ein Zubrot. In den Jahren 1830-1870 entschieden sich 84 der etwa 300 Einwohner für die Auswanderung nach Übersee, um ihre Existenzbedingungen zu verbessern.

1886 | Gründung eines Gesangvereins "Harmonie".

1892 | Die Wasserversorgung wird durch den Beitritt der Gemeinde zum Wasserversorgungsverband des Alb-Pfinz-Plateaus langfristig gesichert.

1902 | Bau eines neuen Rat- und Schulhauses.

1905 | Gründung eines Turnvereins. Er wird 1947 in "Turn- und Sportverein" umbenannt.

1906 | Bau einer neuen Kirche im neugotischen Stil.

1914 | Fertigstellung des neuen Pfarrhauses.

1925 | Einrichtung einer Buslinie nach Durlach. Im Ort leben 392 Einwohner.

1935 | Der Dorfbach ist kanalisiert.

1939 | Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.

1944, 4. Dezember | Palmbach wird bei einem Luftangriff auf Karlsruhe in Mitleidenschaft gezogen. Ein Einwohner stirbt, der Chor der Kirche wird zerstört.

1954 | Die Einwohnerzahl ist durch den Zustrom von Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten von 427 im Jahre 1938 auf etwa 550 angestiegen. Im Ort existieren 60 landwirtschaftliche Klein- und Nebenerwerbsbetriebe. Über 100 Palmbacher arbeiten in Fabriken in Durlach, Karlsruhe, Ettlingen und auch Pforzheim.

1958/1964 | Mit der Erschließung von 33 bzw. 66 Bauplätzen vollzieht sich der Wandel des Ortsbildes, das Dorf wird zum ländlichen Wohnort.

1966 | Die Zahl der Bauern hat sich von 48 im Jahre 1946 auf 14 verringert, die Zahl der Arbeiter ist von 112 auf 249 gestiegen.

1972, 1. Januar | Palmbach bildet mit Grünwettersbach die neue Gemeinde Wettersbach. Die Hoffnung, damit die Selbstständigkeit zu sichern, erfüllt sich nicht.

1975, 1. Januar | Eingemeindung von Wettersbach nach Karlsruhe. Danach erhält Palmbach als Karlsruher Ortsteil wieder den ursprünglichen Namen. Der Ortsteil zählt 1.373 Einwohner.

1110 | Ersterwähnung des Dorfes "Rintdan" in einer Urkunde König Heinrichs V.

1275 | In einer Schenkungsurkunde überlässt Markgraf Rudolf I. von Baden Rintheim dem Kloster Gottesaue als Eigentum.

1453 | Im Testament des Markgrafen Jakob I. von Baden wird Rintheim als dem Amt Durlach zugehörig genannt.

1482 | Die älteste Bürger- und Häuserliste zählt 35 Häuser entlang der Hauptstraße.

1622 | Das Dorf wird im Dreißigjährigen Krieg fast völlig zerstört.

1689 | Im Pfälzischen Erbfolgekrieg werden von 22 Häusern 14 niedergebrannt. Es leben noch 18 Bürger im Dorf.

1749 | Errichtung des ersten Rathauses als repräsentativer Fachwerkbau. Es wird bei dem schweren Luftangriff in der Nacht vom 24. auf den 25. April 1944 zerstört.

1770 | Rintheim erhält eine eigene Schule und die Kinder erhalten erstmals Unterricht im Ort. Zuvor mussten sie die Schule in Hagsfeld besuchen.

1809 | Anlage eines Friedhofs. Bis dahin wurden die Rintheimer in Hagsfeld bestattet.

1827 | Neubau eines Schulhauses an der Hauptstraße. In der Gemeinde gibt es 76 Häuser.

1843 | In Rintheim leben 115 Familien. 569 Einwohner sind evangelisch, einer katholisch.

1871 | Feierliche Einweihung der evangelischen Kirche "Zum guten Hirten". Damit endet der jahrhundertelange Kirchgang der Rintheimer nach Hagsfeld.

1874 | Rintheim tritt Gelände zur Errichtung des Karlsruher Hauptfriedhofs ab.

1890 | Bau eines zweiten Schulhauses am Weinweg. Seit 1968 befindet sich auf dem Gelände auch eine Schule für Sehbehinderte.

1907 | Eingemeindung Rintheims mit 2.068 Einwohnern nach Karlsruhe.

1909 | Gründung des Fußballvereins Nordstern Rintheim. Im Jahr 1991 Fusion mit dem FC Waldstadt, heute KSV Rintheim-Waldstadt.

1922 | Einrichtung der katholischen Notkirche St. Martin in der Ernststraße.

1926 | Aufhebung der Zugehörigkeit Rintheims zur katholischen Kirchengemeinde St. Bernhard und Gründung der Pfarrkuratie St. Martin.

1929 | Anschluss an das Karlsruher Straßenbahnnetz.

1935 | Baubeginn der ersten größeren Wohnsiedlung, der Kirchenpfad-Siedlung.

1944 | Ein schwerer Luftangriff in der Nacht vom 24. auf den 25. April fordert 72 Todesopfer. 70 Prozent der Gebäude im Ort werden zerstört.

1949 | Gründung des Einwohner-Vereins Karlsruhe-Rintheim, der 1953 in Bürgerverein Karlsruhe-Rintheim umbenannt wird.

1953/56 | Als erster Bauabschnitt des Wohngebiets Rintheimer Feld werden 874 Mietwohnungen in Zeilenbauweise oder im Doppelhaustyp errichtet.

1954 | Einweihung des Neubaus der evangelischen Kirche "Zum guten Hirten".

1959 | Weihe der neuen katholischen St. Martinskirche. Die bisherige Pfarrkuratie St. Martin wird Pfarrei.

1959 | Einweihung der Rintheimer-Feld-Schule, die die überbelegte Schule in Alt-Rintheim entlasten soll. Sie wird 1961 selbstständig und erhält 1964 den Namen Heinrich-Köhler-Schule.

1967 | Der Karlsruher Großmarkt siedelt sich am Weinweg an, nachdem die Markthalle an der Kriegsstraße dem Neubau des Staatstheaters weichen musste.

1969 | Die Handball-Männermannschaft des TSV Rintheim 1896 steigt in die zweigeteilte Bundesliga, Gruppe Süd, auf und spielt dort bis in die Saison 1976/77. In der Saison 1978/79 spielt sie in der höchsten Klasse, 1. Bundesliga.

1969 | Der Rintheimer SPD-Politiker Gustav Heller, in der Weimarer Republik Stadtverordneter, von den Nationalsozialisten verfolgt, Mitglied des Gemeinderats 1946-1971 und des Landtags von Württemberg-Baden 1948-1950, wird Ehrenbürger der Stadt Karlsruhe.

1972 | Beginn des zweiten Bauabschnitts im Rintheimer Feld. Im Rahmen der Nachverdichtung entstehen 346 Wohnungen in Hochhäusern.

1974 | Die Tulla-Realschule zieht nach Rintheim.

1975 | Im Rintheimer Feld wird ein Altenwohnheim, das Heinz-Schuchmann-Haus, eröffnet.

1981 | Rintheim erhält eine Sport- und Mehrzweckhalle.

1991 | Gründung der Arbeitsgemeinschaft Dreschhalle der Rintheimer Vereine (C163 Kleintierzuchtverein Karlsruhe Rintheim, C321 Kleintierzuchtverein Karlsruhe Ost [ausgeschieden], 1. Fanfarenzug 1974 Karlsruhe Rintheim, Obst- und Gartenbauverein Karlsruhe Rintheim, 1. Rintheimer Carneval-Club "Die Sandhasen" 1971, 1. Rintheimer Carneval-Verein 1978, Sängerbund Karlsruhe Rintheim [2005 aufgelöst], Vereinigter Chor Karlsruhe Rintheim 1877). Die AG richtet die Dreschhalle als Veranstaltungsort des Stadtteils ein.

1996 | Das erste Gebäude auf dem 30 Hektar großen Gelände des Technologieparks Karlsruhe wird fertig gestellt.

1997 | Auf Initiative des Bürgervereins Rintheim und unter Mitwirkung der katholischen Kirchengemeinde St. Martin wird auf dem Platz vor der Kirche St. Martin der von Barbara Jäger und OMI Riesterer gestaltete Hirtenbrunnen errichtet.

1997 | Die Kirchengemeinden St. Martin und St. Bernhard schließen sich infolge Priestermangels zusammen. Sie werden 2001 offiziell als Seelsorgeeinheit St. Bernhard - St. Martin geführt.

2010 | Die Wohnbevölkerung von Rintheim beträgt 5.490 Personen.

1103 | Früheste urkundliche Erwähnung Rüppurrs als "Rietburg" im Codex des Klosters Hirsau. Der Name bedeutet Haus im Ried oder Sumpf.

1246 | Das Kloster Lichtenthal erhält das Patronat über die Rüppurrer Mutterkirche St. Martin in Ettlingen.

1258 | Graf Eberhard IV. von Eberstein schenkt dem Kloster Herrenalb seine Besitzungen in Rüppurr.

1265 | In einer Urkunde wird ein südlich gelegenes Ober- und ein Unterrüppurr mit dem Schlossbezirk erwähnt.

1290 | Graf Heinrich von Eberstein gibt Zehntanteile in beiden Rüppurr an das Kloster Lichtenthal ab.

1351 | Erste Erwähnung der Nikolauskapelle in einem Vertrag, nach dem das Kloster Lichtenthal zu Reparaturen nicht verpflichtet ist.

1475 | Heinz von Rüppurr, der in dem Wasserschloss residiert, erwirbt die Hälfte des Dorfes vom Kloster Herrenalb.

1503 | Reinhard von Rüppurr wird Bischof in Worms. Er übt das Amt bis 1523 aus. Sein Herz ist in der Nikolauskapelle beigesetzt.

1535 | Bei der Teilung der badischen Markgrafschaft fällt Rüppurr an Baden-Durlach.

1557 | Die Herren von Rüppurr erlassen eine Dorfordnung. Danach ernennen sie den Bürgermeister und können nach Gutdünken Recht sprechen.

1594/1603 | Markgraf Ernst Friedrich von Baden erwirbt Schloss und Dorf Rüppurr, das nun evangelisch wird.

1640/1644 | Die etwa 100 Einwohner haben im Dreißigjährigen Krieg unter Einquartierungen und Plünderungen zu leiden.

1658 | Erste Erwähnung eines Dorflehrers.

1679 | Die 1594 erstmals erwähnte Schlossmühle wird an den Müller Bittersolf verkauft.

1700 | Der Ort, der im Pfälzischen Erbfolgekrieg nicht zerstört wurde, zählt entlang der Alb 53 Häuser und 7 Hausplätze. Hier leben 140 Einwohner.

1735 | Strategische Überschwemmungen im Polnischen Erbfolgekrieg an den zuvor errichteten Ettlinger Linien führen zu schweren Zerstörungen im Ort.

1748 | Für das baufällige 1713 errichtete Schul- und Rathaus wird ein neues gebaut. Es befindet sich heute Ecke Lange-/Allmendstraße.

1762 | Abriss des alten Schlosses.

1769 | Das Kloster Lichtenthal wird vom Reichskammergericht in Wetzlar zum Neubau der evangelischen St. Nikolauskirche verurteilt, der 1776 nach Plänen von Johann Friedrich Weyhing abgeschlossen wird.

1770 | Errichtung einer Leinwand- und Baumwollfabrik.

1783 | Verpachtung des herrschaftlichen Kammerguts an den Engländer E. Taylor. Ein neuartiges Bewässerungssystem steigert die Erträge.

1784 | Einrichtung einer Englischlederfabrik, die bald in eine Tabakfabrik umgewandelt wird.

1792 | Erwähnung einer Essigsiederei mit Brauerei und Branntweinbrennerei.

1796 | Die österreichische Rheinarmee schlägt hier ihr Hauptquartier auf. Der Ort wird von französischen Truppen erobert.

1798 | Der Ort zählt 103 Häuser und Höfe mit 519 Einwohnern. Etwa zu dieser Zeit wird der Weg von Karlsruhe nach Ettlingen zur Landstraße ausgebaut.

1834 | Verlegung der Chemischen Fabrik von Karlsruhe nach Rüppurr ins Gebiet des heutigen Märchenviertel. Sie existiert bis 1910.

1844 | Einrichtung einer Sparkasse.

1850 | Der Ort zählt 1.251 Einwohner, darunter 18 Katholiken. Zahlreiche Frauen arbeiten als Näherinnen, Büglerinnen und Wäscherinnen für die nahe Residenz.

1854 | Letzte öffentliche Hinrichtung in Baden im Gewann Kleiner Schellenberg.

1856 | Gesangverein "Liederkranz" gegründet. Ihm folgt 1873 der "Männergesangverein".

1860 | Bau eines neuen Schulhauses.

1870 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1874 | Gründung des "Turn- und Sportvereins". Es folgt 1897 der Rad- und Motorsportverein "Einigkeit" und 1904 die "Rüppurrer Fußballgesellschaft".

1898 | Eröffnung der Albtalbahn. Damit beginnt für die inzwischen zusammengewachsenen Gemeindeteile die Entwicklung zur Trabantenstadt von Karlsruhe.

1907 | Eingemeindung in die Stadt Karlsruhe am 1. Januar auf Betreiben Rüppurrs. Rüppurr hat 2.574 Einwohner. Gründung der Genossenschaft Gartenstadt. Gründung des Bürgervereins.

1100 | Ersterwähnung von Stupferich um die Jahrhundertwende als "Stutpferich" in einer Kopie des Codex Hirsaugiensis aus dem 16. Jahrhundert. Graf Reginbodo von Malsch überträgt dem Kloster Hirsau die Kirche und weitere Besitzungen zu Stupferich. Der Ortsname weist auf eine Pferdezucht hin.

1110 | Das Kloster Hirsau hat das Patronat über die Stupfericher Kirche.

1292 | Die badischen Markgrafen sind Lehensherren des Ortes Stupferich. Das Lehen ist je zur Hälfte an Albert von Stupferich und an Heinrich von Stupferich ausgegeben.

1296 | Ritter Albert Hofwart von Sickingen verkauft eine Hälfte des Dorfes an das Kloster Herrenalb. Ein Ortsadel ist für die Jahre 1283 bis 1318 nachweisbar.

1303 | Markgraf Friedrich II. gestattet seinem Lehnsmann Heinrich von Stupferich, Leibeigene, Gülten und Güter in Stupferich an das Kloster Herrenalb zu verkaufen.

1307 | Das Kloster Herrenalb kauft von dem Durlacher Bürger Werner Bersche eine Roggengült in Stupferich und besitzt damit den ganzen Ort.

1308 | Das Kloster Herrenalb tauscht einige Stupfericher Besitzungen gegen markgräfliche Güter zu Malsch und Forchheim.

1526 | Markgraf Philipp I. kauft Stupferich vom Kloster Herrenalb.

1535 | Stupferich fällt bei der Teilung der Markgrafschaft mit dem Amt Ettlingen an den Markgrafen Bernhard IV. von Baden-Baden.

1661 | Das Jesuitenkolleg Ettlingen betreut die Pfarrei Stupferich.

1663 | Nachdem das Dorf im Dreißigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, leben wieder 17 Familien im Ort.

1760 | Bau der Kirche St. Cyriak, die 1765 geweiht wird.

1852 | Die Bevölkerung ist von 662 im Jahr 1816 auf 934 angestiegen. Damit ist ein vorläufiger Höchststand erreicht, der erst wieder nach dem Ersten Weltkrieg erreicht wird. Diese Stagnation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird durch eine starke Abwanderung in größere Orte und die Auswanderungsbewegung nach Übersee verursacht.

1880 | Gründung der Stumpenfabrik Karl Gräber sen., die bis 1954 produziert.

1886 | Gründung des Gesangvereins "Eintracht".

1891 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1892 | Gründung der Sparkasse.

1892 | Mit der neuen Wasserleitung für die Gemeinden des Alb-Pfinz-Plateaus erhält der Ort eine neue Wasserversorgung, die bis dahin über Zisternen und Brunnen erfolgte.

1896 | Gründung des Turnvereins.

1897 | Gründung des Möbelwerks Becker.

1901 | Bau des Rathauses.

1912 | Gründung des Fußballvereins "Frankonia".

1914-1918 | Im Ersten Weltkrieg fallen 26 Soldaten aus Stupferich, einer gilt als vermisst.

1921 | Bau der Volksschule.

1925 | Gründung des Omnibusunternehmens Joseph Vogel, das eine Buslinie nach Durlach einrichtet.

1927 | Gründung des Musikvereins "Lyra".

1939-1945 | 198 Soldaten aus Stupferich fallen im Zweiten Weltkrieg oder gelten als vermisst.

1946 | Nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich 360 Heimatvertriebene im Ort nieder, in dem 1939 1.031 Einwohner lebten.

1962 | Einweihung der neuen Volksschule. Die alte Schule wird zum Rathaus umgebaut.

1972 | Stupferich, das als erste Gemeinde im Zuge der Verwaltungsreform mit Karlsruhe am 20. November 1971 einen Vertrag unterzeichnete, wird eingemeindet. Am 20. Oktober des Vorjahres hatten bei einer Bürgeranhörung 85 Prozent der Wahlberechtigten für die Eingemeindung gestimmt. Der Ort zählt 2.101 Einwohner.

1974 | Die Bergleshalle kann als Gemeinschaftswerk von sieben örtlichen Vereinen eingeweiht werden.

1975 | Turnverein und SC Frankonia schließen sich zur Sportgemeinschaft Stupferich zusammen. Ein Jahr später kann das neue Sportzentrum eingeweiht werden.

1980 | Fertigstellung des Bürgerzentrums.

1983 | Die evangelische Gemeinde Stupferich weiht ihre erste Kirche ein.

1985 | Beschluss zur Umgestaltung des Ortskerns. Häuser werden renoviert, eine neue Straßenbepflasterung, Brunnen und Denkmäler entstehen.

1999 | Beschluss zur Bebauung des Gewerbegebiets Windelbachstraße. Gründung des Heimatvereins und Eröffnung des Heimatmuseums.

2000 | 900-Jahr-Feier von Stupferich. Festveranstaltungen und Umzüge.

1261, 2. Dezember | Erste schriftliche Nennung des Ortes. In einer Urkunde bestätigt Papst Urban IV. dem Kloster Gottesaue u. a. Klostergüter und Gerechtsame in "Wolvoldeswilere".

1329 | Erste urkundliche Erwähnung einer Kirche und eines Pfarrers in "Wolf hartswilre". Eine Urkunde des Jahres 1488 nennt als Namen der Pfarrkirche "St. Margarethen".

1416 | Heinrich von Gärtringen kauft Markgraf Bernhard einen Teil des Ortes ab. Der Sohn des Markgrafen erwirbt diesen Besitz 1439 zurück.

1419 | Ein Grabstein an der Kirche weist dieses Jahr als Todesjahr des Ritters Pleich von Waldeck nach. Seine Familie besaß vermutlich oberhalb des Ortes eine Burg, die womöglich auf Mauerresten eines römischen Wartturms errichtet wurde.

1480 | Das Kloster Gottesaue erwirbt den "Steinhof" in "Wolferzwilr" von Mathias Wihlin und Bernhard Luz. Im Jahre 1531 erwirbt die Gemeinde den Steinhof und verkauft ihn im selben Jahr an den Markgrafen weiter. Auf diesem historischen Boden entsteht in den 1950er Jahren ein neues Wohnviertel.

1535 | Bei der Teilung Badens fällt Wolfartsweier an die Markgrafschaft Baden-Durlach.

1556 | Einsetzung des ersten lutherischen Pfarrers durch Markgraf Karl II.

1648 | Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hat auch Wolfartsweier große Verluste zu verzeichnen. Das Langhaus der Kirche aus dem 13. Jahrhundert ist zerstört, Pfarrhaus und -scheune sind niedergebrannt, das Pfarrgut verwildert. Es sollen nur noch sieben Einwohner (Frauen und Kinder bleiben ungezählt) hier gelebt haben.

1689 | Im Pfälzischen Erbfolgekrieg fallen sechs Häuser, darunter das Rathaus, und fünf Scheunen der Brandschatzung zum Opfer.

1698 | In Wolfartsweier leben zehn Bürger, das ist nur noch die Hälfte gegenüber 1688. Als Schulmeister wirkt Johann Andreas Feigler, der die offensichtlich zahlreich vorhandenen Kinder der lebenden wie der in den Kriegswirren umgekommenen Bürger unterrichtet.

1700 | Um die Jahrhundertwende wird ein neues Rathaus gebaut, das 1935 erneuert wird.

1702-1800 | Bis 1750 verzeichnen die Kirchenbücher 7, danach 78 Eheschließungen. Die Zahl der Geburten liegt vor der Jahrhundertmitte bei 49, danach bei 326. Die Kindersterblichkeit beträgt etwas mehr als 50 Prozent.

1741 | Das Dorf wird von einem Hochwasser des Wetterbachs hart getroffen. Sämtliche Stege werden weggerissen, Äcker und Wiesen hoch überschwemmt.

1744-45 | Erneuerung des Langhauses der Dorfkirche.

1767/1778 | Im Kirchenbuch dieser beiden Jahre finden sich Hinweise auf zwei Gastwirtschaften, das "Rößle" und den "Schwanen". Das "Rößle" ist seit 1813 bis zu seiner Schließung 1965 im Besitz der Familie Postweiler. Es zählt u. a. Johann Peter Hebel und Viktor von Scheffel zu seinen Gästen.

1802 | Friedrich Weinbrenner legt beim Hedwigshof die Grundmauern eines römischen Gutshofes frei. 1926 führt der Kunsthistoriker Professor Wulzinger die Arbeiten fort und entwirft ein genaues Bild der 180 Meter im Geviert messenden Anlage.

1837 | Wolfartsweier zählt 370 Einwohner, von denen 1840 an einem "Nervenfieber" 43, meist junge Leute, sterben.

1892 | Gründung des “Allgemeinen Sportvereins”.

1897 | Gründung des Gesangvereins "Liederkranz". Gründung der Badischen Sprengkapsel-, Zündhütchen- und Munitionsfabrik auf Durlacher und Wolfartsweierer Gemarkung. Sie wird 1903 von der Firma Gustav Genschow & Co. übernommen.

1899 | Bau der Immanuels-Kapelle der Evangelischen Gemeinschaft, der 1902 eine Kleinkinderschule für alle Kinder des Dorfes angegliedert wird.

1901 | Die Gemeinde zählt 506 Einwohner, darunter fünf Katholiken. Im Dorfleben macht sich die Umwandlung von der reinen Bauerngemeinde zur Arbeitergemeinde bemerkbar. Viele Kleinbauern suchen ihren Verdienst in den Fabriken Durlachs und Karlsruhes.

1904 | Gründung des Radfahrervereins.

1907 | Das alte Schulhaus, ein 1749 zu diesem Zweck erworbenes Wohnhaus neben dem Gasthaus "Zum Rößle", wird durch einen Neubau am Ortsausgang nach Ettlingen ersetzt.

1910 | Gründung des Krankenpflegevereins, der eine Krankenpflegestation unterhält.

1924 | Gründung des Musikvereins "Einheit".

1930 | Zum Gedenken an die 25 im Krieg 1914-1918 gefallenen Wolfartsweierer wird am Volkstrauertag ein Denkmal geweiht. Es ist eine Erweiterung der Gedenktafel für die Kriegsteilnehmer 1870/71 vor der Kirche. Nach 1945 werden hier auch die Namen der 50 Gefallenen und 33 Vermissten des Zweiten Weltkrieges verzeichnet.

1933 | Ablösung von Bürgermeister Adolf Klenert durch die Nationalsozialisten.

1936 | Eröffnung des Schwimm-, Luft- und Sonnenbades.

1938 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1950 | In der Gemeinde leben 1.010 Einwohner, darunter 688 evangelische und 189 katholische. Sie hat etwa 180 Vertriebene aufgenommen.

1953 | Bau des “Zündhütle”, des Schrotturmes auf dem Gelände der Genschow & Co. AG, die 1963 an die Dynamit Nobel AG übergeht.

1963 | Einweihung der Fest- und Turnhalle (Schlossberghalle) der Gemeinde mit der nachträglich veranstalteten 700-Jahr-Feier Wolfartsweiers, zu der ein historischer Festzug organisiert wird.

1969 | Neubau des Rathauses. Das alte Rathaus wird Rot-Kreuz-Station und Feuerwehrhaus.

1970, 1. Januar | Der Ort wird selbstständige Pfarrei. Der Bau eines neuen Gemeindezentrums und Pfarrhauses, die am 11. November 1973 eingeweiht werden, sind in Planung. Die Verdolung des Wettersbachs ist abgeschlossen.

1972 | Die Firma Dynamit Nobel AG stellt ihren Betrieb ein, womit ca. 350 Arbeitsplätze verloren gehen.

1973, 1. Januar | Der am 13. Dezember 1972 unterzeichnete Eingemeindungsvertrag tritt in Kraft. Der Gemeinderat mit Bürgermeister Hermann Ringwald hatte sich am 29. November 1972 anders als die Wolfartsweierer Einwohner für die Eingemeindung entschieden. Der Ort zählt 2.605 Einwohner.

Blick auf Mühlburg von Süden, um 1830

Die Chroniken der Karlsruher Stadt­tei­le bis zu ihren Eingemeindungen nach Karlsruhe sind diesem Buch entnommen:

Manfred Koch: Karlsruher Chronik. Stadtgeschichte in Daten, Bildern, Analysen, Karlsruhe 1992 (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs Band 14).

Dokument 2.70 MB (PDF)

Karlsruher Stadtteilwappen

Broschüre mit Informationen zu den 27 Karlsruher Stadtteilen und den dazugehörigen Wappen, Herausgegeben vom Stadtarchiv Karlsruhe, Karlsruhe 2018 (PDF)

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