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BNN vom 27. Juli 2023

Pressebericht über das Stadtarchiv

Archivarische Entdeckerlust treibt sie an

Katrin Dort ist seit 2020 Leiterin des Karlsruher Stadtarchivs und der Historischen Museen

Von Georg Patzer

Katrin Dort fühlt sich in den Archivräumen wohl. Seit 2020 ist sie dort auch Leiterin und wirkt bei der Ideenentwicklung für Ausstellungen und dergleichen mit.

Karlsruhe. Siebenmal ist das Karlsruher Stadtarchiv bereits umgezogen: in eine Sparkasse, über das Haus Solms, das Rathaus und an den Archivplatz in der Südweststadt. Seit 1990 ist es in der ehemaligen Pfandleihe untergebracht.

Und das ist ein echter Glücksfall: "Normalerweise waren Pfandleihhäuser in irgendwelchen Gebäuden", sagt Katrin Dort, die Leiterin des Stadtarchivs und der Historischen Museen. "Dieses Pfandleihhaus ist ein Zweckbau, der, wie unser Haus, einen öffentlichen Raum hat, Magazinräume und Verwaltungsräume", ergänzt sie. Zwar musste das Haus saniert werden, aber die Aufteilung passte: "Unser Lesesaal ist der ehemalige Auktionssaal." Seit 2017 ist Dort beim Stadtarchiv. Mitte 2020 übernahm sie offiziell die Leitung.

Die Stadtarchivarin studierte Geschichte, Vor- und Frühgeschichte und kurioserweise auch Grafik und Malerei an der Universität in Marburg: Noch heute zeichnet sie, am Telefon kritzelt sie etwa kleine Zettel mit Hunden, Pferden oder Drachen voll, berichtet sie. In Trier promovierte sie, wollte aber nicht an der Universität bleiben. Dort absolvierte ein Archivreferendariat in Marburg, deshalb bot sich die Stelle in Karlsruhe geradezu an. Drei Bereiche leitet sie: das Stadtarchiv, das Stadtmuseum und das Durlacher Pfinzgaumuseum. Die Ausstellungen in den Museen konzipiert sie nicht selbst, denn das übernehmen die Museumsleiter. Wissenschaftliche Mitarbeiter und die Leitungen besprechen sich allerdings regelmäßig mit Dort und entwickeln mit ihr gemeinsam Ideen.

Und versuchen gemeinsam, den Herausforderungen zu begegnen. So soll das Stadtmuseum für mehrere Jahre geschlossen werden, das Prinz-Max-Palais, in dem es untergebracht ist, muss dringend saniert werden: "Eine Ausstellung wird es zumindest nächstes Jahr noch geben", sagt Dort. An Ideen mangele es nicht, manchmal würden Jubiläen den Ausschlag, wie die vor Kurzem eröffnete Ausstellung über 200 Jahre Fayence im Pfinzgaumuseum, geben. Aber auch der Umgang mit Akten sei spannend und für Dort „sehr sinnhaft“.

Sie würden Entscheidungen nachvollziehbar machen und seien damit ein Baustein zur Demokratiesicherung. Zudem treibt Dort auch diese archivarische Entdeckerlust an, "eine Lust, mit Quellen zu arbeiten" und Geschichten von Menschen zu erzählen. Neben den Akten der Stadt sammelt das Stadtarchiv auch Nachlässe oder Vorlässe von Persönlichkeiten, Vereinen oder Firmen, die wichtig für die Stadtgeschichte sind. So bekam das Archiv auch die Unterlagen des Bund Bildender Künstler BBK.

"Wir können aber auch nicht alles archivieren, dazu fehlen uns der Platz und die Mitarbeiter." Digitalisierung und Werbung stehe immer auf dem Programm. Wobei das Karlsruher Stadtarchiv, das für ein Archiv mit 600 Benutzern pro Jahr recht hohe Zahlen aufweise. Studenten und Schüler würden die Räume für die Erledigung der Hausaufgaben besuchen, und auch in den sozialen Medien sei das Stadtarchiv inzwischen präsent.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 27. Juli 2023

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