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Dieses Objekt ruft bei den Besuchern des Pfinzgaumuseums die verschiedensten Reaktionen von Verwirrung bis Belustigung hervor, passt doch eine Samurairüstung so gar nicht in das Durlacher Museum.
Laut Inventar des Museumsgründers Friedrich Eberle ist die Rüstung ein Geschenk des Oberregierungsrates Wolberg aus der Zeit vor 1938. Dieser hat sie vermutlich auf einer Reise erworben oder als Geschenk erhalten.
Samurai (frei übersetzt: Einer, der dient) waren Krieger und vergleichbar mit den europäischen Rittern. Eine Samurairüstung war generell so konstruiert, dass sie alle wichtigen Körperteile schützte, aber trotzdem eine größtmögliche Bewegungsfreiheit zuließ. Im Gegensatz zur europäischen Ritterrüstung war sie für den Kampf zu Fuß und zu Pferde konstruiert. Auch das Gewicht der Rüstungen unterschied sich erheblich, die des Samurai wog ca. zwölf, die eines Ritters ca. 30 Kilo.
Trotzdem war auch das Anlegen der Samurairüstung umständlich und zeitraubend. Der Samurai musste zunächst als Polsterung verschiedene Unterkleider sowie einen Kimono aus feinem Leder oder Brokat und eine weite Hose anlegen.
Die Rüstung selber bestand aus folgenden Teilen:
Das Gesicht war mit einem Helmvisier bedeckt, dass eine grimmige Maske darstellte. Der Samurai trug zudem zwei Schwerter, das lange nutzte er im Kampf, das kurze im Fall eines Selbstmordes.
Die Samurairüstung im Pfinzgaumuseum ist fast komplett, lediglich der eiserne Kragen fehlt. Vor einigen Jahrzehnten beschloss nämlich ein Mitarbeiter, kurz in die Rüstung zu schlüpfen, um Samurai zu spielen. Leider konnte er sich nicht mehr selber aus dem eisernen Kragen befreien. Dadurch war auch die Maske nicht abnehmbar und zwei Kollegen mussten den selbsternannten Samurai am helllichten Tag durch die Stadt zu einem Schlosser führen. Dieser erlöste ihn mit Hilfe eines Schneidbrenners.
Dr. Anke Mührenberg