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Der Führer vom 1. Juli 1933

Pressebericht über die Bücherverbrennung und die kulturellen Kampfwochen in Karlsruhe

Die Karlsruher Hitlerjugend ehrt die badischen Heimatdichter und Künstler

Artikel "Die Karlsruher Hitlerjugend ehrt die badischen Heimatdichter und Künstler", Der Führer vom 1. Juli 1933

In einer Kundgebung von seltener Eindruckskraft gestaltete sich die von der Karlsruher Hitlerjugend anläßlich der kulturellen Kampfwoche in der Festhalle veranstaltete Ehrung badischer Heimatdichter und Künstler, jener Männer, deren Schaffen vom Zeitgeist unberührt geblieben ist, die sich ihrer Verpflichtung dem Volk gegenüber bewußt waren und die es als würdelos erachteten, ihre Kunst um schäbiger Augenblicksvorteile willen preiszugeben. Aus ihrem Munde sollte die Hitlerjugend, deren Sinne noch rein und aufnahmefähig sind, das Bekenntnis zu deutscher Art, deutscher Kunst und den unvergänglichen Werken volksverbundenen Künstlertums vernehmen.

Nach dem Einmarsch der Hitlerjugend begrüßte Bannführer Heid die zu dieser Kundgebung erschienenen Vertreter der badischen Regierung und der Stadt. Besonderen Gruß entbot er den Rednern des Abends, Hofrat [Heinrich] Vierordt, Professor Franz Philipp, Professor Hans Adolf Bühler sowie Landesjugendführer Kemper. Nach dem von der Hitlerjugend und dem B.D.M. gemeinsam gesungenen und von Professor Franz Philipp auf der Orgel begleiteten Lied "O Deutschland hoch in Ehren" betrat

Hofrat Vierordt

unter stürmischen Beifallskundgebungen das Podium. Der greise Dichter gab vor allem seinen Stolz und der Freude darüber Ausdruck, daß er den Anbruch der neuen Zeit noch miterleben durfte. Das neue Deutschland sei das Werk junger tatfroher Menschen, sie allein seien zu einer solchen Leistung befähigt gewesen. Die unglückselige Tat der Verstoßung Bismarcks, des gewaltigsten Staatsmannes, den die Welt je gesehen, sei erst jetzt von der leuchtenden Sonnengestalt Hitlers am deutschen Volke gesühnt worden. An die Jugend richtete Hofrat Vierordt die Mahnung, stets hart zu bleiben und unbeirrt dem als richtig erkannten Ziele zuzustreben. Sie möge fernerhin ihre Muttersprache sorgfältig pflegen und den Gebrauch von Fremdwörtern nach Möglichkeit vermeiden. Mit einem zu Ehren des Kanzlers und der Hitlerjugend gewidmeten Gedicht schloß Hofrat Vierordt seine sinnigen Ausführungen. Ein Hitlermädel überreichte dem sichtlich gerührten Dichter einen schlichten Blumenstrauß.
Nach dem Lied "Freiheit, die ich meine" nahm Professor

Franz Philipp

der verdienstvolle Direktor der badischen Hochschule für Musik das Wort. Sein Dank galt in erster Linie Adolf Hitler, der das gesamte deutsche Kunstleben gereinigt und dem deutschblütigen Künstler wieder die Möglichkeit zu stetem Schaffen gegeben habe. Gerade auf dem Gebiet der Musik ist unendlich viel gesündigt worden, und es bedürfe einer ungeheueren Arbeit verantwortungsbewußter Führerpersönlichkeiten, das Kranke auszuscheiden und das Gute in die neue Zeit hinüberzuretten. Kein anderes Volk könne einen derartigen Reichtum an wertvollsten aus der Seele des deutschen Menschen, aus Volk und Heimat geschöpften Kulturgütern aufweisen. Doch unüberbrückbar erschien in den letzten Jahren die Kluft zwischen Künstler und Volk. Die Pflege der Hausmusik wurde vernachlässigt, die um die Erhaltung des wertvollsten deutschen Volksguts, des deutschen Liedes verdienten Männergesangvereine und Chorvereinigungen führen infolge Mangels an jungen Kräften einen schweren Kampf um ihren Bestand. Professor Philipp schloß mit der Mahnung, den Kampf um die deutsche Kunst aufzunehmen und ihr wieder die Achtung zu verschaffen, die ihr aufgrund ihrer hohen seelischen Werte zusteht.
Nach dem Gesang des Liedes "Ich hab mich ergeben" kam der Direktor der Badischen Kunstschule

Professor Hans Adolf Bühler

zu Wort. Sein Bekenntnis galt dem DEUTSCHEN KÜNSTLER, DEM DEUTSCHEN KUNSTWERK, das in den göttlichen Wunderbauten an Rhein und Donau seine herrlichste Vollendung findet. Das undeutsche Getue sei an ihm spurlos vorübergegangen. Er habe es als Gewißheit erlebt, daß an unseren heiligen Strömen aus unseren heiligen Bergen die Kunst reiner wohne als in der Fremde. Und es gibt keine Sprache in der Welt, die schöner wäre als unsere Muttersprache, es gibt keine Malerei, die das Heilige leuchtender vor die erstaunten Augen stellt, es gibt an Bauwerken nichts Vollendeteres und nichts Kühneres als die Schöpfung unserer deutschen Baumeister. Die Kunst ist das Höchste und Schönste, was ein Volk überhaupt besitzt, sie ist der Widerschein der Gottheit selbst, die zu uns herniedersteigt und uns die ewigen Geschenke reicht. Als Professor Bühler geendet hatte, herrschte noch einige Augenblicke ergriffenes Schweigen. 3000 Menschen standen im Bann der Worte eines der größten Künstler der Gegenwart.
Gleichsam wie eine Mahnung erklang das Lied "Wach auf, wach auf, du deutsches Land"

Landesjugendführer Kemper

sprach den Rednern des Abends den Dank aus, daß sie der Hitlerjugend geholfen haben, die Neugestaltung des Volkes zu beginnen. Der Aufruf zur kulturellen Kampfwoche sei nur ein Anfang gewesen.
Die nationale Revolution habe erst dann ihr Ziel erreicht, wenn die seelische Umgestaltung des Volkes in ihrer reinsten Form vollbracht sei.
Alles Falsche und Häßliche muß aus dem Volk entfernt werden, erst wenn die DEUTSCHE Dichtung, DEUTSCHE Lieder, DEUTSCHE Kunst wieder ihren Einzug in das deutsche Volk gehalten haben, können wir von einem Siege der deutschen Revolution sprechen. Ein begeistert entgegengenommenes Sieg Heil auf die deutsche Kunst, das deutsche Volk und seinen Führer schlossen die Rede des Landesjugendführers. Machtvoll brausten die Orgelströme zu dem Gesang des Horst-Wessel-Liedes durch den Saal.

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