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Stätten der Demokratie in Karlsruhe

Karlsruhe hat neben der Erinnerungsstätte Ständehaus zahlreiche Orte vorzuweisen, die mit der Demokratie und ihrer Geschichte verbunden sind. Einige ausgewählte Orte sind bei einem Rundgang in der Innenstadt gut erreichbar.

Auswahl Stätten der Demokratie in Karlsruhe

Bundesgerichtshof 2013

Im Oktober 1950 nahm der Bundesgerichtshof, das oberste Gericht der Bundesrepublik Deutschland im Bereich der ordentlichen Gerichtsbarkeit, im Erbgroßherzoglichen Palais seine Arbeit auf. Das Palais war 1891 bis 1897 erbaut worden und hatte bis 1918 dem Erbgroßherzog (ab 1907 Großherzog) Friedrich II. von Baden als Wohnsitz gedient.

Seit den 1950er-Jahren wurden mehrere Erweiterungsbauten für den Bundesgerichtshof erstellt. Seine Bibliothek, die größte rechtswissenschaftliche Bibliothek Europas, ist öffentlich zugänglich. In einem nördlichen Neubau befindet sich das Rechtshistorische Museum.

Rondellplatz 2006

1818 sollte der Obelisk, der schon seit vielen Jahren an dieser Stelle geplant war, als Denkmal für den kurz zuvor verstorbenen Großherzog Karl und die von ihm eingeführte Verfassung ausgeführt werden. Unter dem Nachfolger Karls, Großherzog Ludwig, wurde das Denkmal zwar 1822 bis 1827 nach Plänen Friedrich Weinbrenners errichtet. Da Ludwig aber ein Gegner der konstitutionellen Verfassung war, unterblieb jeder Hinweis auf die Verfassung am Denkmal. Erst unter seinem liberalen Nachfolger Leopold konnten ein Bronzemedaillon mit der Büste Karls und die Inschrift DEM GRUENDER DER / VERFASSUNG / DIE DANKBARE STADT / CARLSRUHE angebracht werden.

Rathaus Karlsruhe 2018

Das Karlsruher Rathaus stand zwei Mal im Zentrum demokratischer Bewegungen. In der Badischen Revolution kam es am 13. Mai 1849 auch in die Fächerstadt zur Meuterei der Soldaten, worauf Großherzog Leopold aus seinem Land floh. Am Abend des 14. Mai hielt der Präsident der provisorischen revolutionären Regierung, Lorenz Brentano, vom Balkon des Rathauses eine Ansprache an die auf dem Marktplatz versammelte Bevölkerung.

In der Revolution von 1918/19 tagten am 9. November 1918 im Rathaus parallel der Wohlfahrtsausschuss, der aus Vertretern fast aller im Gemeinderat vertretenen Parteien bestand und der Soldatenrat, ersterer im kleinen Sitzungssaal, zweiterer im großen Sitzungssaal. Um acht Uhr abends verkündete der Soldatenrat den auf dem Marktplatz zusammengekommenen Bürgerinnen und Bürgern den Sieg der Revolution. 

Bis heute ist das Rathaus durch die dort regelmäßig stattfindenden Gemeinderatssitzungen das Zentrum der kommunalen Demokratie.

Platz der Grundrechte mit Blick auf das Schloss Karlsruhe.

Der von Jochen Gerz auf der zentralen Achse der Stadt zwischen Schlossplatz und Marktplatz gestaltete Platz ist mit 24 roten Tafeln ausgestattet. Auf der einen Seite tragen diese Aussagen von Vertretern des Rechts und des öffentlichen Lebens, auf der anderen Seite Aussagen von Menschen aus der Bevölkerung, darunter auch Menschen, über die Recht gesprochen worden ist. Alle Äußerungen beschäftigen sich mit der Frage, was Recht und Unrecht bedeuten.

Der Platz wurde 2005 als Geschenk der Stadt zum 50. Geburtstag des Bundesverfassungsgerichts angelegt. Die 24 Tafeln sind an 24 Orten in der Stadt gedoppelt, an denen sich das Thema Recht und Unrecht in der Geschichte konkretisiert hat. Die Orte wurden in Rahmen von Bürgerversammlungen ausgewählt.

Bundesverfassungsgericht 2006

Das Bundesverfassungsgericht wacht über die Einhaltung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und hat damit die Aufgabe, die Freiheitsrechte des Einzelnen gegen den Zugriff des Staates zu sichern.

1969 zog das Bundesverfassungsgericht, das seit 1951 seinen Sitz im Prinz-Max-Palais hatte, an den Schlossplatz in einen von Paul Baumgarten konzipierten Neubau, der Transparenz und Offenheit der freiheitlich-demokratischen und rechtsstaatlichen Grundordnung symbolisieren soll. Das Gebäude ist für Gruppenführungen nach Anmeldung zugänglich, zur Zeit verhindert dies aber die Corona-Pandemie.

Rundgang zu den Stätten der Demokratie

Überblickskarte mit dem eingezeichneten Rundgang zu den Stätten der Demokratie

Der Rundgang beginnt beim Bundesgerichtshof/Ritterstraße (1) und führt über die Erbprinzenstraße zum Rondellplatz mit der Verfassungssäule (2). Von dort verläuft der Weg nach Norden zum Marktplatz mit dem Rathaus (3) und weiter über den Platz der Grundrechte (4) zum Schlossplatz. An der linken Seite des Schlossplatzes befindet sich das Bundesverfassungsgericht (5).

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