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Das Team des Stadtmuseums hat bereits die kommende Ausstellung im Blick und die Vorbereitungen sind in vollem Gange.
Die Geschichte der „frühen Lager“, von denen viele nur wenige Monate bestanden, ist heute nur wenigen geläufig. Mit der „Reichstagsbrandverordnung“ vom 28. Februar 1933 setzten die Nationalsozialisten die rechtsstaatliche Ordnung im Deutschen Reich außer Kraft und schufen die Legitimationsgrundlage für Willkür und Gewalt. Schon wenige Wochen später wurden in allen Teilen des Landes Konzentrationslager eingerichtet. Bei der Durchsetzung und Absicherung der NS-Diktatur kam diesen frühen Lagern eine zentrale Rolle zu: Politische Gegner sollten neutralisiert, gedemütigt und jeglicher Widerstand im Keim erstickt werden. Das nationalsozialistische Regime erprobte dort Instrumentarien der Gewalt. Der Weg in den millionenfachen Massenmord war damit nicht vorgezeichnet, aber geebnet. Diese Orte markierten so den Auftakt des Terrors.
An elf Themenstationen beleuchtet die Schau die Rolle und Funktion der Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte der frühen Lager bekannt zu machen und Besucherinnen und Besucher für heutige antidemokratische Entwicklungen zu sensibilisieren. Der Schwerpunkt liegt auf den 15 Lagern, an die in den an der Ausstellung beteiligten Gedenkstätten erinnert wird. Sie stehen exemplarisch für mehr als 90 frühe Konzentrationslager im Deutschen Reich. Ein vom Lernort-Verein erstelltes Zusatzbanner bietet zusätzliche Informationen zu den badischen Lagern Kislau und Ankenbuck sowie zu den badischen Häftlingen des Lagers Heuberg.
Seit Februar 2023 wird „Auftakt des Terrors“ in mehreren Exemplaren bundesweit gezeigt. Als Schirmherrin firmiert Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB. Gefördert wurde die Schau durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ).
Das Stadtmuseum und der Lernort Kislau e. V. zeigen die Ausstellung vom 9. Mai bis 16. Juni 2024 im Prinz-Max-Palais. Die Schau ist als Kooperationsprojekt der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ entstanden, in der sich 17 Bildungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet zusammengeschlossen haben – darunter der Lernort Kislau e. V. mit Sitz in Karlsruhe.
Das Karlsruher Stadtarchiv zeigt im Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais eine Auswahl ästhetisch hochwertiger, teilweise handkolorierter Architekturpläne aus historischen Bauakten. Diese vermitteln einen Eindruck des früheren Erscheinungsbildes der Fächerstadt, ermöglichen Vergleiche von früher zu heute und erzählen spannende Geschichten über die Bewohnerinnen und Bewohner der Gebäude.
Neben Originalplänen und historischen Fotografien zu Wohn- und Geschäftshäusern, Villen, öffentlichen Gebäuden, Handwerksbetrieben oder Fabriken regen Modelle, multimediale Angebote oder Mitmachstationen dazu an, mehr zur wechselhaften Architekturgeschichte Karlsruhes zu erfahren.
Ergänzend dazu präsentieren vier weitere Stationen in der Stadt Nachbildungen von Plänen in Schaufenstern der Badischen Neuesten Nachrichten, des Hauses des Handwerks, der Firma PapierFischer oder in einer Foyerausstellung der Sparkasse Karlsruhe.
Die Ausstellung bildet den Abschluss des im Jahr 2015 gestarteten und nun abgeschlossenen Projekts zur Rettung historischer Bauakten.