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Badische Presse vom 12. Mai 1933, Abendausgabe

Pressebericht über die Bücherverbrennung und die kulturellen Kampfwochen in Karlsruhe

Gegen Schund- und Schmutzliteratur.

Kampf der badischen Hitlerjugend. - Ein Aufruf Kempers.

Artikel "Gegen Schund- und Schmutzliteratur", Badische Presse vom 12. Mai 1933

Gebietsführer KEMPER hat folgenden Aufruf erlassen:

"Der Tag von Karlsruhe liegt hinter Euch. Trotz der schlechten Witterung habt Ihr Euch wacker gehalten. Ich freue mich, daß ich durch die Mithilfe der Karlsruher Bevölkerung Euch wieder trocken und frohen Muts heimschicken konnte. Das Ziel dieses Aufmarsches, vor der Oeffentlichkeit den Nachweis zu erbringen, daß Ihr die stärkste Macht der deutschen Jugend darstellt, konnte mit Eurer Hilfe erbracht werden. Ich bin stolz auf Euch.

Heute stelle ich euch eine weitere Aufgabe, die Ihr zu lösen habt. Im MONAT JUNI steigen zwei große kulturelle Kampfwochen. Sie sollen den Nachweis erbringen, daß die Hitlerjugend im Kampf um die deutsche Kultur an der Spitze marschiert. Ich ordne daher an: Die gesamte Hitlerjugend macht sich für die Durchführung dieser kulturellen Kampfwochen bereit.

Die erste Woche soll AUFRÄUMEN MIT DER SCHMUTZ- UND SCHUNDLITERATUR, die unser Volk vergiftete. Im ganzen Lande sammeln die Führer der Hitlerjugend eine Woche lang sämtliche Schmutz- und Schundschriften, die wir ihnen durch ein besonderes Verzeichnis bekanntgeben werden. die gesamte Bevölkerung, alle Bibliotheken werden aufgefordert werden, die jüdischen Schmutz- und Schundschriften abzuliefern. Am Ende dieser ersten Woche wird die Hitlerjugend in jeder badischen Stadt einen großen Demonstrationszug veranstalten, um bei einer Kampfrede gegen die Schmutz- und Schundliteratur den gesammelten Bücherdreck feierlich zu verbrennen. Wir wollen den Geist der REMARQUE, EMIL LUDWIG-KOHN usw. auf dem Scheiterhaufen der jungen deutschen Revolution verbrennen. Dazwischen wird eine kurze Pause gelegt und dann kommt die zweite Woche, die Woche der badischen Heimatdichter.

Alle lebenden badischen Heimatdichter werden in dieser Woche von der Hitlerjugend geehrt und empfohlen. Die deutschen Buchhändler werden aufgefordert, ihre Bücher und Schriften in den Schaufenstern auszulegen. Die Dichter selber bitten wir, am Ende dieser Woche vor der versammelten Hitlerjugend entweder einen kleinen Vortrag oder eine Vorlesung im Rahmen einer schlichten Feier zu halten. Die Führung dieser beiden Kampfwochen übernehme ich selbst. Mit der Bearbeitung und der Leitung der notwendigen Aufgaben habe ich den Gefolgschaftsführer im Stab, Josef von KIENLE, beauftragt. Die Propaganda übernimmt der Unterbannführer im Stab, Ernst BAUR in Karlsruhe. Pressepropaganda und Radio werden in den Dienst dieses Kampfes gestellt.

Haltet euch bereit für den Tag, an dem mein Befehl zum Angriff erfolgt.

Neben der stärksten Organisation muß auch die ideellste Kraft stehen. Nicht nur die Erweckung, sondern auch die Reinigung der deutschen Seele von Schutt und Schmutz ist unsere Aufgabe.

Heil Hitler! Euer Friedhelm KEMPER, Gebietsführer der H.J."

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