Menü
eService
Direkt zu
Suche
eService – Ihr Anliegen bequem Online erledigen
Karlsruhe interaktiv – wichtige Website-Funktionen

Objekt im Fokus

 

Collage "First Dollar" − Wie ein Karlsruher sein Glück in Amerika suchte… und fand



Vor über 50 Jahren wanderte der gebürtige Karlsruher Jürgen Jungbauer (*1943) nach Amerika aus − mit der Mission, "German Bread" und feinstes Gebäck bekannt zu machen. Gelernt hatte der Auswanderer das Bäckerhandwerk von 1957 bis 1960 in der Hofkonditorei Schwarz in der Karlstraße 49.

Jürgen zieht es früh in die Ferne: als II. Konditor auf der T.S. Hanseatic bäckt und konditert er zwischen 1962 und 1963 auf der Strecke Hamburg-New York für das boomende Geschäft der Transatlantikliner. Auf den Geschmack Amerikas gekommen, zieht es den inzwischen 25-Jährigen in den mittleren Westen, nach Indianapolis (Bundesstaat Indiana). 1968 ergreift er dort die Gelegenheit, eine Bäckerei zu übernehmen, die er zum "Café Heidelberg", später: "Heidelberg Haus. Cafe, Bakery, Grocery, Giftshop und Antique Bakery Museum" macht.

Gerne hätte Jungbauer seine Verbundenheit mit Karlsruhe mit einem "Karlsruhe House" Ausdruck verliehen: so oft es der Familienbetrieb erlaubt, ist er − mit seiner Frau (einer gebürtigen Pfälzerin) und Tochter (in Indianapolis zur Welt gekommen) − auf Familienbesuch in Grünwettersbach. Als findiger Geschäftsmann entschied der Karlsruher letztlich, die Faszination der Amerikaner nach Produkten mit Heidelberg-Image zu bedienen. Seither wird die internationale wie einheimische Kundschaft des "Heidelberg Haus" mit "deutschen Backwaren" und -"deutschen Besonderheiten", wie der hohe Absatz von Gartenzwergen und der Erfolg bayerischer Wochen zeigt - mit Waren "Made in Germany" versorgt. Im Bäckereimuseum zeigt Jungbauer Objekte deutscher Backkultur.

Den Beginn dieser deutsch-amerikanischen Erfolgsgeschichte hat der Selfmademan dokumentiert: In dem hier gezeigten Bilderrahmen − der, bis er dem Stadtmuseum leihweise zur Verfügung gestellt wurde, eine Wand des "Heidelberg Houses" zierte − findet sich der erste verdiente Dollar, Werbeanzeigen und Zertifikate des "Café Heidelberg".

Collage "Café Heidelberg"

Den Kontakt zum Stadtmuseum suchte Jürgen Jungbauer im Nachgang des Stadtgeburtstags. Weihnachten 2016 schickte er einen schmackhaften Gruß: ein Springerle mit Motiven, die Münzen des badischen Großherzogs Friedrich I. nachempfunden sind.

 

Christiane Torzewski M.A.

-

Kopieren Kopieren Schreiben Schreiben