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Badische Neueste Nachrichten vom 21. März 2022

Pressebericht über das Pfinzgaumuseum

Mayonnaise kam einst aus der eigenen Maschine

Das kommt auf den Teller: Über Essen und Landwirtschaft in Durlach informiert eine neue Ausstellung im Pfinzgaumuseum

Von unserer Mitarbeiterin Martina Erhard

 

Die Ausstellung "Das kommt auf den Teller" in der Karlsburg beleuchtet Landwirtschaft und Ernährung in Durlach, 18. März 2022

In den vergangenen 120 Jahren haben sich die Herstellung und der Konsum von Lebensmitteln stark verändert. Harte körperliche Arbeit wurde ersetzt durch maschinelle Fertigung, saisonale und regionale Produkte wurden ergänzt durch Waren aus aller Welt und durch sogenanntes Convenience Food, durch industriell vorgefertigte Lebensmittel also. Unter dem Titel "Das kommt auf den Teller! Landwirtschaft und Ernährung in Durlach früher und heute", beleuchtet eine Sonderausstellung im Pfinzgaumuseum diese Entwicklung und zeigt den Wandel in der Landwirtschaft, der Lebensmittelindustrie, des Einkaufens und des Essverhaltens in den Jahren von 1900 bis heute.

Heute bestimmen oftmals Tiefkühlprodukte den Speiseplan. Albert Käuflein, Bürgermeister (CDU)

"Die Exponate, Fotografien und Zeitzeugenberichte beziehen sich auf Durlach und die unmittelbare Umgebung", sagt Kuratorin Melanie Diehm. "Da das Thema Essen alle betrifft, richtet sich die Ausstellung auch an alle." Deshalb gibt es auch Mitmachstationen, die die Ausstellung auch für junge Besucher informativ und abwechslungsreich machen sollen.

Die Landwirtschaft war in früheren Zeiten eng mit Durlach verbunden. Das zeigt sich an den Exponaten des Pfinzgaumuseums, die Diehm präsentiert. Zu sehen sind da etwa ein Pflug und ein Dreschflegel aus dem Jahr 1900. Diese und weitere Arbeitsgeräte machen deutlich, welch enormer Arbeits- und Kraftaufwand nötig waren, um Lebensmittel zu erzeugen. Eine Mayonnaise-Maschine und ein Butterglas, beides zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendet, regen unter Umständen dazu an, manche Lebensmittel wieder selbst zuzubereiten.

Ein Foto aus dem Jahr 1949 zeigt das frühere Lebensmittelgeschäft Luger, auf einem anderen Foto ist Luise Siebler zu sehen, die von 1930 bis 1960 an ihrem Marktstand frisches Gemüse verkaufte. Nebenbei erfahren die Besucher der Ausstellung, dass es den Durlacher Wochenmarkt seit dem Mittelalter gibt und er damit der älteste Markt Karlsruhes ist. "Ich würde mir wünschen, dass die Besucher die Gegenwart durch die Brille der Vergangenheit betrachten", sagt Diehm. "Wir sollten nicht alles als selbstverständlich hinnehmen und erkennen, dass die moderne Landwirtschaft zwar viele Menschen ernährt, aber auch negative Folgen für die Umwelt und die Gesundheit bringt."

"Die Ausstellung zeigt, dass das, was bei uns auf die Teller kommt, nicht nur vom persönlichen Geschmack geprägt ist, sondern auch von der Zeit", stellt Bürgermeister Albert Käuflein anlässlich der Ausstellungseröffnung fest. Vor 100 Jahren habe man regionale und saisonale Produkte gegessen, Fleisch sei allenfalls sonntags auf den Tisch gekommen. "Heute bestimmen oftmals Tiefkühlprodukte und Mikrowelle den Speiseplan", so Käuflein. Er ist davon überzeugt, dass die Ausstellung die verschiedenen Generationen miteinander ins Gespräch bringen kann.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten | 21. März 2022

Service
Die Sonderausstellung im Pfinzgaumuseum wird noch bis 16. Oktober gezeigt. Geöffnet ist das Museum mittwochs von 10 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr.

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