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Brief und Lederhandschuhe, 1947

 

Was verbindet einen Brief und ein Paar Lederhandschuhe miteinander? - Gemeinsam erzählen sie eine Karlsruher Auswanderergeschichte und sind zugleich Zeugnisse der Nachkriegszeit.

Brief und Lederhandschuhe

Theodor Henninger, geboren 1864 in Karlsruhe, wanderte als 17-Jähriger nach New York aus. Über sechzig Jahre später, rund zwei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, nahm seine in Karlsruhe lebende Nichte Gertrud Henninger Briefkontakt zu ihm auf. Erhalten ist der Antwortbrief Theodor Henningers an Gertrud. Aus diesem geht seine Freude über Nachricht aus der alten Heimat hervor. Außerdem kündigt er zwei Pakete, unter anderem mit Kleidungsstücken, an. So wollte er Gertrud und ihrer Familie über die schwere Zeit nach dem Krieg helfen. Die unmittelbare Nachkriegszeit war auch in Karlsruhe geprägt von Wohnungsnot und Hunger. Der extrem kalte, sogenannte Hungerwinter 1946/1947 verschärfte die Notlage der Bevölkerung. Kontakte zu Verwandten in den USA waren in dieser Zeit besonders wertvoll. Bemerkenswert ist, dass neben dem Brief auch noch ein Paar Lederhandschuhe erhalten geblieben sind. Diese befanden sich in einem der Pakete, die Theodor Henninger in seinem Brief ankündigte. Da die Handschuhe niemandem aus Gertruds Familie passten, wurden sie als Andenken aufbewahrt und überdauerten somit die Zeit. Den Brief und die Lederhandschuhe schenkte die Tochter Gertrud Henningers nun dem Stadtmuseum.


Melanie Diehm M.A.

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