Pressebericht über die Bücherverbrennung und die kulturellen Kampfwochen in Karlsruhe
Den effektvollen Abschluß der ersten kulturellen Kampfwoche gegen Schmutz und Schund bildete das am Samstagabend auf dem Schloßplatz abgehaltene Sonnwendfeuer der Hitlerjugend. Trotz des strömenden Regens marschierten gegen 8 Uhr von allen Seiten die geschlossenen Kolonnen der Hitlerjugend auf den Schloßplatz. Oestlich des Denkmals des ersten badischen Großherzogs Karl Friedrich war ein mächtiger Holzstoß, in dessen Inneren die von der Hitlerjugend gesammelten Bücher und Broschüren undeutscher Art gestapelt waren. Gegen 1/2 9 Uhr wurde der Holzstoß von Feuerwehrleuten in Brand gesetzt. Gewaltige Flammen loderten gegen den Himmel, als die Scharen der Hitlerjugend mit ihren Spielmannszügen und Musikkapellen sich um das Denkmal gruppierten.
Nach dem von einem Spielmannszug gespielten Liede "Volk ans Gewehr" hielt Kultusminister Dr. Wacker eine Ansprache, in der er darauf hinwies, daß die Jugend den Kampf gegen Schmutz und Schund aufgenommen habe und zwar nicht aus Protest gegen die undeutsche Literatur, sondern als Ausdruck des Willens, die deutsche Seele von dem Moder zu reinigen und freie Bahn zu schaffen für eine neue Welt eines neuen Geschlechts.
Die Deutsche Jugend wolle den Weg wieder ebnen zurück zum Vaterlande, zurück zur Heimat, sie will beweißen, daß sie deutsch geboren ist, sie wolle zerstören, was faul und morsch ist und sie wolle abgeben ein Gelöbnis zu deutschem Geist und zum allmächtigen Gott und alles wegräumen, was ins Chaos und ins Ungewisse führt.
Nach einer Reihe von Feuersprüchen, gesprochen von Jugendlichen, die einzelne Werke dem Feuertod überlieferten, und einem von dem Jugendführer Kemper ausgebrachten Sieg-Heil auf den Reichspräsidenten und Reichskanzler, wurde die Feier geschlossen durch das Deutschland-Lied und das Horst-Wessel-Lied.
