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Der Führer vom 27. Juni 1933

Pressebericht über die Bücherverbrennung und die kulturellen Kampfwochen in Karlsruhe

Rundfunkansprache vom 26. Juni 1933:

Kampfaufruf des Jugendführers Kemper

Für den Dichter, Maler und Sänger der Heimat

Rundfunkansprache des badischen HJ-Führers Kemper vom 26. Juni 1933, Der Führer vom 27. Juni 1933

Der Jugendführer des Landes Baden, FRIEDHELM KEMPER, sprach am Montag nachmittag 3.30 Uhr über den Süddeutschen Rundfunk folgenden Kampfaufruf:

Hitlerjungen! Hitlermädel!
Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen!

Auf zum Kampf für den Dichter, Maler und Sänger der Heimat! Das deutsche Volk galt als das Volk der Dichter und Denker. Dieser Ruf muß wieder wach werden.
Wenn wir in der ersten Kampfwoche den Unrat des liberalistisch-marxistischen Zeitalters ins Feuer getragen haben, dann wollen wir uns heute an alle guten und edlen deutschen Kräfte wenden, die für die innere seelische Umgestaltung notwendig sind. So rufe ich die Jugend auf zur Ehrung der Heimatdichter, Maler und Sänger.

Dichter der Heimat!
Jahrelang hattest Du zu kämpfen gegen den Geistesterror eines kranken und flachen Asphaltliteratentums Du hattest wenig Fürsprecher, denn die Presse als die Fabrik der öffentlichen Meinung ward von den Geistern der Zersetzung beherrscht.
Wenn Du in Deinen Versen von Treue und Vaterlandsliebe sangst, wenn du von deutschem Wald, von deutscher Tierwelt, Volkstum und Heldentum schriebst, dann zogst Du Dir den Haß des jüdischen Schreiberpöbels zu. Dein Name war totgeschwiegen oder durch zersetzende Kritik herabgerissen. Du, der Deutsche bist bewußt lächerlich gemacht worden. Der jüdische Schmok und der Schmutzfink waren dagegen die Helden des Tages.
Wir jungen Deutschen haben dies alles miterlebt. Als wir den Kampf um Deutschland begonnen haben, da hat man uns auch zuerst totgeschwiegen, dann verlacht, verhöhnt und verspottet. Später beschimpft und verfolgt. Doch es kam der Tag des Sieges, weil wir glaubten und kämpften. Und weil wir dies alles miterlebt haben, suchen wir Dich als unsern Leidensgenossen auf Deinem Gebiet. Auch Dir soll ein Tag des Sieges werden. Wir wissen, daß Du schwer zu kämpfen hast. Wir können Dir keine irdischen Güter schenken, aber wir wollen uns zu Deiner Art und Deiner Dichtung bekennen. Darum grüßen wir Dich und kämpfen für den Sieg Deines Geistes in der deutschen Literatur. Die Jugend sendet DIR frische frohe Grüße und EHRT DICH!

Deutscher Maler!
Du maltest die Berge des Schwarz- und Odenwaldes, Wälder, Flüsse und Täler. Die Blumen und Menschen zeigtest Du uns in ihrer Farbenpracht und ihrer Art. Alles Schöne zeigtest du uns, wie es der Herrgott geschaffen hatte. Man verstieß dich und drückte Dich zur Seite. Du warst das Opfer der jüdischen Kritik und Kräfte[.] [D]ie nicht aufbauen, sondern nur kritisieren und zersetzen konnten, maßten sich an, Farbe, Palette und Leinwand zu beherrschen. Die widernatürliche Schmiererei galt als Kunst und Dein Werk galt als altmodisch. Spießer, die ihr Gefühl preisgegeben hatten, schwätzten dies alles gedankenlos nach. Die deutsche Jugend aber in ihren großen Massen ging gleichgültig an Gemäldegalerien und Kunstausstellungen vorüber, ihr war die Kunst fremd geworden.
Das soll ein Ende haben. Die junge Generation sucht Dich. Sie will wieder verbunden sein mit Deinen hohen künstlerischen Idealen. Deine Farben sollen wieder so in Form gebracht werden, daß es einen Sinn hat, Dein Schaffen zu achten. Die Zeit der Schmierer soll ein Ende haben. D e i n e Zeit soll wieder kommen. Maler der Heimat, der Du mit dem Boden verwachsen bist. Die deutsche Jugend grüßt Dich.
Jungen und Mädel besucht wieder die Ausstellungen und Stätten der edlen Kunst. Lernt Eure Meister wieder ehren. Den Weg frei der großen Kunst des gesunden Malers der Heimat.

Deutscher Sänger!
Grausige Lieder des Zerfalls klangen durch Straßen und Gassen. Der gemeine Schlager feierte seine Triumphe. Deine edlen hohen Melodien, Deine einfachen Lieder vor allem, was volkstümlich ist, haben nichts gegolten. Der Kitsch und die Negermusik gaben den Ton an und Du saßest in Deiner Stube über die Noten unserer Großen gebeugt und verstandest diese arme kranke Zeit mit ihren Liedern nicht mehr.
Es gab eine Jugend, die Dich immer verstanden hat. Es war jene Jugend, die nach der Arbeitszeit die Stadt verließ und mit Deinem Lied durch Berge, Wald und Feld zog. Eine Jugend, die angewidert war von dem Geist der Zeit. Sie hat mit der Revolution gesiegt. Wenn heute rauhe Soldaten- und Revolutionslieder erklingen, dann sind es die Vorboten einer großen Wandlung. Rauher Ton ist herzlicher Ton und aus Herzenstönen erwächst die Feinheit einer schöpferischen Musik.
Musik ist Wiederklang Deines seelischen Innenlebens. Darum muß jede Faser des Herzens zur Saite ihrer Töne werden. Weil wir das Große bei DIR wieder suchen, grüßen wir Dich!
Deutsche Jugend will das Lied der Ehre, der Treue, der Freiheit und der Pflicht singen. Singe Du sie ihr vor und Ehre sei Dir und Deinem Werk.
All Ihr Träger und Schöpfer einer gesunden, schollenverbundenen deutschen Kunst, seid mir gegrüßt. Gott segne Euer Werk!

Hitlerjungen! Hitlermädel!
Geht nun an Eure Arbeit. Jedem badischen Heimatkünstler, der deutschkernig ist, gilt Euer Gruß; vergeßt mir keinen.

Männer und Frauen!
Die Aufgabe, die ich der Jugend in dieser Woche stelle, ist sehr schwer! Helft ihr dabei und seid nachsichtig, wenn dann und wann ein kleiner Fehler gemacht wird.

Dichter, Maler und Sänger!
(Unter Sänger verstehe ich Komponisten mit)
Wenn einer vergessen werden sollte, so seid so frei und laßt es den HJ-Führer eures Ortes erfahren. Er tuts bestimmt nicht böswillig.

Deutscher Buch- und Musikalienhändler!
In Deine Fenster die Bilder unserer Heimatkünstler! IHRE Bücher lege bitte aus! Die Jugend und das Volk in jeder badischen Stadt und in jedem badischen Ort sollen sie und ihre Werke kennen lernen.
ALLE ANS WERK! Für eine große schöpferische Deutsche Kultur! Für die DEUTSCHE Kunst!
JUGEND AN DIE FRONT!
VOLK ANS GEWEHR!

 

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