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Karlsruher Zeitung vom 30. Juni 1933

Pressebericht über die Bücherverbrennung und die kulturellen Kampfwochen in Karlsruhe

Die Hitlerjugend feiert die badischen Dichter und Künstler

Artikel "Die Hitlerjugend feiert die badischen Dichter und Künstler", Karlsruher Zeitung vom 30. Juni 1933

Im Rahmen der kulturellen Kampfwoche der Hitlerjugend wurde am Donnerstagabend im überfüllten großen Festhalle-Saal eine Kundgebung zu Ehren badischer Heimatdichter und Künstler veranstaltet, die höchst eindrucksvoll verlief. Ein Quartett von Buben und Mädeln hatte zuvor, mit Feldblumensträußchen bewaffnet, Karlsruher Dichter, Komponisten, Bildhauer und Maler eingeladen, und man sah unter ihnen den greisen Heinrich Vierordt, den Senior der Bildhauer, [Hermann] Volz, den Maler [August] Rumm, den auch durch seine Kritiken bekannten Quintus Federlein [alias Karl Joho], dann Clara Faist [korrekt: Faisst! Komponistin], Hermann Junker [Maler] u.a. Auch Vertreter der Regierung und der Stadt waren zugegen. Sie alle begrüßte Bannführer Heidt.

Dann sprach in jugendlichem Feuer, oft von tosendem Beifall umbrandet, Heinrich Vierordt, der der Jugend deutsche Sprache und deutschen Sinn eindringlich klarzumachen verstand, die Jugend da anfaßte, wo sie zu packen ist, und ihr zurief: Jugend, vergiß über allem Sport die deutsche Sprache und Dichtung nicht! Er schloß mit einem Huldigungsgedicht auf Adolf Hitler. - Professor [Franz] Philipp, der Direktor der Hochschule für Musik, der die zwischen die Reden eingestreuten Lieder der Hitlerjugend leitete, verwies auf die seelischen Werte der Musik und forderte ein Zurück zur echten deutschen Kunst, und der Direktor der Landeskunstschule, [Hans Adolf] Bühler, erklärte, das Land der Kunst brauchen wir nicht in der Welt zu suchen, denn wir haben es in unserem deutschen Heimatland.

Landesbannführer [Friedhelm] Kemper dankte den um deutsches Wesen verdienten badischen Künstlern; der Anfang sei gemacht, um das Oberflächliche, Schlechte auszumerzen. Die nationalsozialistische Revolution habe erst dann ihr Ziel erreicht, wenn die seelische Umgestaltung des Volkes vollzogen sei.

 

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