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Historische Bauakten und ihre Erhaltung

Bauakten sind äußerst vielseitige und aussagekräftige Quellen und zwar in erster Linie für die Baugeschichte als einem wesentlichen Teil der Stadtgeschichte. Ältere Bauakten benötigen jedoch oft eine aufwendige Restaurierung.

Bauplan aus einer Bauakte

Die ehemalige badische Residenz Karlsruhe ist bau- und architekturhistorisch von besonderem Interesse. Hier waren zahlreiche namhafte Architekten wie Hermann Billing oder Curjel & Moser tätig. Mit innovativen Bauwerken und neuen Ansätzen haben sie ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen und es nachhaltig geprägt. Da die historischen Bauakten in Karlsruhe nahezu komplett erhalten sind, verfügt die Stadt Karlsruhe über eine ausgezeichnete Quellengrundlage für alle Fragestellungen aus den Bereichen Architektur, Baugeschichte und Kunstgeschichte mit in dieser Form einzigartigen Erkenntnissen zur Stadtentwicklung, dem architektonischen Bild der Stadt und der Arbeit von Architekten. Zudem geben die Bauakten oftmals die einzigen Auskünfte über die Planung und die Entstehung von Gebäuden. Darüber hinaus liefern sie aber auch aussagekräftiges Material zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, zur Rechtsgeschichte, zur Besitzgeschichte bis hin zur Verkehrsgeschichte und anderem mehr.

Die zahlreichen illustrativen Pläne und Risse sind schließlich äußerst anschauliche Quellen, die die schriftlichen Ausführungen in den Akten unterstreichen und ergänzen. Sie vermitteln auch Eindrücke von nicht umgesetzten Planungen sowie dem Aussehen nicht mehr bestehender Gebäude. Damit bieten Bauakten eine ausgezeichnete, breite Palette an Nutzungsmöglichkeiten für die historische Forschung und die interessierte Bürgerschaft.

Beschädigte Bauakten

Erhaltungszustand der Bauakten

Die älteren Bauakten sind allerdings in ihrem Bestand vielfach so stark gefährdet, dass sie nur aufwendige Restaurierungsmaßnahmen retten können. Die Schadensbilder reichen von starker Verschmutzung, über Risse bis hin zum beginnenden Zerfall. In besonderem Maße beeinträchtigt das säurehaltige Papier dessen Stabilität.

Der schlechte Erhaltungszustand macht die Benutzung, im Speziellen der Pläne, teilweise nicht mehr möglich. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um die wichtigen Quellen zur Geschichte der Stadt Karlsruhe zu erhalten. Denn je länger die konservatorischen Maßnahmen aufgeschoben werden und weitere Schäden durch die Nutzung der geschädigten Unterlagen eintreten, umso schwieriger gestaltet sich der dauerhafte Erhalt der Bauakten für künftige Generationen.

Das Stadtarchiv Karlsruhe hat sich bei seinem richtungsweisenden Großprojekt das Ziel gesetzt, die historischen Bauakten dauerhaft zu erhalten. Dies bedeutet, die geschädigten Unterlagen instand zu setzen und zu konservieren, damit sie wieder benutzbar sind und der Nachwelt erhalten bleiben. Abgesehen von der obligatorischen Lagerung in einer fachlich angemessenen klimatischen Umgebung und einer adäquaten Verpackung werden umfangreiche Restaurierungs- und Konservierungsverfahren eingesetzt.

Um dem Zerfall des säurehaltigen Papiers zu begegnen, werden die Bauakten mit einem Massenentsäuerungsverfahren behandelt. Dabei tränkt man die Unterlagen mit einer Behandlungslösung, durch die ein alkalischer Puffer in das Papier eingebracht wird. Dieser basische Puffer hemmt den inneren Zerfall hervorgerufen durch säurehaltige Bestandteile im Papier - in der Regel die Leimung.

Die Bauakten werden auch digitalisiert, wobei neben der großen Zahl das teilweise instabile Papier und die unterschiedlichen Formate in den Akten diesen Prozess erschweren. So müssen alle Blätter und Pläne einzeln gescannt werden. Die Nutzung erfolgt dann zur Schonung der empfindlichen Originale nur noch am Bildschirm. Dadurch ist ein ortsunabhängiger Zugriff auf die historischen Karlsruher Bauakten möglich, die interessierte Nutzer auf der ganzen Welt problemlos einsehen können.

Beschädigter Plan

Die stärksten Schäden weisen für gewöhnlich die Pläne auf. An den Faltstellen sind sie vielfach eingerissen oder brechen auseinander. Besonders das Pergaminpapier, das für Planzeichnungen genutzt wurde, ist äußerst brüchig. Den aufwendigen Restaurierungsprozess soll folgendes Beispiel aus unserer Restaurierungswerkstatt veranschaulichen:

Fotodokumenation - Restaurierung eines Bauplans (PDF, 744 KB) 748 KB (PDF)

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